Eck, Rudolf

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Rudolf Eck (1907–1924)

Rudolf Eck (Lebensrune.png 16. Februar 1907 in Erfurt; Todesrune.png 5. März 1924 in Gehren, Thüringen) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und der erste Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung im Jahre 1924, Willi Dreyer, Rudolf von Henke, Friedrich Just und Artur Prack sollten folgen.

Kameraden stehen an der Bahre vor dem Gefallenen des Jungdeutschen Ordens; Als er am 5. März 1924, morgens 1 Uhr, von einer „Deutschen Spinnstube“, an der er teilnahm, aus dem benachbarten Gehren zum Elternhaus heimkehren wollte, lauerten ihm drei kommunistische Meuchelmörder auf, schlugen in unglaublicher Roheit auf den Einzelnen mit einer Zaunlatte ein und ließen ihn dann bewußtlos am Wegrand liegen.

Geschichte

Das Rudolf-Eck-Denkmal 1941 in Gehren, am Ort des Meuchelmordes
Lichtbild des Denkmals aus einer anderen Perspektive

Rudolf Eck wurde am 16. Februar 1907 als Sohn des Maschinenbaumeisters Oswald Eck und dessen Ehefrau in Erfurt geboren. Im April 1910 übersiedelte die Familie in die Heimat des Vaters nach Langewiesen, einem Ort östlich von Ilmenau in Thüringen, der während der zwanziger Jahren zahlreiche „Sommerfrischler“ anzog. Hier besuchte Rudolf Eck seit Ostern 1913 die Volksschule, die er nach acht Jahren mit guten Zeugnissen verließ und den Beruf seines Vaters erlernte.

Da es vor Ort noch keine Gliederung der NSDAP gab, trat er im thüringischen Ilmenau dem Jungsturm „Späher“ 155 Ilmenau-Thüringen bei und warb, soweit für einen Jungen im Alter von 15 Jahren möglich, im Sinne der NS-Bewegung. Wegen seines Diensteifers ernannte der Bund Rudolf Eck zum Jungsturmwart. Bereits mehrfach wurde der junge Mann von politischen Gegnern angegriffen.

„Vom Jungsturm kommen der Helden so viel...“, so lautet eine Zeile des Gedichtes „Heil Jungsturm!“, das der fast siebzehnjährige Rudolf Eck aus Langewiesen in Thüringen im Jahre 1924 schrieb.

Kampfzeit

Nach dem 9. November 1923, der für die nationalsozialistische Bewegung den Verrat von München brachte, züngelte der Marxismus in allen Orten Deutschlands von neuem auf, fühlte sich stark und glaubte den Gegner vernichtet zu haben. Ungeheuerlich war daher ihre Wut aufgestachelt, als sie am Tag von Jena sehen mußten, daß das Hakenkreuzbanner sich kraftvoll entfaltete.

Rudolf Eck war einer der Jungen, die der Stolz des deutschen Volkes sind. Er gehörte der ältesten deutschen Jugendbewegung, dem Jungsturm, an, war Führer der Jungsturm-Abteilung Langwiesen. Schon zu der Zeit, als Adolf Hitler hinter den Mauern der Festung Landsberg schmachtete, marschierte Rudolf Eck hinter der Fahne mit dem Hakenkreuz, war er Vorkämpfer für den einstigen Sieg. Er nahm teil am „Deutschen Tag“ in Jena am 2. und 3. März 1924, der zum Bekenntnis vieler tausend Deutscher zu einem freien Großdeutschland wurde. Hierbei kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der Eck mit einem Messer angegriffen wurde, das er als Trophäe mit nach Hause nahm.

Tod

Rudolf Eck, der rührige, von leidenschaftlicher Vaterlandsliebe beseelte Jungstürmer, trug, wo er nur konnte, seinen Teil zur Erstarkung der Bewegung bei. Das wußten die Roten, und sie haßten ihn. Am 5. März 1924 fand im Stadthaus von Gehren ein politischer Werbeabend statt, an dem Rudolf Eck mit seinen Kameraden teilnahm. Bereits während der Veranstaltung kam es zu Pöbeleien gegen die Vaterländischen. Kurz nach Mitternacht trat der Siebzehnjährige den Heimweg von der Veranstaltung an. Am Ortsausgang von Gehren in Richtung Langewiesen wurde er von drei Kommunisten angegriffen und mit einer starken Zaunlatte zu Boden geschlagen. Nachdem der Junge zusammengebrochen war, traten die Angreifer auf ihn ein. Eine Untersuchung ergab, daß der Schlag auf den Hinterkopf tödlich gewirkt hatte.

Am Morgen wurde er gefunden, noch ohne Besinnung, aus der er nicht mehr erwachte. Seine Eltern fanden ihn schon bleich und still. Er fiel als einer der ersten Kämpfer für das Dritte Reich. Das Ilmenauer Nachrichtenblatt „Henne – Amtsblatt für den Gerichtsbezirk Ilmenau“ schrieb in seiner Ausgabe Nummer 56 vom 6. März 1924, daß drei Personen als Täter in Frage kämen, die bereits ein Geständnis abgelegt hätten. In der folgenden Ausgabe vom 7. März ordnete ein Leserbrief die Tat politisch eindeutig zu:

„[...] Auf dem Heimweg haben ihm einige Mitglieder der Kommunistischen Partei aufgelauert, im Schutze der Nacht überfallen, und auf ganz gemeine Weise ist er von mehreren dieser feigen Mordgesellen niedergeschlagen worden, so daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. [...]“

Beisetzung

Der Erschlagene wurde zunächst in der Leichenhalle von Gehren aufgebahrt und einen Tag später nach Langewiesen überführt. Am 8. März 1924 fand die Beisetzung unter großer Beteiligung statt. Die „Henne“ berichtete kurz, aber mit dem Pathos des damaligen Zeitgeistes:

„Langewiesen 10. März. Das am Sonnabend stattgefundene Begräbnis des Jungdo-Mannes Eck gestaltete sich, wie nicht anders zu erwarten, aufs feierlichste und verlief ohne jede Störung. Zugegen waren zirka 3.000 Teilnehmer, die der Friedhof nicht alle fassen konnte, darunter drei farbentragende Vereine von Ilmenau mit ihren Bannern, ebenso Jungdo. Abordnungen aus anderen Gauen mit Bannern, so daß elf Banner gezählt wurden. Auch der Langewiesener Kriegerverein hatte sich angeschlossen, und einer der hiesigen Gesangvereine sang Grablieder. Unter der eindrucksvollen Rede des Geistlichen blieb kein Auge tränenleer.“

Strafgereicht

Ein roter Staatsanwalt beantragte gegen die Mörder nur drei Monate Gefängnis, das Gericht verurteilte sie zu drei Jahren Gefängnis.

Motiv der Bluttat

„Weil er einen Hitleranzug trug“, gab der Beschuldigte im Prozeß an, habe er den 16jährigen Rudolf Eck zusammengeschlagen. Gemeint war die damals in der SA noch übliche Windjacke mit der Hakenkreuzarmbinde und eine Segeltuchmütze mit dem Abzeichen der NSDAP. Gekannt habe er den Toten zuvor nicht.

Literatur