Deutsche jüdischen Glaubens
Deutsche jüdischen Glaubens (auch fälschlicherweise als deutsche Juden bezeichnet) gibt es nicht. Das Judentum ist kein „Glauben“, sondern eine auf den Besonderheiten des jüdischen Volkes basierende Ideologie. Es handelt sich vielmehr um eine politisch korrekte Bezeichnung für Juden, die sich kurz- oder längerfristig in Deutschland aufgehalten haben oder derzeit wieder aufhalten. Meist sind sie auch in Deutschland aufgewachsen und sprechen Deutsch als Muttersprache, daher werden sie auch als deutschsprachige Juden bezeichnet.
– Hermann Ahlwardt, Pommerscher Reichstagsabgeordneter am 6. März 1895 im Deutschen ReichstagGestatten Sie, daß ich hier einen banalen Vergleich ausführe, den ich schon sonst in Reden vorgebracht habe: ein Pferd, das im Kuhstall geboren wurde, ist noch lange keine Kuh. Ein Jude, der in Deutschland geboren ist, ist noch lange kein Deutscher, er ist immer noch ein Jude.
Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler der BRD, sah die Juden nicht als Bestandteil des deutschen Volkes, so sprach er auch immer vom jüdischen und vom deutschen Volk, ebenso oft generell von „den Juden“. [1]
Korrekter ist es daher, von in Deutschland lebenden oder deutschsprachigen Juden zu sprechen. Auch der Zentralrat der Juden in der BRD spricht von sich als „Juden in Deutschland“, was viel über das Selbstverständnis aussagt.
Die Jüdin Edith Stein gab nach ihrer katholischen Taufe zu bedenken:
- „Ich hatte die Praxis meiner jüdischen Religion als Mädchen von 14 Jahren aufgegeben und fühlte mich erst nach meiner Rückkehr zu Gott wieder jüdisch.“[2]
Theodor Billroth über das Märchen von „deutschen Juden“:[3]
Beispiele für sogenannte „deutsche Juden“
- Bruno Apitz
- Paul Celan
- Albert Einstein
- Heinrich Heine
- Hugo von Hofmannsthal
- Franz Kafka
- Victor Klemperer
- Else Lasker-Schüler
- Nelly Sachs
- Arthur Schnitzler
- Kurt Tucholsky
- Franz Werfel
Zitate
- „Ein Jude ist eine Person, die sich zum jüdischen Glauben bekennt. Aber wie Oberflächlich diese Antwort ist, läßt sich an einer einfachen Parallele unschwer erkennen. Fragen wir: Was ist eine Schnecke? Dann würde die entsprechende Antwort lauten: Eine Schnecke ist ein Tier, das ein Schneckenhaus bewohnt. Das ist nicht völlig unkorrekt, aber sicher nicht erschöpfend; denn das Schneckenhaus ist zufällig nur eines der Stoffprodukte der Schnecke. Ebenso ist der jüdische Glaube nur eines der Merkmale der jüdischen Gemeinschaft. Außerdem ist bekannt, daß eine Schnecke ihr Haus abwerfen kann, ohne damit aufzuhören, eine Schnecke zu sein. Der Jude, der seinen Glauben aufgibt, befindet sich in einer ähnlichen Lage. Er bleibt dennoch ein Jude!“ — Albert Einstein[4]
- „Das Dasein treibt den Juden zur Lüge, und zwar zur immerwährenden Lüge, wie es den Nordländer zur warmen Kleidung zwingt. Sein Leben innerhalb anderer Völker kann auf die Dauer nur währen, wenn es ihm gelingt, die Meinung zu erwecken, als handle es sich bei ihm um kein Volk, sondern um eine, wenn auch besondere ‚Religionsgemeinschaft‘. Dies ist aber die erste große Lüge.“ — Adolf Hitler: „Mein Kampf“[5]
- „There are no English, French, German or American Jews, but only Jews living in England, France, Germany or America“ — Chaim Weizman, erster Präsident „Israels“
Siehe auch
Literatur
- Hilarius Bankberger: Die Juden im deutschen Staats- und Volksleben, Frankfurt/Main 1879 (PDF-Datei)
- Curt Herrman: Der Jude und der deutsche Mensch – Schriften zu Deutschlands Erneuerung, Breslau 1936 (PDF-Datei)
- Heinrich Härtle: Deutsche und Juden – Studien zu einem Weltproblem, Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See 1976 [2. Auflage 1977, Studienausgabe 2004]