Dinner, Konrad
Konrad Dinner ( 1540 in Überlingen; um 1600) war ein deutscher Schriftsteller, der dem Humanismus nahe stand.
Leben
Der Protestant Konrad Dinner studierte in Padua Jura und ist ab 1567 in Würzburg nachweisbar, wo er als fürstbischöflicher Rat und Rechtsgelehrter tätig war und zum Kreis der Ratgeber des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn gehörte. Trotz seines klaren Bekenntnisses zum Protestantismus blieb er bis zu seinem Tode in Diensten Echters. Er veröffentlichte unter dem Pseudonym „Thrasybulus Lepta“ einige Gelegenheitsschriften.
Georg Ludwig von Seinsheim, protestantischer Befehlshaber der fürstbischöflichen Truppen, geriet mit dem fränkischen Reichsritter Wilhelm von Grumbach in Konflikt, da dieser Seinsheim beim Fürstbischof wegen Streitigkeiten mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg arg verleumdete. 1590 verfaßte Dinner eine Verteidigungsschrift für Georg Ludwig von Seinsheim mit dem Titel „De ortu vita et rebus gestis (...) Georgii Ludovici a Seinsheim“. Diese Schrift legt eine humanistisch gefärbte Darstellung der Grumbachschen Händel dar.
Dinner heiratete in eine einflußreiche Würzburger Familie ein. Seine Frau war die Nichte von Johannes Burkhard, eines Abtes des Benediktinerklosters Münsterschwarzach. Ungeachtet der verschiedenen Konfessionen pflegte Dinner gute Kontakte zu Münsterschwarzach. Hieraus entstand die Schrift des „Catalogvs Et Descriptio Abbatum Monasterij divae Felicitatis, vvlgo Schwarzach“, die 1572 und 1586 in zweiter Auflage in Würzburg erschien. Neben einigen historischen Arbeiten gab Dinner 1589 das Lexikon „Farrago“ heraus, das die in der altgriechischen und lateinischen Literatur verwandten Epitheta beinhaltete. Mit dem Dichter Franz Modius und dem fürstbischöflichen Leibarzt Johannes Posthius verband Dinner ein freundschaftliches Verhältnis.[1]
Literatur
- Peter Kolb / Ernst-Günter Krenig: Unterfränkische Geschichte – Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Eingliederung in das Königreich Bayern. Band 4/2, Echter Verlag, Würzburg 1989