Einwohnerwehr

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Einwohnerwehren waren Selbstschutzverbände, in Bayern aus dem Konzept der Bürger- bzw. Volkswehren hervorgegangen.

Geschichte

Gründung und Entwicklung

Nach der Niederschlagung des Spartakusaufstands im Januar 1919 richtete der Stab der Gardekavallerieschützendivision in Berlin erste Bürgerwehren ein. Da sie erfolgreich zur Stabilisierung der Lage beitrugen, wies das Reichswehrministerium am 22. März 1919 alle Generalkommandos an, die lokalen Bürgerwehren zu zentral gelenkten Einwohnerwehren auf Landesebene nach einheitlichem Muster auszugestalten und über eine Reichszentrale direkt der Reichswehrführung zu unterstellen. Sie sollten vorrangig Aufgaben des lokalen Ordnungsdienstes in Zusammenwirken mit der Polizei übernehmen, im überregionalen Notfall aber auch als stille Heeresreserve für die Unterstützung regulärer Militärverbände verfügbar sein.

Um die durch die Interalliierte Militär-Kontrollkommission überwachten Entwaffnungsgebote zu umgehen, wurden die Einwohnerwehren seit Sommer 1919 aus ihrer militärischen Unterstellung herausgelöst und unter ziviler Leitung in die Aufsicht der Länderinnenministerien überführt. Sie definierten sich als „freiwillige, unpolitische Selbstschutzverbände“ und rekrutierten sich überwiegend aus örtlichen Honoratioren, Kriegervereinen, Schützengilden sowie Turn- und Sportvereinen, unterstützten aber weiterhin auch die Reichswehr im Innern wie in den Grenzkämpfen. Ihre Bewaffnung entstammte den Beständen der Reichswehr, finanziert wurden sie aus öffentlichen Mitteln und umfangreichen privaten Spenden, insbesondere der Unternehmerverbände und der Landbünde.

Auflösung

Die Alliierten verstanden die Wehren als unerlaubte Wehrersatzformationen. Ihre Forderung, sie bis 31. März 1920 vollständig aufzulösen, war mitentscheidend für die vorzeitige Auslösung des Kapp-Aufstandes. Nach dessen Scheitern verfügte der preußische Innenminister ihre Auflösung, dem sich, abgesehen von Bayern, im Sommer 1920 Reich und Länder anschlossen.

Siehe auch