Der Tschekist
- Ich lebte zu einer Zeit auf der Erde
- Als der Mensch so nieder wurde
- daß er freiwillig, mit Freude tötete, nicht nur wegen eines Befehls
- Solange er an falsche Lehren glaubte und geifernd irrte
- Wurde sein Leben in wilde Zwangsvorstellungen eingeflochten
- -- Miklós Radnóti, Bruchstücke, 1944
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Der Tschekist |
Originaltitel: | Чекист Le tchékiste |
Produktionsland: | Russland |
Erscheinungsjahr: | 1992 |
Laufzeit: | 90 Minuten |
Sprache: | Russisch Französisch |
Stab | |
Regie: | Alexander Rogoschkin |
Drehbuch: | Jacques Baynac André Milbet |
Musik: | Dimitri Pawlow |
Kamera: | Waleri Mulgaut |
Schnitt: | Tamara Denisowa |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Igor Sergejew | Andrej Srubow |
Alexej Polujan | Pepel |
Michail Wasserbaum | Isaac Katz |
Sergej Isawnin | Chudonogow |
Wasilii Domratschow | Solomin |
Alexander Medwedew | Mudynya |
Alexander Scharaschkewitsch | Boje |
Der Tschekist ist ein russisches Filmdrama des Regisseurs Alexander Rogoschkin aus dem Jahr 1992.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Rußland, Anfang der 1920er Jahre, Genosse Lenin und Genosse Trotzki beherrschen das Land. In einer Kleinstadt der Sowjetunion hat sich die Tscheka in dem Schloß breitgemacht. Die „Urteile“ werden von drei Personen gefällt: Genosse Srubov, Genosse Katz und Genosse Jan Pepel. Aufgrund lächerlicher Anklagen werden täglich einige hundert Leute hingerichtet. Die „verurteilten“ Personen werden im Keller der Tscheka zusammengepfercht, dann müssen sich jeweils fünf nackt ausziehen, und vor einer Wand werden sie erschossen. Die Leichen werden in einem kleinem Wagen zu einer Ankerwinde geliefert, von dort auf den Hof, wo sie in einen Lastwagen gepackt und wegtransportiert werden.
Srubov lebt mit seiner Mutter und seiner Frau zusammen. Seine Mutter meint, er ist verrückt geworden, weil er so eine Massenmörder-Stelle angenommen hat. Srubov betont, nicht er ist verrückt, sondern die Zeit, in der sie leben.
Im Falle einer Rebellion von Soldaten will man die 200 Männer erschießen. Srubov hört auf die Argumentation des Vorgesetzen der Soldaten, und läßt die Soldaten frei. Nach diesem Vorfall hat ihn die „Verurteilungs-Orgie“ mit Katz und Pepel noch mehr belastet. Eines Tages stellt er sich nackt vor die Wand zum Erschießen. Er wird in eine Irrenanstalt eingeliefert. [1]
Hintergrund
Der Tschekist war der erste in der Sowjetunion gedrehte Film, der sich in dieser schonungslosen, fast dokumentarischen Weise mit den Verbrechen der Bolschewisten im Rahmen der Russischen Revolution auseinandersetzte. Deshalb wurde er bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1992 als Sensation aufgenommen,[2] ohne jedoch ausgezeichnet worden zu sein.[3] In der BRD liegt der Film nur in einer gekürzten, 55 Minuten langen Fassung vor.[4]