Dohrmann, Franz

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Feldbischof D. Franz Dohrmann

Franz Dohrmann (Lebensrune.png 4. Oktober 1881 in Großlübbichow bei Frankfurt/Oder; Todesrune.png 19. April 1969 in München) war ein deutscher Militärgeistlicher, Armeebischof und Ehrendoktor (D.).

Werdegang

Lebenslauf:[1]

  • Besuch des Gymnasiums in Frankfurt/Oder
  • Studium der Theologie in Greifswald, Tübingen und Berlin
  • Sept. 1905 1. Theologisches Examen
  • März 1908 2. Theologisches Examen
  • 22. Mai 1908 Ordination in Berlin (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche)
  • 1908 Hilfsgeistlicher Heilig-Geist-Kirche, Potsdam
  • 1909 Militärhilfsgeistlicher in Berlin
  • 1910 Divisionspfarrer der Preußischen Armee, später des Kaiserlichen Heeres in Bromberg
  • 6. Februar 1911 verheiratet mit Ella, geb. Bluth in Berlin (drei Kinder)
  • 1920 Wehrkreispfarrer in Stettin
  • 1925 Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald
  • 1927 Konsistorialrat im Evangelischen Konsistorium der Provinz Pommern
  • 1. April 1934 Ernennung zum evangelischen Feldbischof der Wehrmacht durch den Reichspräsidenten von Hindenburg
  • 22. April bis 22. Juli 1945 Internierung im Benediktinerkloster Niederalteich, Niederbayern, durch die 26. VS-amerikanische Infanterie-Division
Oberst Oskar von Hindenburg führt am 7. August 1934 seine Familie in den Ehrenhof der Weihestätte zur ehrenvollen Beisetzung seines Vaters, Paul von Hindenburg. Links außen Feldbischof Franz Dohrmann

Feldbischof der Wehrmacht

Am 1. April 1934 wurde D. Franz Dohrmann von Reichspräsident Paul von Hindenburg als Nachfolger von Erich Schlegel (1866–1938) zum evangelischen Feldbischof ernannt und wurde somit zum Obersten Vorgesetzten (bis 1934 noch Feldpropst genannt) der von ihm ernannten evangelischen Feldseelsorger bzw. Wehrmachtpfarrer (z. B. Heeresoberpfarrer und Heerespfarrer) sowie Kriegspfarrer a. K. (Beamte auf Kriegsdauer). Sein katholisches Pendant von 1929 bis 1945 war Feldbischof Franz Justus Rarkowski.

Die Feldbischöfe unterstanden der Amtsgruppe Seelsorge im Oberkommando des Heeres in Berlin und richteten sich ab 1937 an das für Feldbischöfe der Wehrmacht erstellten Verordnungsblatt. Die Leitung der Wehrmachtsseelsorge, bzw. im Kriegsfall die Feldseelsorge, unterstand dem jeweiligen Feldbischof. Den einzelnen Divisionen und Feldlazaretten wurden Feldgeistliche (Kriegspfarrer im Rang eines Majors, scherzhaft auch ESAK oder KASAK, d. h. evangelische oder katholische Sündenabwehrkanone genannt) zugeteilt.

Dohrmanns Stellvertreter war seit Oktober 1940 der evangelische Feldgeneralvikar Dr. theol. h. c. Friedrich Münchmeyer (1901–1988), Rarkowskis Stellvertreter war seit Oktober 1936 der katholische Feldgeneralvikar Prälat Georg Werthmann (1898–1980; ab Januar 1945 kommissarischer Feldbischof, ab 1957 Militärgeneralvikar der Bundeswehr).

Am 7. August 1934 leitete Feldbischof Dohrmann im Tannenberg-Nationaldenkmal das monumentale Staatsbegräbnis des am 2. August verstorbenen Reichspräsidenten, dem er auch nahestand. Er hielt eine sehr bewegende Gedächtnisrede, die später unter dem Titel Gedächtnisrede über Offenbarung des Johannes 2, Vers 10 für den verewigten Reichspräsidenten und Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg – Gehalten am Dienstag, den 7. August 1934 im Tannenberg-Nationaldenkmal gedruckt und veröffentlicht wurde.

Bekannte Ansprachen oder Predigten (Auswahl)

  • Festpredigt über 5. Mose 32 V. 7 zur 200-Jahr-Feier des Füsilier-Regiments „Königin Victoria von Schweden“ (Pom.), Burmeister (1921)
  • Gedächtnisrede zur Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen der ehemaligen Stettiner Truppenteile, gehalten in der Garnisonkirche am 27. November 1921
  • Predigt zum Feldgottesdienst am 2. Oktober 1935 bei der Weihe der Hindenburggruft im Reichsehrenmal Tannenberg, E. Müller (1935)
  • Ansprache über 1. Timotheus 6,12 in der Dietrich-Eckart-Bühne Reichssportfeld am Sonntag, dem 16. August 1936 aus Anlaß der 11. Olympischen Spiele, Ostwerk-Verlag (1936)
  • Trauer-Ansprache für den vor dem Feinde gefallenen Generaloberst Freiherr von Fritsch, Ostwerk-Verlag (1939)

Literatur

  • Hermann Kunst (Hrsg.): Gott läßt sich nicht spotten. Franz Dohrmann – Feldbischof unter Hitler, Lutherisches Verlagshaus (1983)
  • Peter Hammerschmidt: Wohlfahrtsverbände in der Nachkriegszeit: Reorganisation und Finanzierung der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege 1945 bis 1961
  • Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe – Ämter – Verbände – Personen, Band 1: Überregionale Einrichtungen, Vandenhoeck & Ruprecht (2010)
  • Dieter Beese: Die Rolle der Evangelischen Wehrmachtpfarrer im Zweiten Weltkrieg

Verweise

Fußnoten

  1. Lebenslauf entnommen aus Dieter Beeses Werk Seelsorger in Uniform. Evangelische Militärseelsorge im Zweiten Weltkrieg, Hannover 1995, S. 113