Deutschsprachig
Deutschsprachig ist ein Kunstbegriff, der auf den deutschen Sprachraum bezogen ist.
Nach der Übernahme des „westlichen“ Nationsbegriffes durch die Regierungen der BRD und der Republik Österreich von Gnaden der alliierten Besatzer durfte in deren Sprachgebrauch, welcher auch für die lizensierten Medien und natürlich die Schulen verbindlich wurde, der Deutsche nur mehr der BRD-Staatsbürger sein. Deutschösterreicher (auch die aus dem seit 1919 italienisch besetzen südlichen Teil Tirols und Deutschschweizer, Luxemburger und Liechtensteiner sowie Personen aus dem annektierten Eupen-Malmedy wurden seitdem von diesen nur mehr „Deutschsprachige“ genannt bzw. das geschlossene deutsche Siedlungsgebiet als „deutschsprachiger Raum“ bezeichnet. Diese Praxis ergibt allerdings wenig Sinn, da der Raum nun einmal nicht spricht und man jeden Menschen, der fließend Deutsch beherrscht, als deutschsprachig bezeichnen kann, ob es nun seine Muttersprache ist oder nicht. Außerdem wird der Terminus inkonsequent gehandhabt, da beispielsweise kaum vom „englischsprachigen“ oder „russischsprachigen“ Raum geredet wird. Die gesamte deutsche Literatur wird im offiziellen Sprachgebrauch nun unter „deutschsprachiger Literatur“ behandelt, österreichische Schriftsteller etwa zählen diesem Weltbild nach auch nicht mehr zur deutschen, sondern nur zur österreichischen Literatur.