Descartes, René

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René Descartes (Renatus Cartesius; Lebensrune.png 31. März 1596 in La Haye en Touraine; Todesrune.png 11. Februar 1650 in Stockholm) war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, dessen Theorien sowohl auf philosophischem als auch auf naturwissenschaftlichem Gebiet mittlerweile als weitgehend widerlegt gelten. Dennoch hatte er zu seiner Zeit eine wichtige Rolle für das Verständnis von Abläufen in der Natur.

Leben

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Von 1614–1618 studierte er in Paris Philosophie, Mathematik und Recht. Nach seinem Studium trat er bis 1621 in militärische Dienste ein und ließ sich in den Jahren 1628-1649 in Holland nieder. Der Prozeß der Inquisition gegen Galileo Galilei war Descartes ein warnendes Beispiel. Der gläubige Katholik wagte daraufhin nicht, sein naturwissenschaftliches Hauptwerk „Die Welt“ (Le monde) zu publizieren. In Paris erschien im Jahre 1641 sein philosophisches Hauptwerk „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“. „Cogito ergo sum“ (ich denke, also bin ich) ist eine von Descartes entwickelte These.

Söldner 1616–1620

Der begabte Fechter und Reiter begab sich 1616 in die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen, wo er dem Fürsten und Feldherrn Moritz von Oranien, Kapitän-General der Land- und Seestreitkräfte, diente. Nach Reisen durch Dänemark und Deutschland verdingte sich Descartes 1619 erneut als Soldat bzw. Landsknecht, nun im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bei Maximilian Herzog von Bayern. Als Angehöriger des Heeres der Katholischen Liga, dem Zusammenschluß katholischer Reichsstände, nahm er unter Johann T’Serclaes von Tilly an den ersten Kämpfen des Dreißigjährigen Krieges und so auch an der Schlacht am Weißen Berg 1620 teilnahm.

Werk

Er war der Begründer eines rationalistischen Weltbildes in der Philosophie und Verfechter einer mechanistischen Naturauffassung. Bekannt ist seine diesbezüglich Ansicht, daß Tiere kein dem Menschen ähnliches Bewußtsein hätten, sondern diese seien nur eine Art Maschine. Sein Dualismus unterschied zwischen Geist und Körper, wobei er Geist (also Seele) nur dem Menschen zusprach. Daraus entwickelte sich in der Folge die Vorstellung vom Menschen als uneingeschränktem Herrscher über die Natur.

Seine größte Leistung bestand in der Algebraisierung der Geometrie, indem er Koordinaten einführte. Auf diese Weise konnten geometrische Beziehungen durch algebraische Gleichungen ausgedrückt werden. Ihm zu Ehren nennt man heute jedes Koordinatensystem mit paarweise aufeinander senkrecht stehenden Achsen, die alle dieselbe gleichmäße Unterteilung besitzen, ein kartesisches Koordinatensystem.

Descartes beeinflußte nicht nur die Vertreter des nach ihm benannten Cartesianismus zum Beispiel in der Medizin, sondern auch Philosophen wie John Locke, Gottfried Wilhelm Leibniz, Baruch de Spinoza und Immanuel Kant.

Tod

Sein Tod in Stockholm 1650 während eines Besuchs der Königin Christine ist ungeklärt. Angeblich einer Lungenentzündung erlegen, soll es sich jedoch um einen Mordanschlag gehandelt haben, durch den verhindert werden sollte, daß Descartes die Königin von der Absicht abbringt, katholisch zu werden.[1]

Zitate

  • „Ich denke, also bin ich.“
    • Das vollständige Zitat lautet: „Ich zweifle, also bin ich, oder was dasselbe ist, ich denke, also bin ich“ (dubito, ergo sum vel quod idem est, cogito, ergo sum).
  • „Zweifel ist der Weisheit Anfang.“
  • „Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.“
  • „Man wird am ehesten betrogen, wenn man sich für klüger als die anderen hält.“
  • „Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.“
  • „Ich will von der Philosophie nichts weiter sagen, als daß ich sah, sie sei von den vorzüglichsten Geistern einer Reihe von Jahrhunderten gepflegt worden, und dennoch gebe es in ihr nicht eine Sache, die nicht strittig und mithin zweifelhaft ist; und daß ich demnach nicht eingebildet genug war, um zu hoffen, es werde mir damit besser gehen als den anderen.“

Literatur

  • Karl Jungmann: René Descartes: Eine Einführung in seine Werke (1908) (PDF-Datei)
  • Alfred Berger: Hielt Descartes die Thiere für bewusstlos? (1892) (PDF-Datei)
  • Anton Koch: die Psychologie Descartes (1881) (PDF-Datei)
  • Max Heinze: Die Sittenlehre des Descartes (1872) (PDF-Datei)
  • Antonio R. Damasio: Descartes' Irrtum: Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn, Verlag List-TB, ISBN 978-3548604435

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl. Eike Pies: Der (Mord-)Fall Descartes. Eine kriminologisch-medizinische Untersuchung. Köln: Verlag Dr. Brockmann 1991; Theodor Ebert: Der rätselhafte Tod des René Descartes. Aschaffenburg: Alibri 2009; Interview mit Theodor Ebert über sein Buch Der rätselhafte Tod des René Descartes.