Doge

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Der Palast der Dogen in Venedig.

Den Titel Doge (italienisch [venezianisch], von lat. dux = Führer) trugen die gewählten, aber im Rang eines Fürsten stehenden Regenten verschiedener italienischer Kleinstaaten bzw. Republiken, hierbei vorrangig diejenigen von Venedig und Genua.

Venedig

In Venedig wurde das Amt des Dogen bereits im Jahre 697 eingeführt, wobei der Name von den benachbarten Langobarden übernommen wurde. Damals wurde der Doge von den Bürgern gewählt, hatte aber fast absolute Gewalt, die durch eine neue Verfassung Ende des 12. Jahrhunderts in eine solche Abhängigkeit vom Rat gebracht wurde, daß eine Wahl zu diesem Amt, namentlich wegen der strengen Haftpflicht, die sich auch auf die Erben des Dogen für etwa nach seinem Tod entdeckte Mißbräuche erstreckte, keineswegs immer gern angenommen wurde. Nach der Einführung erwähnter Verfassung wurde der Doge nicht mehr von allen Bürgern, sondern von einem engeren Ausschuß des Großen Rats gewählt.

Der erste Doge war Paolo Lucio Anafesto, bedeutende Nachfolger sind Pietro II. Orseolo, Sebastiano Ziani[1], Enrico Dandolo, Pietro Gradenigo, Marino Faliero und Francesco Foscari. Der letzte Doge Venedigs, Ludovico Manin, dankte am 12. Mai 1797 ab, vier Tage vor dem endgültigen Zusammenbruch der alten Republik.

Genua

Genua gab sich den ersten Dogen 1339, doch wurde die Würde während innerer Wirren mehrmals abgeschafft; erst die durch Andrea Doria 1528 eingeführte Verfassung setzte die Stellung des Dogen fest und bestimmte, daß nur sehr vermögende Senatoren und Mitglieder des Großen Rats im Alter von mindestens 50 Jahren wählbar seien. Die Regierungszeit wurde auf zwei Jahre beschränkt. Der Friede von Campo Formio 1797 machte ebenso wie der Republik Venedig auch der Republik Genua, und damit auch der Würde des Dogen, ein Ende. Im Jahr 1802 wurde dieselbe noch einmal kurzzeitig in Genua wiederhergestellt, hörte aber 1805 mit Einverleibung der Ligurischen Republik in das französische Kaiserreich endgültig auf zu bestehen.

Siehe auch

Verweise

Literatur

  • Helmut Dumler: Venedig und die Dogen. Glanz und Macht der venezianischen Republik unter der Herrschaft der Dogen. Düsseldorf / Zürich: Artemis & Winkler 2001, ISBN 978-3-538-07116-2

Fußnoten

  1. Ziani vollzog auch zum erstenmal die später immer wieder gefeierte symbolische Vermählung des neuen Dogen mit dem Meer durch Werfen eines kostbaren Ringes von dem prächtigen Staatsschiff in die Tiefe.