Parseval, August von

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Major a. D. Prof. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. phil. von Parseval, seit 1901 verheiratet und Vater einer Tochter (Helene)[1]
August von Parseval-Unterschrift.jpg

Franz August Ferdinand Max von Parseval (Lebensrune.png 5. Februar 1861 in Frankenthal (Pfalz); Todesrune.png 22. Februar 1942 in Berlin) war ein deutscher Ingenieur und Luftschifferpionier, Offizier der Luftschiffertruppe der Bayerischen Armee, Erbauer des sogenannten Drachenballons und Erfinder des nach ihm benannten unstarren Prall-Luftschiffs.

Leben

Der Präsident der wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt Prof. Dr. Johann Schütte (rechts), der berühmte Konstrukteur der Schütte-Lanz-Luftschiffe, und Prof. Dr. h. c. mult. August von Parseval (links), der berühmte Konstrukteur der Parseval-Lenkluftschiffe während der Tagung der wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt in der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg im November 1929.

August von Parseval war der erste Sohn des bayerischen Regierungsrates Joseph von Parseval (1825–1887) und dessen Gattin Marie Amélie, geborene von Schaden (1840–1918). Sein Großvater war der bayerische Generalmajor Ferdinand von Parseval (1791–1854); die bayerischen Generale Maximilian von Parseval (1823–1902), Otto von Parseval (1827–1901) und Ferdinand Jakob von Parseval (1829–1919) waren seine Onkel.

Er besuchte von 1873 bis 1878 das Pagenkorps in München, das er mit dem Fähnrichexamen abschloß. 1878 machte von Parseval das Abitur am Wilhelmsgymnasium München[2]. Danach wechselte er in das 3. Infanterie-Regiment „Prinz Carl von Bayern“. Als Autodidakt beschäftigte er sich mit Problemen der Aeronautik.

In der Garnisonsstadt Augsburg kam er in Kontakt mit August Riedinger und lernte dort auch seinen späteren Partner Hans Bartsch von Sigsfeld kennen, mit dem er einen gefesselten Drachenballon entwickelte. Dieser wurde als Beobachtungsballon beim Militär eingesetzt, fand weite Verbreitung und gilt daher als sehr erfolgreich.[3] 1901 ließ sich von Parseval vom Militärdienst beurlauben. Im Freiballonverein Augsburg war er ab 1901 Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender.

Luftschiffbau

Im Jahre 1901 begannen von Parseval und von Sigsfeld mit dem Bau eines lenkbaren Luftschiffs. Nach dem plötzlichen Tod Hans Bartsch von Sigsfelds bei einer Freiballonlandung 1902 wurde die Arbeit bis 1905 unterbrochen. Am 26. Mai 1906 absolvierte das Luftschiff in Berlin seinen ersten Aufstieg. Von Parseval gründete gemeinsam mit Richard von Kehler dann 1908 die Luftfahrzeug-Gesellschaft LFG und baute die Parseval-Luftschiffe PL-3 1908 bis PL-26 1915 in Bitterfeld. Darüber hinaus beschäftigte er sich auch mit der Konstruktion und dem Bau von Flugzeugen.

1907 als Major in den einstweiligen Ruhestand versetzt, wenngleich zur Disposition, war von Parseval seit 1908 Dozent und von 1910 bis 1936 Professor für Luftschiffahrt und Luftfahrzeuge an der TH Berlin. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges wurden 22 Luftschiffe vom Typ „Parseval“ gebaut. Später entstanden noch einige Luftschiffe unter der Bezeichnung Parseval-Naatz. Parseval-Luftschiffe erlangten nie den Bekanntheitsgrad der Zeppeline, erwiesen sich aber als relativ sichere Luftfahrzeuge und werden bis heute gebaut.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Der Drachen-Ballon, 1897 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Die Mechanik des Vogelflugs, 1889 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Motorballon und Flugmaschine, 1908 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Graf Zeppelin und die deutsche Luftfahrt, 1925

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Parseval, Franz August Ferdinand Max von, NDB
  2. Jahresbericht vom K. Wilhelms-Gymnasium zu München, 1877/78
  3. J. Bleibler (2002): Starrluftschiffprojekte in Deutschland 1908 bis 1914. In: W. Meighörner (Hrsg.): Luftschiffe die nie gebaut wurden. Friedrichshafen, S. 43.
  4. Deutscher Ordens-Almanach – Handbuch der Ordensritter und Ordensdamen deutscher Staatsangehörigkeit, 3.1908/09 (1908), S. 1116