Esser, Robert

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Dr. jur. h. c. Robert Esser

Robert Joseph Esser (Lebensrune.png 15. April 1833 in Köln; Todesrune.png 11. Mai 1920 ebenda) war ein deutscher Jurist.

Werdegang

Sohn Max Esser (1866-1943); der Kölner Jurist, Kaufmann und Plantagenbesitzer war eine der schillernden Figuren im Schutzgebiet Kamerun der deutschen Kolonialzeit.

Der Sohn von Ferdinand Joseph Esser (1802–1871) und dessen Frau Karoline, geb. Esser (1810–1883; Tochter des Regierungsrats Reiner Esser aus einer anderen Esser Familie), war wie sein Vater Rechtsanwalt und Geheimer Justizrat. Seine Mutter war aktiv im Deutschnationalen Frauenverein, wurde 1883 Vorsitzende der Kölner Zweigstelle des Deutschen Frauenvereins für Krankenpflege in den Kolonien, war Dame des Luisenordens und erhielt die Medaille zweiter Klasse des Roten Kreuzes.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Berlin, Heidelberg und Bonn ließ er sich in Köln als Rechtsanwalt nieder. Von 1892 bis 1917 war er Präsident des Zentral-Dombau-Verein. Bei der Maschinenbauanstalt Humboldt saß er als stellvertretender Vorsitzender im Verwaltungsrat.

„Er war Rechtsanwalt, bekam die Ehrendoktorwürde, wurde Geheimer Justizrat und erhielt eine Reihe von Auszeichnungen: den Roten Adlerorden, den Kronenorden Zweiter Klasse mit Stern und andere Orden des Preußischen Staates. Auch er wurde aktiv im Kölner Dombau Verein und in anderen kunstfördernden Institutionen. Die 1908/10 entstandenen Mosaiken im Darmstädter Hochzeitsturm wurden beispielsweise von Max Essers Vater gestiftet. Er besaß zwei Häuser in Köln, schrieb mehrere Bücher über Firmenrecht und war Vorsitzender von mindestens neun Firmen, darunter dem Kölner Schaaffhausenschen Bankverein, der Rheinisch-Westfälischen Bodenkreditbank, und war im Vorstand weiterer dreizehn Firmen, unter anderem bei einigen Plantagengesellschaften wie der Konzessionsgesellschaft Südkamerun. […] Robert und Adele Esser hatten vier Kinder, zwei Söhne, Ferdinand und Max, und zwei Töchter, Henriette und Karoline. Max Schwester, Henriette, heiratete 1891 den Kölner Verleger Albert Ahn (1869-1935), bei dem Max Esser wenige Jahre später ein Buch über seine Expedition veröffentlichen sollte. Max’ Bruder [Anm.: Ferdinand] studierte, wie sein Vater, Recht und wurde Justizrat. Sein Sohn, Robert Esser der Jüngere (1895-1969), wurde Eigentümer des Kölner Bankhaus Ferdinand Schröder AG und Vizepräsident der Kölner Industrieund Handelskammer. Auch er war im Zentral-Dombau Verein aktiv.“[1]

Tod

Esser verstarb 1920 wenige Wochen vor seinem 87. Geburtstag und wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof beigesetzt.

Familie

Robert Esser heiratete 1864 seine Verlobte Adelheid „Adele“ Karoline Josefine von Kaufmann (1845–1919), Tochter von Jakob Ritter von Kaufmann-Asser (1819–1875), Bankier, Gutsbesitzer und deutscher Generalkonsul der Republik Paraguay. Aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen:

  • Ferdinand (1865–1927), Dr. jur. ∞ Maria Kreuser (1871–1910)
  • Max (Lebensrune.png 14. September 1866 in Köln; Todesrune.png 6. Februar 1943) ∞ 1898 Franziska Elisabeth „Lily“ Dutreux (1871–1935), Tochter eines Luxemburger Industriellen; Tochter Elisabeth (1900–1984), später verheiratet Freifrau von Bassus auf Sandersdorf und Tachenstein
  • Henriette (Lebensrune.png 1869) ∞ 1891 Dr. jur. Albert Ahn (1869–1935), Kölner Verleger; vier Kinder (Gertrud, Adele, Carola und Wolfram)
  • Karoline Mathilde Bianka (Lebensrune.png 28. Oktober 1875) ∞ Joseph Arthur May (1867–1899); ∞ 1902 Georg Caro (1849–1913), Großindustrieller, seit 27. Februar 1906 „von Caro“
    • Caro war zweimal verheiratet, 1881 in erster Ehe mit Julie Mathilde, geborene May (1856–1900), nach deren Tod 1902 mit Karoline Esser, verwitwete May. Die von ihm adoptierte Tochter erster Ehe seiner zweiten Frau, Adele Julia Karoline (1899–1974), wurde im September 1910 in den preußischen Adelsstand erhoben. Sie wiederum war kurze Zeit verheiratet mit dem niederländischen Legationssekretär in Rom Dr. Adriaan Willem Mosselmans (1880–1956), nach dem Ersten Weltkrieg dann Ernst Paul Zdenko Viktor Karl Egon Maria Prinz von Ratibor und Corvey, Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1891–1947), aus dieser Ehe ist Sohn Egon Maria Alexander Karl Borromäus Leopold Moritz von Ratibor und Corvey zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1923–1989) entsprossen.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Große Ordensschnalle

Ehrungen

  • Esserstraße in Humboldt/Gremberg
  • Robertstraße in Kalk
  • Ehrendoktor der juristischen Fakultät der Universität Bonn, 1918

Schriften (Auswahl)

  • Gesetz betreffend die Kommanditgesellschaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften vom 18. Juli 1884, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1891
  • Die Neugestaltung der Aktiengesellschaft nach den Vorschriften des mit dem 1. Januar 1900 in Kraft tretenden Handelsgesetzbuchs, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1898
  • Die Aktiengesellschaft nach den Vorschriften für das Deutsche Reich vom 10. Mai 1897 dargestellt und erläutert unter Anfügung eines Normalstatuts, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1899 (mit Sohn Ferdinand)
  • Die Aktiengesellschaft nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs vom 10.Mai 1897 dargestellt und erläutert unter Anfügung eines Normalstatuts, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1907 (mit Sohn Ferdinand)
  • Das Reichsgesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung vom 20. April 1892 in der am 1. Januar 1900 in Kraft getretenen neuen Fassung, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1908
  • Zur Frage der Berechnung der Gewinnanteile (Tantiemen) des Vorstandes und des Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft, De Gruyter, 1915
  • Das Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 28. März 1917 mit Rücksicht auf seine Feststellungen bezüglich der Berechnung der Tantième des Aufsichtsrats von dem Gewinnvortrage und von der Tantième des Vorstandes, De Gruyter, 1917

Literatur

  • Dirk Eßer: Gneist als Zivilrechtslehrer. Die Pandektenvorlesung des Wintersemesters 1854/55. Mit kommentierter Edition der Vorlesungsnachschrift von Robert Esser (= Rechts- und Staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft, Neue Folge 105). Schöningh, Paderborn 2004. 665 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Fußnoten

  1. Ute Röschenthaler: Der Kölner Jurist und Kaufmann Max Esser, S. 2–3