Etatismus
Etatismus [frz. zu état Staat] ist eine in kritischem Sinne gebrauchte Bezeichnung für Bestrebungen, die Verwaltung des Staates und ihre Kompetenz auf Kosten der eigenständigen Bereiche von Gesellschaft und Wirtschaft auszudehnen. In diesem Sinne um 1880 in Frankreich entstanden, erstreckt sich der Begriff darüberhinaus heute auch auf die Tendenz, die individuelle Rechtssphäre zugunsten des staatlichen Machtbereichs einzuengen. Er zielt – besonders in Bundesstaaten – auch auf die Erweiterung bundesstaatlicher Befugnisse (besonders auf wirtschafts- und finanzpolitischem Gebiet) gegenüber den Rechten der Gliedstaaten.
Spielarten
Es gibt einen soziologischen, ökonomischen, historischen oder staatsrechtlichen Etatismus. Dem Libertarismus ist er ein Gegner bzw. Feind in mehrfacher Beziehung, während Staatsapologeten sich positiv auf unterschiedliche Varianten des „Ordnungsdenkens“ berufen.