Denkmalsweihe des Anhaltischen Regiments

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Denkmal in Dessau

Die Denkmalsweihe des Anhaltischen Regiments war eine Veranstaltung vom 21. bis 22. September 1935 in der Stadt Dessau.

Veranstaltung

Der Ehrentag des ehemaligen Anhaltischen Regiments ist unter lebhafter Anteilnahme der Dessauer Bevölkerung, die ihre Häuser mit Fahnen und zum Teil mit Kränzen und Girlanden geschmückt hatte, in schönster Weise gefeiert worden. Aus allen Teilen des Landes, aber auch darüber hinaus sind die alten 93er in die Landeshauptstadt gekommen und haben in guter Kameradschaft einige schöne Stunden verlebt.

Fackelzug und Kameradschaftsabend

Auch der Herzog legte einen Kranz nieder.

An dem Fackelzug beteiligten sich bereits zahlreiche von außerhalb gekommene Kameraden, denen auf dem Bahnhof ein herzlicher Empfang bereitet worden war. Man genoß das aus den letzten Jahren so gut bekannte abendliche Schauspiel. In geschlossenem Zuge bewegte sich die Feuerschlange durch zahlreiche Straßen im Norden der Stadt nach dem Rathause, wo sich eine große Menge auf den Bürgersteigen versammelt hatte. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Große Zapfenstreich. Die meisten Zuschauer lenkten ihre Schritte dann nach dem Schloßplatz, so sie Zeuge der großen Kundgebung der VDA gegen litauische Willkür sein wollten, während der Zug der 93er selbst voran die eigene Musik mit Trommler- und Pferdekorps, nach dem Festlokal Kristallplatz marschierte. Das Haus und vor allem der große Saal waren festlich mit Fahnen, Girlanden und grünen Gewächsen geschmückt worden und es währte nicht lange, da war der Festsaal vollbesetzt. An der Ehrentafel nahmen im Verlaufe des Abends zahlreiche alte Offiziere, Vertreter des Reichsheeres und der NSDAP Platz. So sah man Oberstleutnant von Sommerfeld, Kommandeur des Infanterie-Regiments Dessau mit seinen Adjutanten Hauptmann Meinardus, den Kriegsregiments-Kommandeur der 93er, General Faelligen, den ehemaligen Armeeführer, General von Eberhardt, den General Auer von Herrenkirchen, die Obersten von Puttkamer, von Huth, von Balcke, den Major Enke, ehemaligen Chef der Zerbster Traditionskompanie. Auch der Herzog von Anhalt nahm an der Ehrentafel Platz. Außer den Friedensuniformen sah man auch zahlreiche Uniformen des zu jenem Zeitpunkt neu erichteten Deutschen Reiches. Der Kameradschaftsabend wurde recht abwechslungsreich gestaltet. Exakte Musikvorträge der Vereinskapelle wurden von wertvollen Gesängen des Vereins Arion unter seinem tüchtigen Leiter Schwarzkopf, Dessau-Roßlau, abgelöst. Dazwischen sah man drei ausgezeichnet von aktiven Soldaten gestellte Lebende Bilder, die die deutsche Entwicklung von 1807 bis 1935 charakterisierten und lebhaften Beifall fanden. Ein Vorspruch gedichtet von Karl Richter, leitete die Festfolge ein. In Vertretung des erkrankten ersten Vereinsführers Willing hielt dessen Stellvertreter, Obergerichtsvollzieher Herbert, die Begrüßungsansprache in der er erst die Taten Adolf Hitlers würdigte und dann der Toten des Regiments gedachte, die durch ein markantes Lebendes Bild durch Erheben der Festversammlung und den Gesang das Kameradenliedes durch den Verein Arion geehrt wurden. Aus der Vergangenheit lenkte der Redner seinen Blick in die neue Zeit, da der Führer die Freiheit und die Ehre wiedergab. Ihm galt ein brausendes Sieg-Heil. Im Verlaufe des Abends ergriff Major von Thümen zu kurzen packenden Ausführung das Wort, die ausschließlich dem Obersten Führer und Kanzler gewidmet waren, der das damalige deutsche Volk von den Fesseln des Versailler Vertragbefreite und die Wehrhoheit und Ehre wiedergab. Mit Begeisterung stimmte man in das Sieg-Heil auf Adolf Hitler ein. Im Verlauf des Abends ergriff Oberstleutnant von Sommerfeld das Wort, um die enge Verbundenheit der damals neuen Wehrmacht mit den alten Soldaten darzubieten.

Feldgottesdienst in der Leopoldkaserne

Die Fahnenweihe marschiert zum Feldgottesdienst.

In aller Frühe am Sonntag, den 22. September 1935 wurden Dessaus Bürger durch die Klänge der Musik der 93er, das Große Wecken, unsanft aus dem Schlafe gerüttelt. Der Zug bewegte sich nach dem Marktplatz, wo er abtrat. Um 10.45 Uhr sammelten sich die Kameraden, zu denen mit den Frühzügen noch alte 93er von überall her gestoßen waren, in den anliegenden Straßen des Adolf-Hitler-Platzes und marschierten, Musik und Fahnen voran, nach dem Hofe der Leopoldkaserne, in der sich tausende von Zuschauern angesammelt hatten. Die Zahl der Ehrengäste hatte sich inzwischen vermehrt. Außer den bereits beim Kameradschaftsabenden genannten sah man noch unter anderen Generalleutnant Exzellenz von Monteton, Generalleutnant Exzellentz von Troschke, den General Sommer, als Vertreter der Stadt den Stadtrat Trippler, während die Kreisleitung Herr Bollmann vertrat. Lang war der Zug alter 93er, der in die Kaserne einmarschierte. Ihm folgten die Kameradschaften des Kyffhäuser-Bundes Groß-Dessau mit Fahnen unter Herrn Plögers und Plettners Leitung, ferner der Reichstreubund und ehemalige Schutztruppen. Pünktlich um 11 Uhr, nachdem der Bundesführer Major von Thümen dem Armeeführer Exzellenz von Eberhardt (ehemaliger 93er) die Vereine gemeldet hatte, marschierte unter schmetternder Musik die Fahnenkompanie mit den vier alten Traditionsfahnen aus dem Zerbster Museum unter dem Kommando des Hauptmanns Müller (4. Kompanie) auf den Hof. Es war ein herrlicher Parademarsch, als die wackeren 12er vom Infanterie-Regiment Dessau vorbeimarschierten. Die Kompanie nahm auf der Ostseite der Kaserne Aufstellung während die Predigkanzel und dahinter die Ehrengäste südlich standen und die Vereine und alten 93er lingsherum. Mit dem allgemeinen Gesang „Lobe den Herrn“ begann der Feldgottesdienst. Pastor Friedrichbestieg nunmehr die Kanzel, um seinen von glühender Vaterlands- und Gottesliebe getragenen Ausführungen das Wort im Neuen Testament „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesus Christus“ zugrunde zu legen. Der Geistliche betonte, daß angesichts des erhebenden militärischen Schauspiels, das man soeben erlebte, angesichts der ruhmreichen alten Fahnen, das alte Soldatenherz höher schlage. Im Trommelfeuer des ersten Weltkrieges, in der Pflicht zur Einsatzbereitschaft auch des Letzten des Lebens, in dem Erleben der Frontkameradschaft, sei die Nation geboren worden. Bevor das Ehrendenkmahl geweiht werden solle, seien die Kameraden hier angetreten um Antwort zu verlangen auf die Frage der heiligen Schrift nach Gott, zu dem sich die Nation, das nationalsozialistische, auf dem Boden positiven Christentums stehende Deutschland. Und die Antwort auf diese Frage wolle er geben mit dem Bibelwort: „Gott hat uns den Sieg gegeben durch unseren Herrn Jesus Christus!“ Des Geistlichen weitere packende Ausführungen gipfelten in einem Bekenntnis zum neuen Deutschen Reich. Pfarrer Friedrich erinnerte dann an die Worte Paul Hindenburgs, dafür zu sorgen, daß die Lehre Christi in der deutschen Armee gepredigt werden solle, und betonte, es sei nun einmal die Erfahrung der Völker in Jahrtausenden, daß sich an der Stellung zu Gott der Aufstieg oder Untergang eines Volkes entscheide. Religion sei nicht Privatsache, sondern Gottes Sache, darum vorwärts mit Gott und Jesus Christus! Unter dem tiefen Eindruck der Worte des Geistlichen wurde das Vaterunser gemeinsam gebetet. Die Bataillonskapelle intonierte das altniederländische Dankgebet „Wir treten zum Beten“; damit war der Feldgottesdienst beendet.

Die Einweihung des Ehrenmahls

Die Denkmalsweihe gestaltete sich zu einer vaterländischen Kundgebung, zu einem Gelöbnis das die Helden des Anhaltischen Regiments zu einem Bekenntnis für Führer, Volk und Vaterland bezeugt. Rings um den Denkmalplatz an der St. Johanneskirche hatten sich ungezählte Tausende versammelt, die sich in respektvoller Entfernung vom Ort der eigentlichen Handlung hielten. Am Südrande sah man je einen Sturm der SA und SS unter den Sturmbannführers Berendt und Buchmann. Kaum hatten alle die bereits genannten Ehrengäste vor dem zu weihenden, verhüllten Denkmal Aufstellung genommen, da rückten auch schon die Formation unter den Klängen der Musik an. Zuletzt die Fahnenkompanie der aktiven Truppe. Wieder schneidige Kommandos des führenden Offiziers, soldatischer Schneid und Exaktheit in höchster Potenz. Die Kompanie wurde dem Regimentskommandeur von Sommerfeld gemeldet dieser wiederum meldete sie dem Armeeführer Exzellenz von Eberhardt. Und nun begann der feierliche Akt. Gedämpft erklang der Choral „Großer Gott wir loben dich“, dann trat ein ehemaliger 93er Offizier, Pastor Hausigte-Gröbzig, an das Rednerpult, um über das Wort der Bibel „Ich will euch wieder sehen“ seine Ausführungen zu machen. Er erinnerte an den ersten Pfingstag des Jahres 1933, als er an den tausenden Gräbern deutscher Helden vor der Lorettohöhe stand da das ruhmreiche Anhaltische Regiment unvergänglich Lorbeer errang. Es war, als streckten sich tausende Hände ihm entgegen, als schauten tausende Blicke auf ihn und fragten:

Ist es wirklich euer Wunsch, uns wiederzusehen, daß ihr so weit zu uns gekommen seid? Soll unser Blut wirklich nicht umsonst geflossen sein? Habt ihr uns wirklich nicht vergessen?

Und er gab ihnen im Auftrage der Heimat die Antwort:

Das Volk ist auferstanden an die Stelle des feigen und landesverräterischen Geschlechts ist der Geist der Treue, der Vaterlandsliebe und der Hingebung getreten! Die Liebe zum Vaterland ist groß und stark geworden und unser Führer ist ein Kämpfer und Frontsoldat wie ihr, der das Steuer des Staatsschiffes erfasst und mutig herumgeworfen hat.
Und sie sagten, daß Treue und Vaterlandsliebe nur geboren werde aus tiefer inniger Gottesfurcht. Im Trommelfeuer von Loretto und im Schlamm von Flandern haben jene Gott gesucht und gefunden. Das sei keine Feigheit, sondern echte deutsche, artgenmäße Frömmigkeit, wie sie einen Luther, Bismarck und Hindenburg auszeichnete. Daß aus der Gottesfurcht die drei tragenden Säulen erstehen, mahnt uns das Denkmahl: Treue, Tapferkeit und Vaterlandsliebe!

Diese Worte waren das Signal zum Fallen der Hülle. Die Truppe präsentierte, die Fahnen senkten sich, das Lied vom Kameraden erklang, die Hülle fiel. Im demütigen Gedenken an den gefallenen Helden weihte der Geistliche das Ehrenmahl als Mahnzeichen einer nie verlöschenden Dankbarkeit und als ein Zeichen heiligen Gelöbnisses der Treue gegenüber des deutschen Volkes, Vaterland und seinem Führer. Das Denkmahl besaß die Form eines auf drei Säulen ruhenden Sarkophages, es war aus Herrenleithner Sandstein von dem bestbewährten Regierungsbaumeister Dr. Melchert in Dessau errichtet worden, der damit seine künstlerischen Fähigkeiten bewiesen hatte. Der Adjutant des Reichsstatthalters, Oberleutnant Bodenstein, trat an das Denkmahl und legte im Auftrage des Herrn Reichsstatthalters einen Kranz nieder. Seinem Beispiel folgten der Herzog, Stadtrat Trippler für die Stadt, Oberstleutnant von Sommerfeld für das Regiment, ein Vertreter der Erbprinzessin und andere. Der Vorsitzende des Bundes des 93er-Vereine, Major Leberecht von Thümen, gab einen kurzen Überblick über die Heldentaten des Anhaltischen Regiments im ersten Weltkrieg, wobei er mitteilte, daß das Regiment 142 Offiziere und 4.250 Unteroffiziere und Mannschaften als Tote verloren hatte.

Das, was das Regiment vollbracht, lasse sich in keine Worte kleiden. Zwar hatte der Feind die Früchte des Sieges geraubt, doch konnte ihnen niemand den Glauben an Deutschland nehmen. Durch die erneute Einführung der Wehrpflicht wurde auch das alte Anhaltische-Regiment Dessau wiedererstanden.
Unser aller Wünsche für den Führer bringe ich zum Ausdruck, indem wir ihm erneut die Treue geloben: Deutschland und sein Führer Adolf Hitler Sieg Heil!

Nach dem Gesang der deutschen Lieder übergab Major von Thümen das Denkmal an die Stadt, für die es Stadtrat Trippler mit folgenden Worten feierlich übernahm:

Mit Freudigkeit und Stolz nimmt die Stadt Dessau das Ehrenmahl der 93er in ihre Obhut. Sie wird es sich angelegen sein lassen, ihm dauernd sogenannte Pflege zu gewähren. Das Denkmahl der 93er betrachten wir nicht nur als eine würdige Bereicherung des Stadtbildes. Vielmehr sehen wir in ihm ein Sinnbild von geschichtlicher Bedeutung. Dient es doch dem Gedächtnis des ruhmreichen Infanterie-Regiments 93, das seinen Sitz in Dessau gehabt hat und in dessen Reihen so viele Dessauer gestanden, hingebend ihrem Vaterlande gedient und opferbereit ihr Leben gelassen haben. Das Gefühl, das uns beherrscht im Angesichte dieses Mals, ist das der Dankbarkeit gegen jene, die als 93er unentwegt ihre Pflicht getan haben. Das Bluterbe, das uns die Gefallenen dieses Regiments hinterlassen haben, geloben wir getreulich zu vollziehen, sowie es uns im Rahmen unserer Stadtverwaltung zukommt. Finde es dadurch seine Verwirklichung, daß wir in unserer Stadt dem Führer unerschütterlich Gefolgschaft leisten und mit Kraft und Entschlossenheit das Werk der Erneuerung und des Aufbaus in ihr fördern! Gerade in Dessau können wir feststellen, schon in starken Maße vorangekommen zu sein. Sie sehen in Dessau eine sinnfällig aufstrebende Stadt vor sich. Ich glaube, die gefallenen 93er würden sich herzlich freuen, wenn sie die gegenwärtige Entwicklung der Stadt, die Sitz ihres Regiments gewesen ist, erleben würden; sie würden erkennen, daß sie nicht umsonst gestorben sind und daß durch die Lebenskraft der nationalsozialistischen Erkenntnis das zusammengebrochene deutsche Volk wiederstanden ist. Dessau, die Landeshauptstadt des Alten Dessauers, ist eine Stadt mit soldatischer Überlieferung. Soldatisch ist die Grundhaltung des Deutschen im Dritten Reiche. Die Stadt Dessau wird ihre Ehre darin suchen, auch in Zukunft eine bedeutsame Soldatenstadt zu werden. Sie wird damit dem Geiste der alten Armee und zugleich der lauteren nationalsozialistischen Gesinnung eine bleibende Stätte schenken.

Die Erklärung gab Stadtrat Trippler im Namen des verhinderten Stellvertreters des Oberbürgermeisters, Bürgermeisters Dr. Harms, ab. Stadtrat Trippler machte noch einige ergänzende Ausführungen, in denen er die Verdienste der Kampftruppen des Führers, hervorhob und versicherte, daß die Stadt das Denkmal als ein heiliges Vermächtnis in Ehren halten werde. Damit war der feierliche Akt, eine Weihestunde hehrster Art, beendet und unter schmetternder Marschmusik zogen die Formationen in die Kasernen bzw. Quartiere und in das Festlokal.

Quelle

  • Anhalter Anzeiger vom Montag, den 23. 09. 1935

Siehe auch