Berckheim, Egewolf von

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Egewolf von Berckheim.jpg

Egewolf Freiherr von Berckheim (Lebensrune.png 2. Juli 1881 in Berlin; Todesrune.png August oder September 1915 in der Ostsee) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine und U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg (SM U 23, aber vor allem SM U 26). Das U-Boot-As versenkte fünf feindliche Schiffe in der Ostsee mit 15.075 BRT. Sein Boot mit der gesamten Besatzung (4 Offiziere, 26 Mannschaften) gilt seit dem 31. August 1915, nach anderen Quellen dem 4. September 1915, in der Ostsee als vermißt, nachdem es vermutlich auf eine russische Mine lief.

Werdegang

Egenolf Freiherr von Berckheim.jpg
SM U 26.jpg

Weinheimer Nachrichten

Im Oktober 1914 war Weinheim stolz auf seinen Kriegshelden Egenolf von Berckheim, der am 11. Oktober als Kommandant von U 26 im Finnischen Meerbusen den russischen Panzerkreuzer „Pallada“ versenkt hatte. Der Gemeinderat beglückwünschte den Mitbürger, der danach mit U 26 bei weiteren Operationen in der Ostsee drei russische Handelsschiffe und den Minenleger „Jenissei“ versenkte. Berckheims U 26 war damals das erfolgreichste deutsche Unterseeboot in der Ostsee. Zehn Monate nach dem Tag, als die „Pallada“ nach einem Torpedotreffer in die Munitionskammern explodiert und mit 597 Mann Besatzung gesunken war, lief Kapitänleutnant von Berckheim mit seinem Boot in Libau, dem heutigen Liepaja im Westen Lettlands, zu einer Feindfahrt im Finnischen Meerbusen aus. Von dieser Fahrt kehrte U 26 nicht zurück. Wahrscheinlich lief das Boot am 31. August 1915 – anderen Quellen zufolge am 4. September – auf eine russische Mine und sank mit vier Offizieren und 26 Mann Besatzung. Im Weinheimer Schloss und in der Stadt löste der Tod des Sohnes und Erben von Siegmund Graf von Berckheim und seiner Frau Adolfine, geborene Freiin Wambolt von Umstadt,[1] tiefe Trauer aus. Egenolf war der Älteste ihrer vier Kinder, 1881 in Weinheim geboren,[2] in Dresden und Berlin aufgewachsen, wo der Vater als Gesandter das Großherzogtum Baden am sächsischen und am preußischen Hof vertrat und die Mutter als schönste Frau Berlins gefeiert wurde. Egenolf von Berckheim besuchte das Realprogymnasium, das heutige Werner-Heisenberg-Gymnasium, und legte das Abitur in Bensheim ab. 1902 trat er in die Kaiserliche Marine ein, wurde am 22. März 1914 zum Kapitänleutnant befördert und erhielt am 1. August das Kommando über das Unterseeboot U 26, ein diesel-elektrisch betriebenes Zweihüllen-Hochseeboot, das am 16. Oktober 1913 auf der Kieler Germania-Werft vom Stapel gelaufen und am 20. Mai 1914 in Dienst gestellt worden war. Der adlige Marineoffizier galt als eines der ersten Asse auf der neuen U-Boot-Generation. Am 6. Juni 1915 wurde er mit dem Ritterkreuz des Hausordens der Hohenzollern ausgezeichnet. 100 Jahre nach der Indienststellung von U 26, im Mai 2014, entdeckte eine Gruppe des finnischen Taucherteams „Badewanne“ - eine im Zweiten Weltkrieg gebräuchliche Bezeichnung für den Finnischen Meerbusen - im westlichen Finnischen Meerbusen bei der Insel Russarö ein U-Boot-Wrack, das die auf das Auffinden und die Dokumentation von Schiffswracks spezialisierten ehrenamtlichen Taucher schnell als Egenolf von Berckheims SM U 26 identifizieren konnten. Das Wrack war in der natürlichen Umwelt der Ostsee erstaunlich gut erhalten, obwohl es fast 100 Jahre auf dem Grund des Meeres lag. Ein großer Teil des Rumpfes und des Kommandoturms lagen noch über dem Schlamm. Ironie der Geschichte: Die Fundstelle von U 26 liegt nicht weit entfernt von der Stelle im Finnischen Meerbusen, an der am 11. Oktober 1914 die „Pallada“, das prominenteste Opfer von U 26, gesunken ist.[3]

Domäne Rothaus

Zwischen 1901 und 1908 kaufte Egewolfs Sigismund Theodor Friedrich Graf von Berckheim Schloß Hemsbach, das ehemalige Herrenhaus des Barons Carl Mayer von Rothschild. 1908 kaufte er die Domäne Rothaus in Oberrimsingen, einem Ortsteil der Stadt Breisach nahe Freiburg. Vier Jahre nach seinem Tod im Jahre 1927 wurde die Domäne Rothaus 1931 an den badischen Staat verkauft. Sie fiel 1938 ebenso wie nach fast hundertjährigem Familienbesitz auch das Schloß und der Schloßpark Weinheim, die Egewolfs Bruder Philipp Christian Paul von Berckheim (1883–1945) verkauft hatte, an die Stadt Weinheim.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Adolphine Maria Huberta Gabriele von Berckheim
  2. Egewolf Graf von Berckheim
  3. Sein Schicksal bewegte die Bürger, Weinheimer Nachrichten, 25. August 1915