Franz Eher Verlag

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Schaufenster der Buchhandlung des Franz Eher Verlages, um 1930

Der Franz Eher Verlag (Verlag Franz Eher Nachfolger GmbH) war der Zentralverlag der NSDAP.

Verlagsgeschichte

Verlagsgebäude an der Thierschstraße in München

Der Verlag wurde am 6. Dezember 1901 auf den Namen Franz Eher im Handelsregister München eingetragen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Franz Eher schon mit dem Herausgeber des Münchener Beobachters, dem Druckhaus Johann Naderer, zusammen. Nach dem Tod von Franz Eher 1918[1] kamen im Handelsregister von 1920 mit Gottfried Feder, Anton Drexler und Hermann Esser als Gesellschafter Namen der neuen nationalsozialistischen Bewegung vor, die die Übernahme durch den Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterverein e.V. signalisierten. Im April 1922 wurde Max Amann zum Geschäftsführer des Verlages, dem er bis zum Kriegsende 1945 vorstehen sollte. Schon bald erweiterte Max Amann das Sortiment mit Kleinschriften und weiteren Periodika, so den Nationalsozialistischen Monatsheften, und schaffte es erfolgreich, die Verbotszeit der NSDAP zu überstehen.

Ab 1933 ging Max Amann zielstrebig daran, den Verlag zu einem Medienimperium auszubauen. Im Januar 1933 wurde die Zweigniederlassung Berlin gegründet, gefolgt von der Zweigniederlassung Wien im März 1938 und weiteren Geschäftsstellen. Zu den vielen Einverleibungen im Zuge der Arisierung gehörten auch Übernahmen wie die der Hanseatischen Verlagsanstalt der DAF mit dem dazugehörigen Verlag Langen-Müller im Februar 1943. Dabei blieb die Qualität der Druckerzeugnisse oft auf der Strecke, während der Gewinn maximiert wurde. So gab es in den Jahren 1933 bis 1942 mit Karl Schworm nur einen Lektor für das Verlagsprogramm. Erst im April 1943 wurde ein Zentrallektorat unter dem vom Hauptamt Schrifttumspflege ausgeborgten Dr. Peyr errichtet. Erinnert sei hier an die Auseinandersetzungen Alfred Rosenberg vs. Max Amann und Baldur von Schirach um das 1938 erschienene Buch „Der Führer. Das Weihnachtsbuch der deutschen Jugend.“ von Eberhard Wolfgang Möller.[2]

Finanziell erfolgreich war der Franz-Eher-Konzern auch durch sein sonderbares Verständnis vom Steuerwesen. Neben einem Nachlaß von 50 % wegen wichtiger kultureller Bedeutung betrugen die Steuerrückstände für die Jahre 1940 bis 1945 11.131.411 RM allein bei der Umsatzsteuer. In den Jahren 1940 und 1943 wurden Umsätze von 98.900.000 RM und 112.330.178 RM angegeben. Umfangreiche Spenden in Höhe von mehreren 10.000 RM gingen u. a. an die Bücherspende für die deutsche Wehrmacht. Mit dem Gesetz Nr. 2 Alliierter Kontrollrat vom 29. Oktober 1945 wurde der Verlag abgeschafft.[3]

Bildergalerie

Angebot des Verlages (Auswahl)

Literatur

  • Adolf Dresler: Geschichte des Völkischen Beobachters und des Zentralverlages der NSDAP Franz Eher Nachf., Franz Eher Verlag, 1937
  • Die Verlagserscheinungen des Zentralverlages der NSDAP. Franz Eher Nachf. GmbH - München - Berlin - Wien 1921-1941, Band 16, Poeschel & Trepte, Leipzig 1942, ISBN 3922119468

Fußnoten

  1. http://universal_lexikon.deacademic.com/322144/Zentralverlag_der_NSDAP_Franz_Eher_Nachf._GmbH
  2. In einem Gutachten aus dem Umfeld Rosenbergs ist von „Verkitschung“, „Geschichte falsch wiedergegeben“ und „weltanschaulich bedenklich“ die Rede. Weiter meint Prof. Dr. med. Werner Jansen: „Möller ist Tierquälerei, Quark, aufgedrängt, Schädigung für ein Jahrzehnt, Phrasendrusch eines Nichtswissers und Nichtskönners, kotzt einen an, Vogel abgeschossen mit Norkus, einzige Entgleisung.“ Bundesarchiv NS
  3. Tavernaro, Thomas: Der Verlag Hitlers und der NSDAP – die Franz Eher Nachfolger GmbH. 2004