Dirie, Waris

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Waris Dirie (Lebensrune.png 1965 in der Region von Gaalkacyo, Somalia) ist Fotomodell,[1] Autorin[2] und Menschenrechtsaktivistin im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. Sie war von 1997 bis 2003 UN-Sonderbotschafterin gegen die Verstümmelung weiblicher Genitalien (FGM – Female Genital Mutilation). 2002 gründete sie ihre eigene Organisation, die Waris Dirie Foundation.

Genitalverstümmelung

Waris Dirie erlebte im Alter von fünf Jahren die Qualen der weiblichen Genitalverstümmelung. Als sie mit 13 Jahren einen fremden Mann heiraten soll, flieht sie über Mogadischu nach London und wagt den Schritt in ein selbst bestimmtes Leben. Auf dem Höhepunkt einer internationalen Model-Karriere bricht sie ihr Schweigen und spricht öffentlich über ihre eigene Verstümmelung.

Die ehemalige Sonderbotschafterin der UNO kämpft mit ihren Stiftungen gegen weibliche Genitalverstümmelung und für bessere Ausbildungschancen junger Mädchen. In ihrer Autobiografie "Wüstenblume" beschrieb Waris Dirie ihre Lebensgeschichte. 2009 ist sie für die Leinwand verfilmt worden.[3]

Misandrie / Männerhass

Dworkin und MacKinnon stehen mit dem Anstacheln von Hass gegen Männer in Verbindung mit Aufrufen zu (vorbeugender) Gegenwehr nicht allein. Beispielsweise formulierte die UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie, die selbst durch traditionelle Beschneidung in Form der Infibulation verstümmelt wurde, in ihrer Lebensgeschichte, dem Erfolgsbuch „Wüstenblume“: „Vielleicht sollten die Frauen den Männern die Eier abschneiden, damit auf der Erde wieder ein Paradies entstehen kann. Die Männer würden ruhiger werden und sensibler mit ihrer Umwelt umgehen. Ohne diesen ständigen Ausstoß von Testosteron gäbe es keinen Krieg, kein Töten, kein Rauben, keine Vergewaltigungen.“ Und Alice Schwarzer bekundete in dem EMMA-Beitrag „Beyond Bitch“ (1994/2), nachdem Lorena Bobbit ihrem schlafenden Mann, der sie jahrelang misshandelt und vergewaltigt haben soll, den Penis abgetrennt hatte: „Sie hat ihren Mann entwaffnet. (…) Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. (…) Es bleibt den Opfern gar nichts anderes übrig, als selbst zu handeln. Und da muss ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt. Endlich.“

Werke

  • Wüstenblume. Autobiographie („Desert Flower“). Knaur, München 2007, ISBN 978-3-426-77978-1 (mit Cathleen Miller).
1997 erscheint ihre Biographie Wüstenblume in New York. Das Buch wird ein internationaler Verkaufsschlager und erscheint in über 50 Lizenzausgaben. Weltweit wurden bis heute über 11 Millionen Exemplare verkauft, allein 3 Millionen in Deutschland.
  • Nomadentochter („Desert Dawn“). Blanvalet, München 2008, ISBN 978-3-442-37024-5 (mit Jeanne D’Haem)
20 Jahre nach ihrer Flucht beschließt Waris ihre Familie in Somalia zu besuchen. Ein abenteuerliches Unternehmen, denn Somalia wird seit Jahren von Bürgerkrieg und Hungersnöten geplagt. Ihr zweites Buch, welches ebenfalls ein internationaler Verkaufsschlager wird, beschreibt die Reise in ihr Heimatland.
  • Schmerzenskinder („Desert Children“). Ullstein, Berlin 2006, ISBN 3-548-36886-7 (mit Corinna Milborn).
Mit ihrem dritten Buch startet Waris Dirie eine europaweite Kampagne gegen "Beschneidung weiblicher Genitalien" (FGM). Genitalverstümmelung wird nicht nur in Afrika praktiziert, sondern auch in der westlichen Welt. Sie berichtet von Begegnungen mit Opfern und Tätern, von ihren Recherchen, Rückschlägen und Erfolgen.
  • Brief an meine Mutter („A letter to my mother“). Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-550-07876-7.
Waris Dirie über das Buch Brief an meine Mutter auf der Netzpräsenz der Waris Dirie Foundation «Dies ist mein persönlichstes Buch. Es gibt einfach Wunden, die nicht heilen wollen. Groß war meine Sehnsucht, meine Mutter wieder zu treffen, meiner Mutter zu verzeihen, doch ich musste erkennen, dass Liebe und Leid oft untrennbar aneinander gekettet sind. Die Arbeit an diesem Buch war für mich eine schmerzvolle, aber überlebenswichtige Erfahrung.»

Auszeichnungen

  • Afrika-Preis der deutschen Bundesregierung 1999[4]
  • Women of the year Award des US-Magazin Glamour 2000
  • Corine (Literaturpreis) 2002 für „Nomadentochter“
  • World Social Award der Women’s World Award 2004 (Österreichische Journalisten-Preis)
  • Erzbischof-Oscar-Romero-Preis 2004 (Preis der Katholischen Männerbewegung)
  • Prix des Générations 2007 der World Demographic Association[5]
  • Ernennung zum Chevalier de la Légion d'Honneur durch den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy 2007 (Preis der Ehrenlegion)
  • Martin-Buber-Plakette der Stichting Euriade 2008 (Kulturfestival-Preis der Region Aachen unter Beteiligung der niederländischen Provinz Limburg.)

Fußnoten