Reichswehrministerium

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Flagge des RWM (1919–1921)[1]

Das Reichswehrministerium (auch: Reichwehrministerium ohne Fugen-s) wurde entsprechend der Reichsverfassung der Weimarer Republik im Oktober 1919 aus den einzelstaatlichen Kriegsministerien (vor allem dem preußischen Kriegsministerium) des Kaiserreichs und dem Reichsmarineamt gegründet.

Geschichte

Flagge des Reichswehrministers (1921–1933)[2]

Laut Weimarer Verfassung hatte der Reichspräsident (Friedrich Ebert bis 1925, danach Paul von Hindenburg) „den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht des Reiches“. Im Frieden wurde er durch den Reichswehrminister als Inhaber der Befehlsgewalt vertreten. Die militärischen Spitzen waren der Chef der Heeresleitung und der Chef der Marineleitung.

Das Wehrgesetz vom 21. Mai 1935[3] verfügte anläßlich des Übergangs von der Reichswehr zur Wehrmacht die Umbenennung in Reichskriegsministerium, weiterhin mit Sitz im Bendlerblock.

Im Dritten Reich

Mit der „Verkündung der Wehrhoheit“ 1935 wurde die Heeresleitung zum Oberkommando des Heeres (OKH), die Marineleitung zum Oberkommando der Marine (OKM) und neuaufgestellt ein Oberkommando der Luftwaffe (OKL). Das Ministeramt nannte sich fortan Wehrmachtamt. Als Folge der Blomberg-Fritsch-Krise wurde das Wehrmachtamt zum Oberkommando der Wehrmacht (OKW) umgegliedert. Chef des Oberkommandos der Wehrmacht wurde der bisherige Chef des Wehrmachtamtes, General der Artillerie Wilhelm Keitel. Er wurde im Range den Reichsministern gleichgestellt.

Das OKW nahm zugleich die Geschäfte des Reichskriegsministeriums wahr; sein Chef übte im Auftrag Adolf Hitlers die bislang dem Reichskriegsminister zugestandenen Befugnisse aus.[4]

Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion

Das Rüstungsministerium hieß ab 1944 Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion.

Ressortchefs (Reichswehrminister)

Name Amtsantritt Ende der Amtszeit Partei Kabinett
Gustav Noske 13. Februar 1919 22. März 1920 SPD Scheidemann, Bauer
Otto Geßler 27. März 1920 19. Januar 1928 DDP Müller I, Fehrenbach, Wirth I & II,
Cuno, Stresemann I & II, Marx I & II,
Luther I & II, Marx III & IV
Wilhelm Groener 20. Januar 1928 30. Mai 1932 Parteilos Marx IV, Müller II, Brüning I und Brüning II
Kurt von Schleicher 1. Juni 1932 28. Januar 1933 Parteilos Papen, Schleicher
Werner von Blomberg 30. Januar 1933 27. Januar 1938 (seit 1935 Reichskriegsminister) Parteilos Hitler

Chef der Heeresleitung

Flagge für den Chef der Heeresleitung 1925–1927

Oberbefehlshaber des Heeres

Standarte des Reichswehrministers 1933–1935

Chef der Marineleitung

Oberbefehlshaber der Marine

  • Admiral Erich Raeder – 1. Juni 1935 bis 30. Januar 1943

Chef des Ministeramtes

Chef des Wehrmachtamtes

  • Generalmajor Walter von Reichenau – 1. Februar 1934 bis 30. September 1935
  • Generalmajor Wilhelm Keitel – 1. Oktober 1935 bis 4. Februar 1938

Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW)

Siehe auch

Fußnoten

  1. Erlaß, betreffend des Reichspräsidenten, Flagge des Reichswehrministers und neue Reichskriegsflagge nebst Gösch vom 27. September 1919 und Ausführungsbestimmungen zum vorgenannten Erlaß vom 15. Oktober 1919.
  2. Änderung der Ausmaße und der Aufteilung mit einer Hervorhebung der Dominanz des Hoheitsabzeichens (des Eisernen Kreuzes) nach der Verordnung über die deutschen Flaggen vom 11. April 1921
  3. RGBl. I, S. 609 / Faksimile Wehrgesetz
  4. Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Bd. IV: 5. Februar 1938 bis 31. August 1939. 2. Aufl., Boldt im Oldenbourg Verlag, München 1998, ISBN 3-486-41739-8, S. 156 ff.