Erster Frieden von Thorn

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Der Erste Thorner Frieden beendete am 1. Februar 1411 den sogenannten großen Krieg zwischen dem Deutschen Orden und dem Königreich Polen. Der Orden mußte auf das Dobriner Land verzichten und Schamaiten an Litauen abtreten und es mußten erhebliche Kriegsschulden gezahlt werden. 100.000 Schock böhmische Groschen (also sechs Millionen Groschen) Kriegskontribution wurden dem Orden auferlegt, was seine finanziellen Möglichkeiten völlig überstieg und seinem Niedergang den Weg bereitete. Der litauische Herrscher Vytautas und der Polenkönig Jagiello wußten dies. Sie drohten bei Nichtzahlung sogleich mit neuer Waffengewalt. Trotz des Friedens verlangte Vytautas schon Ende Februar 1411 zusätzlich die Herausgabe des Hafens und der Burg Memel, die niemals Teil von Schamaiten war. Der Erste Thorner Frieden war von den Gegnern von vornherein auf die Vernichtung des Deutschen Ordens ausgerichtet.

Um die Kontributionen zahlen zu können versuchte der Orden, Städte und Stände zu verpflichten, ihm finanziell zur Seite zu stehen. Doch das selbstbewußt gewordene Bürgertum, das den Handel mit Polen gefährdet sah, leistete Widerstand. Städte und adlige Landstände gründeten 1440 im Preußischen Bund ein politisches und auch militärisches Gegengewicht zur Ordensregierung. Die Situation eskalierte schließlich 1454 in einem 13jährigen Krieg zwischen Polen, dem Orden und dem Preußischen Bund.

Für den Orden waren die Bedingungen mittelfristig vernichtend. Die Enttäuschung des polnischen Königs über den politisch nicht genutzten vollständigen Sieg in der Schlacht bei Tannenberg 1410 über den Orden, den Heinrich von Plauen mit der Verteidigung der Marienburg vereitelte, ließ das polnische Begehren nach der schon fast greifbaren Macht über das Gebiet des deutschen West- und Ostpreußens nie mehr ruhen.

Quelle

  • Junge Freiheit, 4/11, S.20: „Ein wahrhaft fauler Frieden“