Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

FILM

Die anwaelte eine deutsche geschichte plakat 1.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Anwälte – eine deutsche Geschichte
Produktionsland: BRD
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 92 Minuten
Sprache: Deutsch
Altersfreigabe: 12 Jahre
Stab
Regie: Birgit Schulz
Drehbuch: Birgit Schulz
Produzent: Bildersturm Filmproduktion
Musik: Marcus Schmickler
Kamera: Isabelle Casez
Schnitt: Katharina Schmidt
Besetzung
Darsteller Rolle
Horst Mahler
Otto Schily
Hans-Christian Ströbele

Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2009.
Regie führte Birgit Schulz, die auch das Drehbuch des Films schrieb und über ihre Firma Bildersturm auch die Produktion übernahm.

Inhalt

Anhand der drei Lebenswege der Rechtsanwälte Otto Schily, Hans-Christian Ströbele und Horst Mahler werden in dem Film rund 40 Jahre Geschichte des Besatzungskonstrukts OMF-BRD nachgezeichnet. Der Beginn des Films zeigt Schily und Ströbele als Verteidiger von Horst Mahler bei seinem Prozeß 1972. Bei diesem Verfahren trägt Ströbele als Zeichen der Solidarität Horst Mahlers Robe. Zu diesem Zeitpunkt betrachten alle drei die BRD als Vasallenkonstrukt der VSA und somit als Unterdrückungsinstrument politischer und damit auch geistiger Freiheit. Alle sind Gegner des Kapitalismus und wollen ein anderes politisches System, allerdings mit unterschiedlichen Mitteln.

Der weitere Verlauf der Dokumentation zeigt die unterschiedliche Entwicklung der drei Personen, die alle von sich behaupten, sich selber treu geblieben zu sein. Besonders pervers ist die massive Kritik von Otto Schily an dem Verhalten der Justizbehörden in Verfahren gegen die RAF, die seine Verteidigungstätigkeit als kriminelles Vergehen anklagte; ein Verfahren, welches Schily selber in Verfahren gegen Horst Mahler später gutheißen sollte. Weiterhin erzählt Otto Schily, daß er jüdisch versippt sei. Seine Frau sei Jüdin, und ihr Vater Jindrich Chaimowicz sei als Partisan in Rußland an kriegsrechtswidrigen Aktionen gegen die Deutsche Wehrmacht beteiligt gewesen.

Auszeichnungen

  • Adolf-Grimme-Preis in der Kategorie Information und Kultur 2011
  • Phoenix-Dokumentarfilmpreis 2010
  • Prädikat „besonders wertvoll“

Sonstiges

Laut der Regisseurin Birgit Schulz wollte zunächst niemand der drei Rechtsanwälte an der Dokumentation mitwirken. Besonders Otto Schily wollte sich nicht mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, was im Hinblick auf seine Entwicklung nachvollziehbar ist.
Ströbele hatte offensichtlich Angst, auf Horst Mahler zu treffen, mit dem ihn früher eine enge Freundschaft verband. Horst Mahler gab als erster seine Zustimmung zu dem Projekt. Ein gemeinsames Bild und eine gemeinsame Befragung wurden insbesondere von Schily und Ströbele abgelehnt, da beide nicht mit Horst Mahler zusammentreffen wollten. Die Regisseurin Birgit Schulz hat nach eigenen Angaben in Gesprächen mit Horst Mahler versucht, seine Entwicklung nachzuvollziehen, bezeichnete diese aber als irrational und daher nicht verständlich.

Zitate aus dem Film

  • „Das ist ja geradezu eine phantastische Konstellation. Man macht, man wird seinen Aufgaben als Verteidiger gerecht und andererseits soll das dann ein kriminelles Vergehen sein.“ — Otto Schily über die Kriminalisierung der Verteidigungstätigkeit in den RAF-Verfahren
  • „Das ist eine Tragödie.“ — Otto Schily über die Entwicklung von Horst Mahler
  • „Ich kann mir vorstellen, daß er also voll davon überzeugt ist, daß ich schlicht politischer Unrat bin und auch als Mensch völlig indiskutabel für ihn bin. Das würde zu der Einschätzung passen, die ich heute von ihm habe. Ich würde mir das zur Ehre gereichen lassen.“ — Horst Mahler über Otto Schily
  • „Jedesmal, wenn wir bei Tisch saßen, wurde gebetet. Und dann wurde abends noch mal gebetet. Und das waren Gebete, die dann am Schluß immer auch Adolf Hitler einschlossen. Daß Gott Adolf Hitler beschützen möge. Das war vom Inneren her ein Bekenntnis dazu, und das hat niemand erzwungen.“ — Horst Mahler über seine Kindheit
  • „Wir haben ein Widerstandsrecht in der Verfassung selbst, Artikel 20, Absatz 4. Es gibt aber auch ein Widerstandsrecht, was sozusagen in dem Menschen selbst aufgehoben ist. Das heißt, wenn der Mensch eben nicht mehr sehen kann, daß das, was an Verhältnissen vorhanden ist, daß das mit seinem Gewissen in Einklang zu bringen ist, dann fällt, dann kann er aus seinem eigensten autonomen Recht versuchen, daran etwas zu ändern und sich dem zu widersetzen.“— Otto Schily über das Widerstandsrecht

Film

Verweise