Deutsche Freischar „Thümmel“

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Paul Thümmel (1915)

Die Deutsche Freischar, zuweilen auch Deutsche Freischar „Thümmel“ (auch: Deutsche Schar, Freischar „Thümmel“, Freiwilligen-Abteilung „Thümmel“ oder Freikorps „Thümmel“), war eine Freiformation des Deutschen Heeres nach dem Ersten Weltkrieg unter Oberstleutnant Paul Georg Bernhard Thümmel, zuletzt Kommandeur des 5. Lothringischen Infanterie-Regiments Nr. 144.

Geschichte

Die „Deutsche Freischar“, die sich seit dem 1. Februar 1919 sammelte, wurde am 1. März 1919 in Zossen aus Freiwilligen des XVI. Armee-Korps aus Metz (Reichsland Elsaß-Lothringen), das sich seit dem 24. Dezember 1918 in Barby zur Demobilisierung befand, aufgestellt und der Deutschen Schutzdivision unterstellt. Vornehmlich meldeten sich Soldaten der Infanterie-Regimentern Nr. 144 und Nr. 145

In der Regimentsgeschichte des Königs-Infanterie-Regiments (6. Lothringisches) Nr. 145 wird, aufgrund des starken Zustroms „alter 145er“ in die neu gegründete Deutsche Freischar, diesem Freikorps zugesprochen, „mit Recht [...] für sich in Anspruch zu nehmen, das Fortleben des alten Regiments gesichert zu haben“. Auch in der Geschichte des 5. Lothringischen Infanterie-Regiments Nr. 144 wird auf diese Kontinuität nicht ohne Stolz verwiesen.

Manche Freiwillige waren schon zum Landesschützenkorps übergetreten (darunter das Detachement „Gerstenberg“), andere hatten zuvor das Freiwilligen-Bataillon „Eschmann“ gegründet. Am Tag der Gründung der Freischar traten Teile des Bataillons „Eschmann“ zu Thümmel über, ebenfalls die Minenwerfer-Kompanie des Anhaltischen Infanterie-Regiments Nr. 93.

Paul Thümmel IV.jpg

Stärke

Fritz Rabsilber, Freischar Thümmel.jpg

Einsatz

Im Frühjahr kämpfte die Freischar in Schaulen in Kurland. Nach dem Einsatz im Baltikum ging es dann im April nach Berlin, wo die Spartakisten trotz der Niederlage beim Spartakusputsch weiterhin Terror säten. Anfang April 1919 waren in Staßfurt Ergänzungen hinzugestoßen. Bei dem Einsatz in Berlin-Lichtenberg diente das Bataillon „Eschmann“ als Reserve.

Auflösung

Das Freikorps ging am 7. Mai 1919 dann vollständig in der Deutschen Schutzdivision auf (de facto aufgelöst), wo Oberstleutnant Thümmel dann Kommandeur des Freiwilligen-Regiments 166 wurde. Im Juni 1919 bildete die Deutsche Schutzdivision mit 436 Offizieren und 3.698 Mann die kleine Reichswehr-Brigade 25 Brandenburg.

Teile der Schutzdivision dienten zur Bildung des Reichswehr-Schützen-Regiments 49 (mit Oberstleutnant Thümmel im Stab und seit 1. August 1919 Kommandeur; das III. Bataillon wurde aus dem Bataillon „Eschmann“ gebildet) und des Reichswehr-Infanterie-Regiments 50.

Bekannte Angehörige (Auswahl)