Dormettingen
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Württemberg-Hohenzollern |
Landkreis: | Zollernalbkreis |
Einwohner (31. Dez. 2015): | 1069 |
Bevölkerungsdichte: | 163 Ew. p. km² |
Fläche: | 6,55 km² |
Höhe: | 644 m ü. NN |
Postleitzahl: | 72358 |
Telefon-Vorwahl: | 07427 |
Kfz-Kennzeichen: | BL, HCH |
Dormettingen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Dormettingen ist eine deutsche Gemeinde im Zollernalbkreis im BRD-Bundesland Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Dormettingen liegt über dem Tal der Schlichem, einem rechten Nebenfluß des Neckars, auf der Hochfläche des Kleinen Heubergs.
Nachbargemeinden
(im Uhrzeigersinn von Norden; die Gemeinden gehören zum Zollernalbkreis)
Geislingen, Balingen, Dotternhausen, Schömberg und Dautmergen.
Geschichte
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1871 | 1910 | 1939 | 1950 | 1975 | 1991 | 1993 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
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Einwohner | 597 | 559 | 610 | 722 | 804 | 901 | 1014 | 1020 | 1075 | 1072 | 1033 | 1069 |
Folterexzesse von Dormettingen
Der französische Oberleutnant Deletre und der französische Leutnant Schwab fingen sich gemeinsam mit dem Tschechen Milan Kovar im April 1945 zu ihrem Privatvergnügen nach dem Einmarsch 55 Nationalsozialisten und Angestellte der „Deutschen Öl-Schiefer-Forschungsgesellschaft“, um mit diesen in Dormettingen ein „Privat-KZ“ zu errichten.
Die Gefangenen wurden auf das grausamste gefoltert. Der ärztliche Befund des Inhaftierten Arno Schreiber, der die Hölle von Dormettingen überlebte, lautete:
- „25 Wunden am Kopf, teilweise bis auf die Knochen, Gleichgewichtssinn gestört, beide Augen verletzt. Nasenbein gebrochen, aus dem Oberkiefer drei Zähne ausgeschlagen, Brustbein und drei Rippen gebrochen. Schulterkapsel links mehrfach gebrochen, Schlüsselbein angebrochen, rechtes Hüftgelenk verletzt, beide Hände, beide Knie und Fußgelenk verletzt.“
Neben endlosen Prügeleien und Quälereien vergnügten sich die beiden französischen Offiziere damit, Flaschen auf den Köpfen der Gefangenen zu zerschießen. Manchmal ging der Schuß daneben. Mindestens siebzehn der Gefangenen wurden ermordet, andere nahmen sich freiwillig das Leben. Von den Opfern der alliierten Umerziehung in Dormettingen, unter denen sich auch zwei namenlose Franzosen und ein Holländer (sogenannte Kollaborateure) befanden, die am 25. Mai erschossen wurden, sind folgende Namen bekannt:
- Hübner, Schörzingen, 2. Mai 1945, erschossen
- Daniu, Ukrainer, 6. Mai 1945, erschossen
- Maurer, Dottingen, zwischen 6. und 12. Mai 1945 Suizid infolge Folterung
- Schneider, Zwickau, ermordet, Schädel eingeschlagen
- Ludwig, Schömberg, ermordet durch Stockschläge über den Unterleib
- Schmid, Schörzingen, etwa 12. Mai 1945 erschossen
- Schosser, Schömberg, etwa 12. Mai 1945 erschossen
- Rebstock, Dotternhausen, 20. Mai 1945 an den Folgen von Mißhandlungen gestorben
- Haas, Dormettingen, 21. Mai 1945 erschossen
- Miller, Augsburg, 25. Mai 1945 erschossen
- Klug, Peter, Gößlingen, 25. Mai 1945 erschossen
- Kirchhardt, Metzingen, 25. Mai 1945 erschossen
1951 befaßte sich ein französisches Militärgericht in Rottweil aufgrund deutscher Erhebungen mit den Folterungen von Dormettingen. Im Prozeß wurde der ehemalige kaufmännische Leiter der Öl-Schiefer-Forschungsgesellschaft als Volksverräter und Denunziant entlarvt, der am 24. April 1945 für die Franzosen die Verhaftungsliste aufgestellt und die Eingelieferten auf der französischen Kommandantur von seiner Liste abgehakt hatte. Wegen Diebstahls und Teilnahme an Folterungen und Ermordungen in Dormettingen erhielt ein gewisser Helmer Sandmann fünfzehn Jahre Zuchthaus. Die beiden französischen Offiziere und der Tscheche waren angeblich nicht auffindbar.[1]