Fesselballon

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Fesselballon der deutschen Wehrmacht, 1941

Ein Fesselballon ist ein Ballon, der durch Seile am Boden gehalten wird.

Geschichte

Frankreich stellte 1794 die erste Luftschiffer-Truppe auf und verwendete einen Fesselballon in der Schlacht bei Fleurus. Für militärische Zwecke erlangte nur der Fesselballon Bedeutung und wurde auch im Ersten Weltkrieg an allen Fronten zur Beobachtung und zur Leitung der schweren Artillerie verwandt.

Gefesselt ist der Kugel-Ballon nicht geeignet, weil er nach allen Richtungen im Winde schwankt und die Beobachtung erschwert. Deshalb entwickelten 1893 Major a. D. Professor Dr. ing. August von Parseval und Hauptmann Bartsch von Sigsfeld gemeinsam mit der Ballonfabrik August Riedinger in Augsburg den sogenannten Drachen-Fesselballon. An der schräg gestellten Walzenform gleitet der Windstrom leicht ab und trägt den Ballon wie einen Drachen.

Ein sogenanntes Ballonett (Luftsack) füllt sich automatisch mit Luft und hält den Ballon prall, wenn sich sein Gas-Inhalt vermindert. Dehnt sich aber das Gas (durch Sonnenwärme) aus, so drückt es das Ballonett zusammen und die Luft entweicht durch ein Ventil in den wurstförmigen Steuersack, der die ruhige Stellung des Ballons unterstützt. Dehnt sich das Traggas soweit aus, daß der Luftsack völlig an die Hülle gepreßt wird, so strafft sich eine am Ballon befestigte Kette und zieht selbsttätig das Oberdruck-Ventil in der Spitze des Ballons auf. Durch „Abblasen“ wird ein Platzen des Ballons verhindert.

Wehrmacht

Die Fesselballone dienten dem Heer zur Aufklärung. Diese Ballone wurden auch eingesetzt, um im Deutschen Reich die Luftaufklärung des Gegners zu erschweren. Von oben wurden erkannte Straßen, Werksbahnen, Bunker und Fertigungsanlagen gemeldet und am Boden von Landschaftsgärtnern weiter der Umgebung angepaßt und so unsichtbar gemacht. So, nach Zeitzeugen, bei den Sprengchemie Werke Ueckermünde und Torgelow.

Siehe auch