Enzyklopädie
Enzyklopädie (von frz. encyclopédie, aus mlt. encyclopaedia, von altgr. ἐγκύκλιος enkýklios „kreisförmig“, „regelmäßig“, „üblich“, und altgr. παιδεία paidéia „Erziehung“, „Lehre“, „Bildung“)[1] ist ein umfassendes Nachschlagewerk, in welchem das Wissen eines Fachgebietes oder sogar der Gesamtbestand des Wissens einer Zeit vollständig in sachlicher (systematischer) oder alphabetischer Anordnung dargestellt wird. Der Begriff Enzyklopädie war seit jeher historischen Veränderungen unterworfen; bereits im 19. Jahrhundert wurde Konversationslexikon synonym zu Enzyklopädie verwendet, welches auch heute nicht mehr klar vom gekürzten Begriff Lexikon zu trennen ist. Eine Enzyklopädie kann, aber muß nicht streng wissenschaftlichen Anforderungen genügen.
Eine Sonderform der Enzyklopädie sind alphabetisch gegliederte stichwortartige Nachschlagewerke und Wörterbücher, die nicht den Anspruch erheben, das Wissen der Welt oder einer Fachdisziplin erschöpfend darzustellen.
Der kroatische Humanist, Priester und Universalgelehrte Pavao Skalić (1534—1575) war der Erste, welcher das Wort „Enzyklopädie“ im Zusammenhang zur heutigen Bedeutung verwendete. Dies geschah 1559 in seinem Werk Encyclopaediae seu orbis disciplinarum tam sacrarum quam profanarum epistemon.[2]
Inhaltsverzeichnis
Einzelne allgemeine Enzyklopädien
- Das bislang umfangreichste allgemeine europäische Lexikon – wahrscheinlich bis heute das weltweit umfassendste – war eine Gemeinschaftsarbeit deutscher Gelehrter, die Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Sie umfaßte 167 Bände in drei Sektionen und erschien 1818 bis 1889 (unvollendet). In ihr herrschen weitgefaßte Stichwörter und große monographische Darstellungen vor.[3]
- Der Große Brockhaus – Handbuch des Wissens in zwanzig Bänden. Fünfzehnte, völlig neubearbeitete Auflage von Brockhaus’ Konversationslexikon, erschien 1928–1935, Ergänzungsband 1935
- Meyers Lexikon
- Brockhaus Enzyklopädie
Besondere Enzyklopädien
Biographische Enzyklopädien
Deutsche Biographische Enzyklopädie
Die von Walther Killy herausgegebene Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE) in zehn Bänden (K.G. Saur Verlag, München 1995 ff.; Ausgabe des Deutschen Taschenbuch Verlages 2001) ist vom Geist der Umerziehung und des öffentlichen Lügens, Heuchelns und Verschweigens durchtränkt. Die Redaktion, zu sechs Siebteln aus Frauen bestehend, wertet voreingenommen, der Verlag läßt zum Zeichen seiner Präferenzen auf 30 Prozent der Buchrücken Bildnisse von Juden prangen.
Das Werk enthält teilweise gravierende Unrichtigkeiten. So heißt es im Artikel zu Harry Bresslau, dieser sei „mit Albert → Schweitzers Tochter Helene verheiratet“ gewesen – tatsächlich war Helene Bresslaus Tochter und Ehefrau Schweitzers. Außerdem verschweigt das Werk willkürlich Personen wie beispielsweise Helmuth von Pannwitz, Ernst Jünger, Egon Krenz, Joachim Fest oder Sebastian Haffner.
Siehe auch
Literatur
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel (Autor), Otto Pöggeler (Herausgeber): Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1830), Meiner, 8. Auflage, 1991, ISBN 3787310320 und Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse, books.google.de
Verweise
- e-Lexikon – digitales Lexikon von Peter Hug [1] (Bern, Schweiz), mit geprüften Texten von historischen Lexika der Jahre 1888–1910 bzw. 1950, Beispielartikel: „Germanen“ in Meyers Konversations-Lexikon, 1888
- Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste 1731–1754: [2] [durchsuchbare Digitalversion, zeigt Faksimile-Darstellungen]
- „Lexikon und Enzyklopädie“ – ausführliche Angaben zu den großen deutschen Standardlexika und -enzyklopädien (zugleich Händlerangebot)
- Definition von „Enzyklopädie“ bei Twick.it