Deutsche Glaubensbewegung

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Das Symbol der deutschen Glaubensbewegung: goldenes Sonnenradzeichen in blauem Feld

Die Deutsche Glaubensbewegung war eine 1933 gegründete deutsche religiöse Bewegung, die in ihrem vom Volkstum bestimmten Glauben den Gegensatz zum Christentum stark hervorhob. Das Zeichen der Glaubensbewegung war das goldenen Sonnenrad auf blauem Grund.

Geschichte

Vorgeschichte

Mit dem Erstarken des völkischen Denkens in Deutschland wuchs auch der Wunsch nach einer völkischen und arteigenen Frömmigkeit. In der evangelischen Kirche hatte der Bund für Deutsche Kirche diese Forderung seit 1921 geltend gemacht. Einzelne gingen weit über die Anschauungen von Paul de Lagarde und Houston Stewart Chamberlain hinaus und übten am Christentum Kritik. So wurde nunmehr namentlich durch Werke wie Alfred RosenbergsDer Mythus des 20. Jahrhunderts“ (1930) der Wunsch nach völkischer Religion in weiten Kreisen mächtig. Jakob Wilhelm Hauer wollte insbesondere durch seine Zeitschrift „Kommende Gemeinde“ alle echten religiösen Kräfte, gleichviel woher sie kamen, wirksam werden lassen, hatte aber immer stärker die Eigenart der indogermanisch-arischen Religion gegenüber der semitischen, aus der auch das Christentum nach seiner Überzeugung stammte, herauszuarbeiten versucht.

Gründung

Die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 11. April 1933 stellte sich indes auf den Boden des biblischen Evangelismus von Jesus Christus und der reformatorischen Bekenntnisse und schloß damit die Deutsche Glaubensbewegung aus. Ende Juli versammelten sich in Eisenach sehr verschieden gerichtete Anhänger eines „deutschen Glaubens“ und wählten einmütig Jakob Wilhelm Hauer zum Leiter der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Glaubensbewegung (ADG). Für diese Bewegung trat Graf Ernst Reventlow im „Reichswart“ an. Die Deutsche Glaubensbewegung bekannte sich entschieden zum nationalsozialistischen Staat. Welche religiösen Gedanken im einzelnen aus dem „religiösen Urwillen des Deutschen Volkes“ herzuleiten seien, wurde ausdrücklich nicht festgelegt, ebenso kein Bekenntnis formuliert. Hauer und Reventlow haben aber ihren religiösen Standpunkt in größeren Werken dargelegt. Der § 24 des nationalsozialistischen Parteiprogramms stand nach Ansicht der Glaubensbewegung nicht im Gegensatz zu ihren Bestrebungen.

Ein Erlaß von Rudolf Heß vom 13. Oktober 1933 sicherte allen Nationalsozialisten (und sinngemäß allen Staatsbürgern) zu, daß niemand um seines Glaubens oder seiner Weltanschauung willen staatsbürgerliche Nachteile erleiden solle. Die Mitglieder der freireligiösen Gemeinden, die der Deutschen Glaubensbewegung einen beträchtlichen Bestand zuführten, trennten sich 1934 zum großen Teil wieder von der Deutschen Glaubensbewegung. Eine Nordische Glaubensbewegung behauptete den vom Christentum verschiedenen nordischen Ganzheitsglauben ohne Jenseitshoffen und Erlösungsnot schärfer als die Deutsche Glaubensbewegung herauszustellen. Auf einer Tagung zu Pfingsten 1934 in Scharzfeld beschlossen die einzelnen zur Deutschen Glaubensbewegung gehörenden Gemeinschaften, sich aufzulösen. Hauer wurde als Führer der einheitlichen Bewegung bestätigt; von den Mitgliedern wurde die Versicherung verlangt, daß sie keinen jüdischen und farbigen Bluteinschlag haben, keiner Freimaurerloge oder dem Jesuitenorden angehören.

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Die Deutsche Glaubensbewegung will die religiöse Erneuerung des Volkes aus dem Erbgrund der deutschen Art; die deutsche Art ist in ihrem göttlichen Urgrund Auftrag aus dem Ewigen, dem wir gehorsam sind. In diesem Auftrag allein sind Wort und Brauchtum gebunden. Ihm gehorchen, heißt sein Leben deutsch führen.

– aus den Leitsätzen der Scharzfelder Tagung, 1934


Die Deutsche Glaubensbewegung unterhielt eine Geschäftsstelle und Führerschule in Tübingen. An vielen Orten im Deutschen Reich hatte sie feste Gruppen von Mitgliedern. Auf die Ausbildung eigener feierlicher Kultformen wurde entschiedener Wert gelegt.

Siehe auch

Literatur

  • Elard Mülhause: Die Urreligion des deutschen Volkes in hessischen Sitten: Sagen, Redensarten, Sprüchwörtern und Namen, 1860 (PDF-Datei)
  • Arthur Adler: Im Glauben der Ahnen, 1938 (Mit zip gepackte PDF-Datei)
  • Jakob Wilhelm Hauer:
    • Was will die Deutsche Glaubensbewegung? (1934)
    • Deutsche Gottesschau – Grundzüge eines deutschen Glaubens (1935)
  • Urban (1934) – Eine dritte Konfession
  • Meinkel (1934) – Offener Brief an W. Hauer
  • Graf Reventlow (1934) – Wo ist Gott?
  • Gustav Frenssen (1936) – Der Glaube der Nordmark
  • Werner Graul: Zwerg Hüting zeigt Heiner den Weg – Eine Einführung in das nordisch-germanische Weltbild für gottgläubige Kinder, 1939 (Mit zip gepackte PDF-Datei)