Die Frau des Anderen
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Die Frau des Anderen |
Produktionsland: | Österreich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Laufzeit: | 73 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Patria-Film |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Herbert Selpin |
Drehbuch: | Walter Zerlett-Olfenius |
Musik: | Franz Arzdorf |
Kamera: | Tod Pahle |
Schnitt: | Alexandra Anatra |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Christi Mardayn | Helga |
Willy Eichberger | Graf Romanel |
Herbert Hübner | Präsident Leonhard |
Trude Marlen | Dorette Landi |
Rudolf Schündler | Hartwig |
Annie Rosar | Frau Drömer |
Mihail Xantho | Danilowsky |
R. von Valberg | Botschafter |
Franz Herterich | Juwelier |
Fritz Imhoff | Polizeikommissar |
Die Frau des Anderen ist ein deutscher Abenteuerfilm von 1936.
Die Uraufführung fand am 8. Januar 1937 im Gloria-Palast in Berlin statt.
Weitere Titel
- Romanze (Weiterer Titel, Österreich)
Handlung
Der Militärattachè Graf Romanel, der schon in den Kolonien Dienst getan hat, erhält wiederum den Auftrag, nach Ostasien zu gehen — mitten hinein in das Aufstandsgebiet. Er verabschiedet sich von Helga, seiner Braut; in einem Jahr wird er zurück sein, und dann ist Hochzeit! Ein Bungalow, umgeben von Gefahren. Romanel träumt davon, dass er nur noch vier Wochen auszuhalten hat, und dann heißt die Parole: Heimat! Da reißt ihm ein Schuss den Hut vom Kopf, sechs Eingeborene überfallen ihn, ein Wohlgelungener Messerwurf trifft seine rechte Gesichtshälfte. Nach Monaten liest Helga in den Zeitungen: „Graf Romane! ermordet, Leiche verschleppt!“
Sechs Jahre später taucht Romane!, der zu früh Totgesagte, in Wien auf. Eine große Narbe im Gesicht erinnert an die Schicksalsstunde, an das Kampfjahr in den Tropen. Und manchmal überrascht sich Capitain Romanel dabei, wie er in der Art jener Gelben seinen Dolch wirft, halb in spielerischer Laune und doch mit einer verblüffenden Sicherheit. – Der Botschafter, der zu dem tapferen Offizier eine väterliche Zuneigung empfindet, veranstaltet einen Gesellschaftsabend, und bei dieser Gelegenheit sieht sich Romanel plötzlich Helga gegenüber. Sie ist inzwischen eine Frau Leonhard geworden. Vor drei Jahren hat sie dem Drängen des schon etwas älteren Industriellen Leonhard nachgegeben, zumal sie annehmen musste, dass Romanel nicht mehr am Leben sei. Im Innersten von dem unerwarteten Zusammentreffen beunruhigt, verlässt Helga vorzeitig die Gesellschaft.
In den Leonhardwerken wird eingebrochen, die neuesten Konstruktionspläne werden aus dem Tresor geraubt. Ein gewisser Danilowsky macht sich verdächtig, weiß sich aber von allen belastenden Momenten zu befreien, und Hartwig, der Sekretär Leonhards, der schon die Einladung auf die Botschaft mit den Plänen in Zusammenhang brachte, glaubt, dass Romanel seine Hand im Spiele habe. Diese Annahme erscheint begründet, als ein Detektiv herausbekommt, dass Romanel eine zweite Wohnung gemietet hat, eine Art Absteigequartier, wo er geheimnisvollen Besuch empfängt.
Der Attachè hat die etwas seltsame Wohnung gemietet, um sich dort mit Helga zu treffen. Sie jedoch zögert, seinem Drängen zu folgen und sich von ihrem Manne frei zu machen. Hartwig, der sich Eintritt in die Wohnung zu verschaffen weiß, findet die Perlenkette, die Helga dort verlor. Liebesaffäre oder Werkspionage — das ist hier die Frage. Die Polizei soll den Fall aufklären. — Romanel, der von Helga erfährt, welche Gefahren ihr drohen, bemüht sich auf der Polizeidienststelle um die Kette, aber der Kommissar besteht darauf: Die Frau. der die Kette gehört, muss selbst kommen. Ein Zufall scheint die heikle Situation retten zu wollen. Die Tänzerin Dorette, die sich auf der Botschaft eine Auskunft über ein auswärtiges Engagement holen will, lässt sich bewegen, sich als die Dame mit der Perlenkette auszugeben, und die Polizei händigt ihr den Schmuck aus. Helga kann also auf dem Hausball die Perlen tragen.
Der betriebsame Hartwig ist aber inzwischen auf Dorettes Spur gekommen. Er kriegt alles heraus, bringt aber Dorette nicht ins Unglück — das hübsche Mädel interessiert ihn nicht nur im Zusammenhang mit dem Kriminalfall. Nur eines kann ihm Dorette nicht sagen: wer die Frau ist, die mit Romanel zusammen war. Da sieht Hartwig am Abend desselben Tages die Perlenkette am Halse Frau Helgas. Pflichtgemäß unterrichtet er seinen Chef von seinen Beobachtungen.
Leonhard, dem der Juwelier seinerzeit versprochen hatte, die Kette nur einmal anzufertigen, lässt den alten Herrn kommen. Aber Romanel hat bereits vorgebaut. der Juwelier setzt sich eher selbst ins Unrecht, als dass er die Wahrheit sagt. Doch Hartwig kommt auch hinter diesen Schachzug. Die Entscheidung rückt näher. Inzwischen hat der geheimnisvolle Danilowsky Romanel die Dokumente angeboten. Der Attachè lässt den Dieb zu sich kommen, zahlt ihm die verlangte Summe und – lässt in diesem Augenblick den von ihm verständigten Leonhard aus dem Versteck hervortreten. Danilowsky, der seinen Rückzug mit erhobenen Revolver sichert, wird von einem Dolchwurf Romanels kampfunfähig gemacht. In einer dankbaren Aufwallung erzählt der Industrielle dem Offizier, was er in den letzten zwölf Stunden durchgemacht hat, von seinem bedrohten Lebensglück, und Romanel erkennt, dass dieser Mann es wert ist, Helga zur Frau zu haben.
Hartwig und Dorette haben sich immer enger befreundet. Helga wird vom Widerstreit ihrer Gefühle genötigt, ihrem Gatten alles zu gestehen: ihre frühere Liebe zu Romanel, sein plötzliches Wiederauftauchen und seine Forderung, sie müsse ihm gehören. Indem sie ihrem Gatten alles das berichtet, wird es ihr klar, dass sie zu ihrem Manne gehört. Und dieser spürt es mit klopfenden Herzen: Noch nie war ihm Helga so nahe wie jetzt.
Romanel nimmt die Wendung des Schicksals als ein Unabänderliches hin. Jetzt hindert ihn nichts mehr, einen Auftrag, wieder in die Kolonien zu gehen, anzunehmen. Die Romanze seines Lebens war schön und erregend, lockend und voll Verheißung, aber jetzt ist sie verklungen. Ein neuer Lebensabschnitt ruft mit lauten Fanfaren.