Krebs, Diether

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Diether Krebs und Wolfgang Menge
Diether Krebs’ Grab
Essen, Ostfriedhof
Inschrift des Grabsteins

Diether Krebs (Lebensrune.png 11. August 1947 in Essen; Todesrune.png 4. Januar 2000 in Hamburg) war ein pro-jüdischer BRD-Schauspieler, der seinen Aufstieg dem Juden Wolfgang Menge verdankte.

Werdegang

Diether Krebs war der Sohn eines Kaufmanns. Seine Eltern besaßen ein Schreibwarengeschäft. Früh vom Theater begeistert, gehörte er während seiner Gymnasiastenzeit einer Laienspielgruppe an und arbeitete am Theater in Essen als Beleuchter. Nach der Schulausbildung besuchte er die Essener Folkwangschule.

1970 erhielt Krebs ein erstes Engagement am Stadttheater Oberhausen und wurde hier in verschiedenen Rollen von der Komödie bis zum klassischen Drama eingesetzt. 1971 übernahm er in „Die tollkühnen Penner“ erstmals eine Filmrolle. Es folgten weitere Verpflichtungen in „Zoff“ (1972) und in „Eiszeit“ (1975) unter Peter Zadeks Regie.

1972 erfolgte Krebs’ Fernsehdebüt an der Seite von Brigitte Mira in „Sechs unter Millionen“. Den Durchbruch zu breiter Popularität schaffte Krebs 1974/75 in Wolfgang Menges erfolgreicher Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“, in der er den Schwiegersohn (Sozi) von „Ekel Alfred“ spielte.[1][2] Als der WDR begann, die Drehbücher auf Wunsch der SPD „zu entschärfen“, so Krebs, unterschrieb er keinen neuen Vertrag mehr für diese Serie. Er spielte dann in der ZDF-Serie „Ein Fall für Stein“ (1976; 13 Folgen) und in „Notwehr“ von Bernd Schröder (1977; ZDF). Zwischendurch sah man ihn 1976 am Bochumer Theater in „Die Wilden“ (Regie: Peter Zadek).

Von 1977 bis 1984 spielte Krebs den Kommissar Herle in über 100 Folgen der ZDF-Kriminalfilmserie „SOKO 5113“. 1977 löste er als damals jüngster „Tatort“-Kommissar einen Fall dieser beliebten Krimiserie und stellte fortan seine außerordentliche Vielseitigkeit auch in der Krimiserie „Der Alte“ sowie in verschiedenen Fernsehspielen unter Beweis.

1980 spielte er die Hauptrolle in „Die Judenbuche“.

Mit Rudi Carrell, Beatrice Richter und Klaus Havenstein gestaltete er 1981/82 26 Folgen von „Rudis Tagesshow“ (ARD). Beatrice Richter und später Iris Berben waren seine Partnerinnen in der eigenen, sehr erfolgreichen Blödelserie „Sketchup“ (1983–1985/86; ARD), die er schließlich aufgab, weil seiner Meinung nach von politischer Seite der Spielraum immer enger gezogen wurde.

1991 knüpfte Krebs mit „Voll daneben“ an diese Reihe an und landete im selben Jahr einen Riesenerfolg als pseudo-alternativer Martin („Ich bin de Martin, ne!“), dem er zunächst nur seine Stimme geliehen hatte. Als die Blödeleien in Form eines Sprechgesangs beim Publikum ankamen, verwandelte sich Krebs auch optisch in Martin. 1996 übernahm er die Hauptrolle in Dietmar Kleins Fernsehspiel „King of Evergreen“. Eine weitere Staffel seiner Blödelreihe „Voll daneben“ zeigte die ARD Anfang 1997. 1998 spielte Krebs in einer Episode der Evelyn-Hamann-ZDF-Reihe „Geschichten aus dem Leben“. Am 19. Mai 1998 lief bei SAT.1 Krebs neue Blödelserie „Der Dicke und der Belgier“ an. Darin mimte er an der Seite des belgischen Komikers Carry Goossens den dicken Deutschen und scherzte mit ihm über Ärzte, Europa und Biergenuß. Zuletzt war Krebs ab August 1999 im Kino zu sehen, in der Gaunerkomödie „Bang Boom Bang – ein todsicheres Ding“ mit Oliver Korritke, Ralf Richter und Martin Semmelrogge.

Familie

Diether Krebs starb im Alter von 52 Jahren an Lungenkrebs. Er war seit 1979 mit Bettina Freifrau von Leoprechting-Krebs verheiratet und Vater zweier Söhne, Moritz und Till. Diether Krebs war ein begeisterter Flieger.

Auszeichnungen

  • 1988: Goldene Kamera in Silber
  • 1992: RSH-Gold in der Kategorie „Comedy des Jahres“
  • „Goldener Löwe“
  • Goldene Schallplatte (für „Martin“)
  • 2 Bronzemedaillen (ADC)

Filmographie

  • 1971: Zoff
  • 1971: Die tollkühnen Penner / Komm in die Wanne, Schätzchen / Mit Cadillac und Bettelsack
  • 1973–1974: Ein Herz und eine Seele (Fernsehserie)
  • 1973: Zu Gast in unserem Land (Fernsehserie)
  • 1973: Sechs unter Millionen (Fernsehserie)
  • 1975: Du entkommst uns nicht (Fernsehfilm)
  • 1975: Eiszeit
  • 1976: Ein Fall für Stein (Fernsehserie)
  • 1976: Block 7 (Fernsehserie)
  • 1978–1986: SOKO 5113 (Fernsehserie)
  • 1978: Café Wernicke (Fernsehserie)
  • 1978: Ein Mann will nach oben (Fernsehserie)
  • 1978: Der rostrote Ritter (Fernsehserie)
  • 1978: Tatort: Himmelfahrt (Fernsehfilm)
  • 1979/1983: Der Alte (Fernsehserie)
  • 1979: St. Pauli-Landungsbrücken (Fernsehserie)
  • 1979: Tatort: Alles umsonst (Fernsehfilm)
  • 1979: Es begann bei Tiffany (Fernsehfilm)
  • 1979: Fallstudien (Fernsehfilm)
  • 1980: Die Judenbuche (Fernsehfilm)
  • 1981: Jeans (Fernsehfilm)
  • 1981: Rudis Tagesshow (Fernsehserie)
  • 1981: Silas (Fernsehserie)
  • 1982: Beim Bund (neunteilige Fernsehserie)
  • 1982: Wir haben uns doch mal geliebt (Fernsehfilm)
  • 1982/1987: Ein Fall für zwei (Fernsehserie)
  • 1982: Es muß nicht immer Mord sein (Fernsehserie)
  • 1983: Jakob und Adele (Fernsehserie, ZDF)
  • 1983: Die wilden Fünfziger
  • 1984–1986: Sketchup (Fernsehserie)
  • 1985: Weißblaue Geschichten (Fernsehserie)
  • 1985: Schöne Ferien (Fernsehserie)
  • 1985: Der letzte Zivilist (Le dernier civil), Fernsehfilm
  • 1985: Sterne fallen nicht vom Himmel (Fernsehfilm)
  • 1986: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie)
  • 1986: Was zu beweisen war (Fernsehfilm)
  • 1986: Abschiedsvorstellung (Fernsehfilm)
  • 1986: Kir Royal (Fernsehserie)
  • 1987: Evelyn und die Männer (Fernsehfilm)
  • 1987: Beule oder Wie man einen Tresor knackt (Fernsehfilm)
  • 1987: Ein Fall für TKKG (Fernsehserie)
  • 1987: Der elegante Hund (Fernsehserie)
  • 1987/1997: Liebling Kreuzberg (Fernsehserie)
  • 1988/1991: Der Fahnder (Fernsehserie)
  • 1988: Kasse bitte! (Fernsehserie)
  • 1988: Justitias kleine Fische (Fernsehserie)
  • 1988: Hessische Geschichten (Fernsehserie)
  • 1988: Liebling Kreuzberg (Fernsehserie)
  • 1989: Bastard (Dreiteiler)
  • 1989: Knastmusik (Fernsehserie)[3]
  • 1989: Ein Prachtexemplar (Fernsehfilm)
  • 1989: Der Landarzt (Fernsehserie)
  • 1989: Tatort: Schmutzarbeit (Fernsehfilm)
  • 1990: Lauter nette Nachbarn (Fernsehserie)
  • 1990: Hotel Paradies (Fernsehserie, ZDF)
  • 1990: Die glückliche Familie (Fernsehserie)
  • 1990: Tatort: Zeitzünder (Fernsehfilm)
  • 1990: Voll daneben – Gags mit Diether Krebs (Sketchreihe)
  • 1991: Linda
  • 1991: Go, Trabi, Go
  • 1991: Die Männer vom K3 (Fernsehserie)
  • 1992: Tatort: Blindekuh (Fernsehfilm)
  • 1992: Eurocops (Fernsehserie)
  • 1992: Moebius
  • 1993: R.O.S.T. – Die Diether Krebs Show (Fernsehserie)
  • 1993: Flash – Der Fotoreporter (Fernsehserie)
  • 1995: Polizeiruf 110: Roter Kaviar (Fernsehfilm)
  • 1996: Bei Aufschlag Mord (Fernsehfilm)
  • 1996: King of Evergreen (Fernsehfilm)
  • 1996: Unser Lehrer Doktor Specht (Fernsehserie)
  • 1997: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie)
  • 1997: Was nicht paßt, wird passend gemacht (Kurzfilm)
  • 1997: Diamanten küßt man nicht (Fernsehfilm)
  • 1997: Großstadtrevier (Fernsehserie)
  • 1997: Die Drei (Fernsehserie)
  • 1998: Der Dicke und der Belgier (Fernsehserie)
  • 1998: Der Kinderhasser / Ein Kinderstar im Waisenhaus (Fernsehfilm)
  • 1999: Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding
  • 2000: Das Amt (Fernsehserie)
  • 2000: Alphateam – Die Lebensretter im OP (Fernsehserie)

Fußnoten

  1. Bundesweit bekannt wurde er als der Schwiegersohn Michael Graf von Alfred Tetzlaff in der Serie „Ein Herz und eine Seele“ des Regisseurs Wolfgang Menge, die 1973 begann.
  2. Später waren seine langjährigen und selbst ausgesuchten Schauspielkollegen Dominique Horwitz und die Gesinnungsjüdin Iris Berben.
  3. Diether Krebs, Peter Bongartz, Dominique Horwitz, Klaus Barner, Rolf Zacher, Werner Eichborn, ARD-Serie „Knastmusik“, abgedreht 1. Oktober 1988