Kloss, Erich

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Erich Kloss im Jahre 1932

Erich Kloss (geb. 24. Februar 1898 in Schleiz; gest. 31. Mai 1967 in München), war ein deutscher Konzertpianist, Dirigent, Kapellmeister und Komponist.

Leben

Kloss zeigte schon früh musikalische Hochbegabung und seinen Wunsch, Musiker zu werden. Der Förderer junger Talente, der preußische General der Kavallerie und letzte regierende reußische Fürst Heinrich XXVII., gewährte dem 14-Jährigen Unterstützung in dessen Streben, auf dem Konservatorium zu Leipzig Musik zu studieren.

Nachdem Kloss sich schon während seines Besuchs der Fürstlich Reußischen Fortbildungsschule musikalisch mit Geige, Cello und Klavier in verschiedenen Kapellen bis hin zum zweiten Kapellmeister des Zwickauer Stadttheaters eingesetzt hatte, wurde er 1916 in München, seinem Traumziel, als 18-Jähriger der Schüler der Pianistin Anna Hirzel-Langenhan. Nach eineinhalb Jahren Intensivausbildung wagt er sich am 26. Juli 1918 in Augsburg erstmals als Konzertpianist an die Öffentlichkeit und erhält daraufhin hochanerkennende Rezensionen.

Ab 1924 war Kloss, in der Pionierzeit der Radiomusik, an der Münchener Sendeanstalt, zunächst mit seinem Kammermusiktio und später als Dirigent des „Kleinen Funkorchesters“ für den musikalischen Rahmen im Rundfunk tätig. Anfang der 1930er Jahre trat er nach einer politisch motivierten Erpressung durch die Rundfunkgesellschaft aus Oppositionsgeist heraus in die NSDAP[1] ein, nachdem ihm ein (nicht politisch motivierter) Auftritt in einer NSDAP-Veranstaltung[2] als ein möglicher Kündigungsgrund vorgestellt worden war.

Kloss trat nun in ein Arbeitslosenorchester, welches sich zum Partei-Orchester der NSDAP wandelte und ab 1931 „Nationalsozialistisches Reichs-Symphonieorchester“ nannte. Hier gelang ihm der Aufstieg zu einem international anerkannten Dirigenten. Er hatte bedeutende Solisten zu Gast und leitete das Orchester – als Solist auswendig spielend – auch vom Flügel aus. Das Orchester gab bis in den Krieg hinein jährlich hunderte von Symphoniekonzerten vor Arbeitern in Werkshallen der Industrie.

Verfemung in der Nachkriegszeit

Nach Kriegsende trafen Kloss verschiedene Demütigungen und die Verbannung aus seinem Beruf, welche aus einem anonymen Hintergrund betrieben wurden. Seine Familie war dem Verhungern nahe. Nur mitunter durfte er als ungenannter Mitwirkender in Kammermusikaufnahmen des Rundfunks auftreten

Im Jahr 1949 gelang es Kloss dann doch als Chefdirigent des – damals allerdings bescheidenen – Nürnberger Symphonieorchesters engagiert zu werden, das er bis zu seinem Tode im Jahr 1967 leitete. Aufgrund seiner dortigen maßgeblichen Aufbauarbeit entwickelte sich das Ensemble zu einem Symphonieorchester von Rang und etablierte sich als feste Größe in der Orchesterlandschaft Süddeutschlands.[3] Dennoch wurde Kloss aufgrund seiner Tätigkeit als Dirigent des Nationalsozialistischen Reichs-Symphonieorchesters von den BRD-Lizenzmedien weithin totgeschwiegen, ignoriert und somit bis heute als Persönlichkeit in der Erinnerung des deutschen Kulturlebens ausgelöscht.

Literatur

  • Diana Thorn: Von einem, der auszog, Musik zu machen – und das Fürchten lernte. Verlag Hohe Warte, Pähl 2014, ISBN 978-3-88202-366-4

Verweise

Fußnoten

  1. Allerdings mit Verzögerung erst am 1. Februar 1932.
  2. Die NSDAP hatte zu ihrer Weihnachtsfeier einen Sänger eingeladen, der mit der Partei zwar keine weitere Verbindung hatte, aber dennoch bereit war, bei der Feier zu singen, vorausgesetzt Erich Kloss begleitet ihn am Klavier, was Kloss tat.
  3. Alois Mitterer: Dem Vergessen entrissen: Erich Klose, in: Volk in Bewegung – Der Reichsbote, Ausgabe 5/2015, S. 38–39