Eisenstadt
Staat: | Deutsches Reich |
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Einwohner (1. Jan. 2011): | 12.995 |
Bevölkerungsdichte: | 303 Ew. p. km² |
Fläche: | 42,84 km² |
Postleitzahl: | 7000 |
Telefon-Vorwahl: | 02682 |
Kfz-Kennzeichen: | E |
Koordinaten: | 47° 51′ N, 16° 31′ O |
Eisenstadt befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Burgenland |
Bürgermeister: | Thomas Steiner (ÖVP) |
Eisenstadt ist die Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Burgenland und hat derzeit rund 10.000 Einwohner. Joseph Haydn war lange Zeit Hofkapellmeister von Eisenstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Eisenstadt liegt auf einer zur Wulkaebene abfallenden Terrasse am südlichen Fuße des Leithagebirges.
Gliederung
- Stadtbezirke: Eisenstadt, Kleinhöflein im Burgenland, St. Georgen am Leithagebirge
- Katastralgemeinden: Eisenstadt, Oberberg-Eisenstadt, Unterberg-Eisenstadt, Kleinhöflein im Burgenland, St. Georgen am Leithagebirge
Geschichte
Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 zerfiel die Habsburgermonarchie in einzelne Nationalstaaten. Schon früh wurde sowohl in Österreich als auch in Westungarn der Anschluß des Gebietes an Deutschösterreich gefordert. Die tatsächliche Übernahme des Burgenlandes erfolgte schließlich ab dem 13. November 1921. Die „Verwaltungsstelle für den Anschluß Deutsch-Ungarns“ wurde am 25. August 1919 eingerichtet und begann mit den Vorarbeiten für den Aufbau einer Verwaltungsstruktur.
Mit dem „Burgenlandgesetz“ vom 25. Januar 1921 wurde die Aufnahme des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Bundesland beschlossen. Am 15. Juli 1922 trat der Burgenländische Landtag zu seiner konstituierenden Sitzung in der ehemaligen Militär-Oberrealschule in Eisenstadt zusammen. Die Entscheidung für Eisenstadt als Sitz der Landesregierung fiel im Frühjahr 1925.
Landesregierungsgebäude
Im Mai 1926 schrieb das Bundesministerium für Handel und Verkehr einen Wettbewerb für den Neubau eines Landesregierungsgebäudes aus. Insgesamt wurden 79 Entwürfe für den Neubau eingereicht. Alle Entwürfe wurden von einem Preisgericht beurteilt und 15 von ihnen kamen schließlich in die engere Wahl. Mit dem 1. Preis wurde der Entwurf der Architekten Karl Dirnhuber und Fred Bartosch ausgezeichnet. Jedoch erhielt aus Kostengründen der Zweitplazierte, Architekt Rudolf Perthen, den Zuschlag zur Ausführung des Gebäudes.
Der erste Spatenstich zum Bau des Landhauses erfolgte am 7. Juli 1926 und die prominent besetzte Grundsteinlegung fand am 14. Dezember 1926 statt. Der Bau des Landhauses fiel in wirtschaftlich schwierige Zeiten. Zur Unterstützung der burgenländischen Wirtschaft sollten beim Bau nach Möglichkeit heimische Materialien, heimische Unternehmen und vor allem burgenländische Arbeitslose Verwendung finden. Noch heute finden sich bei näherem Hinsehen Relikte aus der Entstehungszeit des Gebäudes. Am 14. Dezember 1929 wurde mit der Legung des Schlußsteines in der Wandelhalle vor dem Landtagssitzungssaal das Gebäude seiner Bestimmung übergeben und zu Beginn des Jahres 1930 übersiedelten die ersten Abteilungen in das neue Haus.
Das Gebäude wurde über Auftrag und mit Mitteln des Bundesministeriums für Handel und Verkehr errichtet. Aus diesem Grunde waren anfangs neben Landesstellen auch einige bundesstaatliche Stellen im Gebäude untergebracht. Dies waren die Heeresverwaltungsstelle und das Landesgendarmeriekommando, ein Bundespolizeikommissariat und einige Steuerbehörden. Von Beginn an beherbergte das Landhaus auch eine Gendarmerie-Wachstube sowie die Ausbildungsschule der Gendarmerie-Ergänzungsabteilung.
Kurz nach Fertigstellung des Landhauses gab es Überlegungen, die vorgelagerte Wiese für ein Kulturzentrum mit Haydn-Denkmal, Landestheater und Hotelbetrieb zu nutzen. Die Weltwirtschaftskrise vereitelte jedoch die Planungen. Im Zusammenhang mit einem Sternmarsch deutscher Jugendgruppen wurde 1932 der Haydn-Gedenkstein vor dem Landhaus eingeweiht. Nach dem beitritt Österreichs 1938 verlor das Landhaus seine Funktion als Sitz der Landesverwaltung. Statt dessen belegte die NSDAP-Kreisleitung des Kreises Eisenstadt das Gebäude. Zum Kriegsende schoß der Feind das Landhaus in Brand, die Beschädigungen waren stark. 1945 besetzte die Rote Armee das Gebäude. Nach dem Abzug der Besatzungstruppen 1955 konnte mit der Sanierung des Gebäudes begonnen werden.
Haydn-Denkmal vor dem Landhaus in Eisenstadt: „Jugend kam aus allen Marken und brachte Erde der Heimat, Joseph Haydn, dem Sänger des Liedes der Deutschen zur Ehre, dem ewigen Reiche der Deutschen zum Pfand.“
Der politisch-korrekte Haydn-Gedenkstein in Eisenstadt in der Nachkriegszeit
Bekannte, in Eisenstadt geborene Personen
- Gustinus Ambrosi (1893–1975), Bildhauer und Lyriker
- Rudolf Simek (geb. 1954), Philologe