Hakenkreuz-Armbinde
Die Hakenkreuz-Armbinde, auch Hakenkreuz-Sturmbinde oder -Kampfbinde genannt, war seit Sommer 1920 wesentliches Kennzeichen der Mitglieder der NSDAP.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfang des Jahres 1920 wurde innerhalb der NSDAP überlegt, welche die Farben der noch jungen Partei sein könnten. Es kamen viele Vorschläge, darunter zum Beispiel Weiß, Schwarz, Weiß-Blau, Schwarz-Weiß. Auch Schwarz-Weiß-Rot, jedenfalls nicht in der bisherigen Fassung. In der Wirkung wurde diese Farbzusammenstellung (die Reichsfarben) allerdings als hoch über allen anderen erhaben angesehen.
Adolf Hitler trat immer für die Beibehaltung der alten Farben ein, weil sie auch in ihrer ästhetischen Wirkung seinem Gefühl weitaus am meisten entsprachen. Dennoch mußte er die zahllosen Entwürfe, die damals aus den Kreisen der jungen Bewegung einliefen, und die meistens das Hakenkreuz in die alte Fahne hineingezeichnet hatten, ausnahmslos ablehnen. Hitler wollte nicht sofort mit seinem eigenen Entwurf an die Öffentlichkeit treten, da es ja möglich gewesen wäre, daß ein anderer einen ebenso guten oder vielleicht auch besseren gebracht hätte. Tatsächlich hatte ein Zahnarzt aus Starnberg einen ebenfalls gar nicht schlechten Entwurf geliefert, der übrigens Hitlers Entwurf ziemlich nahekam, nur mit dem Unterschied, daß das Hakenkreuz mit gebogenen Haken in eine weiße Scheibe hineinkomponiert war.
Hitler selbst hatte unterdes nach unzähligen Versuchen eine endgültige Form niedergelegt: eine Fahne aus rotem Grundtuch mit einer weißen Scheibe und in deren Mitte ein schwarzes Hakenkreuz. Nach langen Versuchen fand er auch ein bestimmtes Verhältnis zwischen der Größe der Fahne und der Größe der weißen Scheibe sowie der Form und Stärke des Hakenkreuzes.
Und dabei blieb es dann. In gleichem Sinne wurden nun sofort Armbinden für die Ordnungsmannschaften in Auftrag gegeben, und zwar eine rote Binde, auf der sich ebenfalls die weiße Scheibe mit schwarzem Hakenkreuz befand. Auch das Parteiabzeichen wurde nach den gleichen Richtlinien entworfen: eine weiße Scheibe auf rotem Felde und in der Mitte das Hakenkreuz. Ein Münchner Goldschmied, Füß, lieferte den ersten verwendbaren und dann auch beibehaltenen Entwurf. Im Hochsommer 1920 kam zum ersten Male die neue Flagge vor die Öffentlichkeit. Kein Mensch hatte sie vorher je gesehen. Schon einige Monate später besaß die Partei in München ein halbes Dutzend davon, und die immer mehr und mehr um sich greifende Ordnertruppe trug besonders dazu bei, das neue Symbol der Bewegung zu verbreiten.
Aussehen und Tragweise der Armbinde
Die rote Armbinde mit dem schwarzen Hakenkreuz in weißem Kreis wurde auf dem linken Oberarm getragen und gehörte unter dem Namen „Armbinde“ zum großen und kleinen Dienstanzug der SA und wurde als Bestandteil desselben auch außerhalb des Dienstes getragen. Die SS trug die rote Armbinde mit dem schwarzen Hakenkreuz in weißem Kreis mit je einem schwarzen Streifen am oberen und unteren Rand. Die Armbinde der Hitlerjugend hatte in der Mitte des roten Feldes einen breiten weißen Streifen, das Hakenkreuz jedoch in einem über Eck gestellten weißen Quadrat. Vorschriftsmäßige Armbinden mußten mit einem Stempel der vorgesetzten Dienststelle versehen werden.
Bei Trauer konnte ein Trauerflor über der Armbinde getragen werden.
Siehe auch
Literatur
- Freiherr von Eelking (Hg.): Die Uniformen der Braunhemden. S.A., S.S., Politische Leiter, H.J., D.J. und B.d.M., Zentralverlag der NSDAP Frz. Eher Nachf. GmbH, München 1934
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