Deutsche Schutzdivision
Die Deutsche Schutzdivision war ein 4.134 Mann starkes Freikorps und wurde vom 4. Januar bis zum 1. April 1919 zur Sicherung der Reichshauptstadt gebildet und eingesetzt. Sie entstand in Zossen aus der 31. Infanterie-Division des XXI. Armee-Korps und unterstand dem Generalkommando IV. Armeekorps Magdeburg (Provinz Sachsen, Anhalt, Ost-Thüringen).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 4. Januar 1919 wurde der im Grenzschutz West bei Limburg stehenden 31. Infanterie-Division unter Generalleutnant Paul von Wissel die Aufgabe gestellt, mobil zur weiteren Verwendung zu bleiben. Jedes Regiment sollte zwei Kompanien als Reserve der OHL zum Heimatschutz in die Nähe von Berlin bringen. Vom 6. bis 9. Januar gingen vier Eisenbahntransporte ab. Dabei wurde der vierte Transport statt über Halle nach Sachsen geleitet und entwaffnet. Generalmajor Georg von der Lippe übernahm das Divisionskommando.
Die ca. 800 Soldaten wurden am 15. Januar in Berlin-Treptow stationiert. Ab dem 16. Januar wurde der Name „Deutsche Schutz-Division“ geführt. Durch Freiwilligenwerbung und den mittlerweile eingetroffenen vierten Transport hatte der jetzt im Schloß Biesdorf stationierte Verband 1.800 Soldaten.
Am 4. März erhielten die 3.000 Soldaten den Befehl, unter der Leitung der Garde-Kavallerie-Schützen-Division Berlin zu besetzen. Im Stadtteil Lichtenberg wurde gekämpft, das Polizeipräsidium, das Rote Rathaus und das Landgericht gegen kommunistische Umtriebe gesichert. Am 9. März zog sich das Infanterieregiment 166 nach Friedrichsfelde zurück, am 10. März das Infanterieregiment 174 nach Karlshorst, um Lichtenberg bis zum 12. März endgültig zu besetzen. Bis zum 15. März wurde noch Sicherheitsdienst mit Entwaffnungen und Hausdurchsuchungen getätigt.
Gliederung
Die Kriegsgliederung der Division am 29. März 1919:
- Stab der Division,
- Infanterie-Regiment 70,
- Infanterie-Regiment 166,
- Infanterie-Regiment 174,
- Feldartillerie-Regiment 31,
- Feldartillerie-Regiment 67,
- Nachrichten-Abteilung 31,
- Pionier- und Eisenbahnbau-Kompanie,
- 2 Eskadronen Freiwilligen-Kürassier-Regiment 6
- 2 Eskadronen Freiwilligen-Husaren-Regiment . 3
- 2 Eskadronen Freiwilligen-Ulanen-Regiment 7
- Flieger-Abteilung,
- Kraftwagen-Kolonne und die
- Freiwilligen-Abteilung „Thümmel“ (Deutsche Schar; Deutsche Freischar „Thümmel“).
Auflösung
Im Juni 1919 bildete die Deutsche Schutzdivision mit 436 Offizieren und 3.698 Mann (gemeinsam mit dem Freikorps „Küntzel“) die kleine Reichswehr-Brigade 25 (Brandenburg).[1] Andere Teile der Schutzdivision bildeten das Reichswehr-Schützen-Regiment 49 und das Reichswehr-Infanterie-Regiment 50 der Vorläufigen Reichswehr. Im Übergangsheer bildeten die Brigaden 25 und 4 Magdeburg (Freiwilliges Landesschützenkorps) die Reichswehr-Brigade 4.
Kommandeure
- Generalleutnant Paul von Wissel
- Generalmajor Georg von der Lippe
Bekannte Mitglieder (Auswahl)
- SA-Gruppenführer Carl Caspary
- SS-Obergruppenführer Kurt Knoblauch
- Generaloberst Ulrich Grauert (Luftwaffe)
Bildergalerie
Truppenkennzeichen, erste Version
Literatur
- Klietmann: Die Deutsche Schutz-Division (31. I. D.) In: Zeitschrift für Heereskunde. Heft 274. 1977. S. 139–141