Bücherspende für die deutsche Wehrmacht

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Die Bücherspende für die deutsche Wehrmacht, auch Büchersammlung für die deutsche Wehrmacht oder Alfred-Rosenberg-Spende, wurde im Oktober 1939 begonnen.

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Unsere Soldaten stehen in hartem Kampf für Deutschland. Diesen mit allen Kräften zu unterstützen und die Gemeinschaft von Wehrmacht und Volk zu stärken, ist uns eine hohe Pflicht. Hier kann das deutsche Buch als Symbol für die Kraft unseres geistigen Lebens in hervorragendem Maße wirken. Daher ergeht an das ganze deutsche Volk, insbesondere an die deutschen Verlagsanstalten und Buchhandlungen, die Aufforderung, Bücher zu spenden, die in Kriegslazaretten, Krankenhäusern der Heimat, Sammellagern und ähnlichen Einrichtungen den deutschen Soldaten zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Sammlung erfolgt im Rahmen des Kriegs-Winterhilfswerkes durch die Block- und Zellenleiter sowie Angehörige der Gliederungen. Verlagsanstalten und Buchhandlungen werden gesondert aufgefordert.

Als erste Spende stelle ich 2.500 Bücher zur Verfügung.
Der Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP.:

gez.: A. Rosenberg, Reichsleiter

– Aufruf vom 12. Oktober 1939, Bücherkunde, 6. Jahrgang, November 1939, S. 537


Die Bücher wurden durch die Block- und Zellenleiter der NSDAP im Rahmen der WHW-Sachspenden zusammengetragen und nach Transport und Lagerung durch den WHW-Beauftragten an die Kreisschrifttumsbeauftragten des Amtes Schrifttumspflege übergeben. Diese stellten nach Richtlinien des Amtes kleine Büchereien aus 60 bis 100 Bänden zusammen. Zu den Vorgaben zählten gute Erhaltung, Humor, historische Werke und Biographien. Abenteuerliteratur und Darstellungen des Ersten Weltkrieges waren nicht gewünscht.[1] Die Zentralsammelstelle im Amt Schrifttumspflege hatte neben der Lenkung der Sammlung auf Kreis- und Gauebene vorrangig die Betreuung der spendenden Verlage und Buchhändler zu organisieren. Zentrallager bestanden in Berlin, Breslau, München und Münster.[2] Die Buchpakete wurden von Reichsbahn und Reichspost unentgeltlich zum Amt befördert. Die druckfrischen Bücher verlagsreicher Gaue wurden häufig auf die Kontingente der Gaue verteilt, die weniger Verlage hatten.[3] Bei der Übergabe der ersten Lieferung an das OKW und Wilhelm Keitel konnten am 25. Januar 1940 27.370 Truppenbüchereien mit 8½ Millionen Büchern, bis 1944 36 Millionen Bücher in 160.000 Büchereien an die Wehrmacht weitergegeben werden.[4] Nach der ersten Sammlung wurde die Bücherspende von der Parteikanzlei zur Einrichtung für die Dauer des Krieges erklärt.

Siehe auch

Literatur

  • Joachim Menzel: Idee und Leistung der „Büchersammlung der NSDAP. für die deutsche Wehrmacht, in: Bücherkunde, Heft 10, 1941, S. 289–391

Fußnoten

  1. Bücherkunde, 6. Jahrgang, November 1939, S. 537
  2. Fritz Oerter: Bücherkisten an die Front!, in: Bücherkunde, Heft 3, 1942, S. 65–67
  3. Gerhard Utikal: Die Buch-Spende für die Deutsche Wehrmacht, in: Bücherkunde, 7. Jahrgang, Februar 1940, S. 29–31
  4. Otto Biedermann: Zehn Jahre Dienststelle Rosenberg, in: Idee und Tat, Folge 2, 1944, S. 5–11