Bernays, Edward

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Edward Louis Bernays (1891–1995)

Der Jude Edward Louis Bernays (Lebensrune.png 22. November 1891 in Wien; Todesrune.png 9. März 1995 in Neuyork) war einer der Wegbereiter theoretischer und praktischer Art für Propaganda, Werbung, Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit, später durch ihn umbenannt in „Public Relations“.[1]

Wirken

Herkunft

Edward Bernays' Vater war Ely Bernays, der aus einer orthodox-jüdischen Familie stammte. Ein Urgroßvater in väterlicher Linie, Isaak Bernays (1792–1849), war Oberrabbiner in Hamburg gewesen. Edward Bernays' Mutter war Anna Freud Bernays, geb. Freud, eine Schwester von Sigmund Freud. Eine Schwester seines Vaters, Martha Bernays Freud (1861–1951), heiratete wiederum 1886 Sigmund Freud. Edward Bernays war damit gleich doppelt mit der jüdischen Familie Freud versippt. 1892 siedelte er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten von Amerika über.

Werdegang

Bernays studierte Agrarwissenschaft, wandte sich dann aber dem Journalismus zu, in dem er seine Bestimmung fand. 1917/18 arbeitete er im Committee on Public Information (Creel-Kommission) für den VS-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, um die Unterstützung des amerikanischen Volkes für den Überseekrieg in Europa zu gewinnen. Sein Argument hierbei war, daß die Mittelmächte demokratisiert werden müßten. Zur Strategie Wilsons gegenüber den Feindmächten gehörte es, die Deutschen mittels personalisierter, selektiver und isolierter Schuld am und im Krieg zu spalten.[2] Während dieser Tätigkeit lernte Bernays 1919 auf der Pariser Friedenskonferenz das Europa der unmittelbaren Nachkriegszeit kennen.

„Durch die negative Konnotation des Begriffs Propaganda motiviert prägte er für seinen Beruf die Bezeichnungen Public Relations und PR-Berater (Public Relations Councelor). Unter seinen zahlreichen Monographien findet sich auch der zu einem Standard gewordene Titel Propaganda von 1928. Neben Kampagnen für die Unterhaltungs- und Tabakindustrie, Politiker und den Sturz der Regierung in Guatemala 1954 sollte das Engagement für seinen Onkel Sigmund Freud nicht vergessen werden.
Während des Ersten Weltkrieges gelangte das Interesse an der Psychoanalyse in den USA an einen Tiefpunkt. Um Freud bekannt zu machen sprach Bernays mit dem Literaturagenten Carl Brandt über Beiträge Freuds in einer Monatszeitschrift, sprach mit den Redakteuren des Cosmopolitan. Der Chefredakteur schlug als Themen vor: ‚Die geistige Rolle der Frau im Heim‘, ‚Die geistige Rolle des Mannes im Heim‘ und die ‚Gedanken des Kindes‘. Freuds Meinung zum amerikanischen Journalismus war daraufhin: ‚Diese absolute Unterwerfung eurer Redakteure unter den scheußlichen Geschmack eines unkultivierten Publikums ist die Ursache des niederen Niveaus der amerikanischen Literatur.‘ Bernays verhandelte weiter mit Verlagen, plante Vortrags- und Sitzungsreisen sowie die Organisierung psychoanlytischer ‚Fanclubs‘.“[3]
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Die bewußte und kluge Handhabung der gesellschaftlichen Gewohnheiten und der Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Jene, welche diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, begründen eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschaft unseres Landes ist.“

– Edward Bernays[4]

Familie

Bernays heiratete die Jüdin Doris Fleischman, eine Feministin. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Der Jude Marc Bernays Randolph (Lebensrune.png 1958), Mitgründer und erster CEO von Netflix, ist ein Großneffe Bernays’.

Werke

  • 96-book.png Internet Archive: PDF EPUB DjVu BlätternPropaganda, Horace Liveright, New York 1928
  • Propaganda, Horace Liveright, New York 1928. Neuauflage: Ig Publishing, Brooklyn N.Y. 2005, ISBN 0-9703125-9-8; deutsche Erstausgabe: übersetzt von Patrick Schnur, orange-press, Freiburg im Breisgau 2007, ISBN 978-3-936086-35-5
  • Biography of an Idea. Memoirs of Public Relations Counsel Edward L. Bernays, Simon and Schuster, New York 1965, deutsch: Biographie einer Idee. Die hohe Schule der PR. Lebenserinnerungen (übersetzt von Ulf Pacher, bearbeitet von Carl Hundhausen), Econ Verlag, Düsseldorf/Wien 1967 [damals noch keine ISBN]

Literatur

  • ExpressZeitung: Massenpsychose, Ausgabe 43/44 (Dezember 2021), Vorstellung und Bezugsnachweis – geht auch auf Bernays ein
  • Hermann Ploppa: Die Macher hinter den Kulissen. Wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern, Nomen Verlag, Frankfurt am Main ³2014, ISBN 978-3-93981-622-5

Fußnoten

  1. Crystallizing public opinion, Edward Bernays, 1945
  2. Binoy Kampmark: „No peace with the Hohenzollerns“: American Attitudes on Political Legitimacy towards Hohenzollern Germany 1917–1918, In: Diplomatic History, Jg. 34. Heft 5 (2010) S. 769–791, hier S. 771
  3. Biographie einer Idee – Die hohe Schule der PR, 1967, Kapitel 6: Sigmund Freud – PR für Psychoanalyse, S. 177–202
  4. Propaganda, 1928, S. 9, Originalzitat: „The conscious and intelligent manipulation of the organized habits and opinions of the masses is an important element in democratic society. Those who manipulate this unseen mechanism of society constitute an invisible government which is the true ruling power of our country.“