Eichhorn, Eugen
Eugen Eichhorn ( 14. Februar 1906; 11. September 1927) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eugen Eichhorn besuchte in Plauen die Oberrealschule und lernte im Anschluß Bankbuchhalter. Nach der zweieinhalbjährigen Ausbildung wurde er bei der Dresdner Bank eingestellt. Schon als Schüler war Eichhorn in der Technischen Nothilfe aktiv. Über die nationale Jugendbewegung kam er zum Frontbann und wurde schließlich in die SA übernommen. Hier nahm er an Saalschutz- und Wahlkampfaktionen teil. Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern waren keine Seltenheit. Dem SA-Mann Eichhorn brachten Klebeaktionen und die Schlägereien mit Gegnern Festnahmen, Geld- und eine Haftstrafe ein.
Ermordung
Zwischen der Verwundung und dem Tod lagen im Falle des SA-Mannes Eugen Eichhorn aus Plauen im sächsischen Vogtland mehr als drei Jahre Krankheit.
Es würde brenzlich werden für die SA-Männer im sächsischen Ölsnitz. Der Sturmführer wußte das und stellte es seinen Männern noch vor der Abfahrt frei, nach Hause zu gehen. Keiner verließ die angetretene Front. Unter den Männern des Saalschutzes war der einundzwanzigjährige Eugen Eichhorn.
Im Frühjahr 1924 sollte eine NSDAP-Veranstaltung im sächsischen Ölsnitz stattfinden. Die Plauener SA war zum Saalschutz eingeteilt und kannte den Ort, wenn nicht als Hochburg der politischen Gegner, so doch als eine Stellung, die es einzunehmen galt. Nachdem die Anfahrt von Plauen zum Versammlungsort durch mehrere Steinwürfe auf die Fahrzeuge unterbrochen worden war, sahen sich die Braunhemden in Ölsnitz einer Überzahl von politischen Gegnern gegenüber. Als die Anhänger der NSDAP den Saal betreten hatten, wurde der Eingangsbereich plötzlich von Kommunisten besetzt. Auf ein Signal hin verwandelte sich der Saalbau in ein wüstes Schlachtfeld. Stuhlbeine und Bierkrüge brausten durch die Luft, abgeschnallte Koppel- und Schulterriemen sausten im Getümmel auf ausgemachte Ziele hinunter, ein schwerer Kronleuchter ging krachend auf die ineinander verkeilte Masse nieder, während aus dem Eingangsbereich immer neue Kräfte der Kommunisten nachrückten.
Eichhorn wurde schließlich mit einem Lungenstich bewußtlos aus dem Lokal zum Fahrzeug getragen, nachdem die SA den Saal erfolgreich geräumt hatte. Obwohl die anfängliche Genesung Eichhorns nur langsam voranschritt, nahm der Bankbuchhalter an den Deutschen Tagen 1925 in Hof und 1926 in Plauen teil. Weder die laufenden Behandlungen noch Aufenthalte in einer Lungenheilanstalt brachten eine dauerhafte Besserung. Bald verschlimmerte sich die Lage so stark, daß Eugen Eichhorn das Krankenlager nicht mehr verlassen konnte. Der SA-Mann verstarb am 11. September 1927 an den Folgen der Verwundung.
Gedenken
Nach ihm wurde der SA Sturm 11/134 benannt.
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, München, Eher-Verlag, 1943
- Hans Weberstedt, Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München, 1938