Geyger, Ernst Moritz

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„Bogenschütze“ am Dresden-Neustädter Elbufer (Neuaufstellung 1936)

Ernst Moritz Geyger (Lebensrune.png 9. November 1861 in Rixdorf; Todesrune.png 29. Dezember 1941 in Marignolle bei Florenz, Italien) war ein deutscher Bildhauer, Maler, Medailleur und Radierer.

1902 entstand sein wohl bekanntestes Werk, das heute unter anderem am Dresden-Neustädter Elbufer und im Park von Schloß Sanssouci in Potsdam zu sehen ist, der oft kopierte Bogenschütze.

Wirken

Nach einem Ruf im Jahr 1918 als Professor des Meisterateliers für Graphik an die Berliner Akademie blieb Geyger bis zum 31. März 1927 in dieser Funktion an der Hochschule. Danach wählte er Florenz als ständigen Wohnsitz.

Der Führer Adolf Hitler erwarb einige von Geygers Bildern und verlieh ihm 1936 einen Ehrensold. Der Bogenschütze am Königsufer in Dresden wurde 1938/39 auf der zweiten Deutschen Architekturausstellung im Münchener Haus der Deutschen Kunst gezeigt.

Im letzten Jahr seines Lebens (1941) ehrte man Ernst Moritz Geyger mit der 1932 vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg gestifteten Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.

Werke (Auswahl)

  • 1883: Tierstudie (Bild)
  • 1895: Der Riese
  • 1895: Bogenschütze (Kupfertreibarbeit ausgeführt 1901 von Gustav Lind), Park Sanssouci, Potsdam
  • um 1897: Idealbildnis einer Frau
  • 1901: Stier, Marmorfigur für die Pariser Weltausstellung 1937, im Volkspark Humboldthain, Berlin
  • 1902: Bogenschütze (Bronzefigur), Neuaufstellung 1936 im Staudengarten am Neustädter Elbufer in Dresden
  • 1903: Malayen-Bär (Bronzefigur), Archer (Bronzefigur)
  • Dornausziehender Affe, im Albertinum in Dresden vorhanden
  • 1912: Pecunia non olet (Bild)
  • 1915–1920: Monumentalbrunnen Symbol des Waldesdomes (auch Deutscher Wald), Brunnen mit Bronzefiguren, aufgestellt 1934 im Von-der-Schulenburg-Park Berlin-Neukölln, heute Märchenbrunnen genannt). Die Bronzeteile des Brunnens wurden im Zweiten Weltkrieg demontiert und für Kriegszwecke eingeschmolzen. Die übrigen Teile der Anlage überließen die Behörden nach dem Krieg den Witterungseinflüssen und antikultureller Zerstörungslust (→ Kulturgenozid). Ab 1970 verfremdete man Geygers Brunnen unter Einsatz öffentlicher Gelder durch Aufstellung von Figuren von Katharina Szelinski-Singer und der Jüdin Anna Bogouchevskaia.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm von Bode: Berliner Malerradierer: Klinger, Stauffer, Geyger, 2. Aufl. 1891
  • Rapsilber: Ernst Moritz Geyger, 1904
  • Joh. Guthmann: Geyger als Bildhauer (im Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, Bd. 4, 1909)
  • Mortimer G. Davidson: Kunst in Deutschland 1933–1945 – Wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich – Skulpturen – Band 1, Grabert-Verlag, Tübingen, 2. Aufl. 1992 [534 S.]