Ethnopluralismus

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Ethnopluralismus ist eine politische Idee, welche homogene Kulturen durch räumliche Trennung erhalten möchte. Der Begriff wurde erstmalig 1973 von Henning Eichberg verwendet.

Erläuterung

Die historische Wurzeln einer „Vielfalt der Völker“ hat dieses Konzept bereits in der Weimarer Republik, vor allem bei dem katholischen Intellektuellen Carl Schmitt, der von einem Pluriversum gleichberechtigter, in sich (relativ) homogener Völker ausging.[1] In den Betrachtungen zur „geistesgeschichtlichen Lage des heutigen Parlamentarismus“ schrieb Schmitt 1923, zur Demokratie gehöre innere Homogenität und gegebenenfalls die Ausschaltung des Heterogenen:

„Die politische Kraft einer Demokratie zeigt sich darin, daß sie das Fremde und Ungleiche, die Homogenität Bedrohende zu beseitigen oder fernzuhalten weiß.“[2]

Ethnopluralisten behaupten nicht, daß Menschen sich aufgrund ihrer Rasse unterscheiden. Vielmehr berufen sie sich auf kulturelle, regionale und geographische Einflußfaktoren, die die Völker verschiedenartig prägen. Ergebnis ist eine Völkervielfalt, die es ihrer Meinung nach zu schützen gilt. Durch Migrationsprozesse werde diese Völkervielfalt beständig bedroht beziehungsweise zerstört. Es bestehe damit die Gefahr, daß Menschen entwurzelt und kulturelle Identitäten vernichtet würden.

Die Idee universell gültiger Wertmaßstäbe wird im Ethnopluralismus zurückgewiesen. Jedes Volk, so die Prämisse, habe einen derart unterschiedlichen Hintergrund, daß es seine Wertmaßstäbe aufgrund seiner eigenen Erfahrungen und Bedürfnisse entwickeln müsse. Abgelehnt wird auch das republikanische Prinzip, nach dem das Bekenntnis zur Republik und den Werten der Verfassung als Wertbindung an die Gesellschaft ausreichen. Dem gegenüber steht das Prinzip einer organischen Gemeinschaft mit einer lebendigen Tradition.

Zitate

Siehe auch

Literatur

  • Leslie Clarence Dunn / Theodosius Dobzhansky: Vererbung, Rasse und Gesellschaft. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Kurt Simon. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1970 [damals noch keine ISBN; Originalausgabe: Heredity, race and society, New York 1946, 1952]

Fußnoten

  1. Carl Schmitt: Der Begriff des Politischen 1927
  2. Carl Schmitt: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus, Berlin 1985, S. 12ff.