Franz Wagner

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Franz Wagner (Lebensrune.png 21. November 1888 in Katharinaberg, Kreis Brüx; Todesrune.png 8. August 1969 in Bamberg) war ein deutscher Priester und Apostolischer Protonotar.

Leben

Zu seinem Leben und Wirken heißt es:

Sein Geburtsort ist Katharinaberg, Bezirk Brüx im Erzgebirge, nahe an der sächsischen Grenze. Hier wurde er am 21. November 1888 als Sohn eines Bäckermeisters geboren. Nach Besuch der Volksschule trat er in das Gymnasium der Jesuiten in Maria-Schein ein. Seine theologische Ausbildung erhielt er in Rom. Fünf Jahre war er im Böhmischen Kolleg und besuchte die Päpstliche Universität der Propaganda-Fide. Er schloß sein Studium ab mit der Erwerbung des Doktortitels in der Theologie. Am 1. Juni 1912 erteilte ihm Kardinal Respighi in der Lateranbasilika die hl. Priesterweihe.
Nun begann seine Seelsorgetätigkeit in der Heimatdiözese Leitmeritz. Zunächst wurde er Kaplan in Dux, einer Stadt im nordböhmischen Braunkohlenrevier. Von dort kam er im Jahre 1915 als Pfarrverweser und nachher als Pfarrer nach Rumburg und im Jahre 1924 als Pfarrer nach Röchlitz.
Am 1. Mai 1933 berief ihn der damalige Bischof Weber in das Domkapitel von Leitmeritz und ernannte ihn zugleich zum Regens des Priesterseminars. Sechs Jahre hindurch versah er das verantwortungsvolle Amt der Ausbildung der jungen Theologen. Am 1. April 1939 wurde er Generalvikar der Diözese Leitmeritz und ein Jahr später Domdechant.
Als Folge des verlorenen Krieges traf auch ihn der Ausweisungsbefehl aus seiner sudetendeutschen Heimat. Im Viehwagen wurde er mit einigen anderen Domherren aus Leitmeritz weggebracht und kam schließlich, nachdem er mehrere Flüchtlingslager durchlaufen hatte, in die Bischofsstadt Fulda. Zunächst half er dem Pfarrer von Schlüchtern, der wegen der vielen Heimatvertriebenen dringend einen Kaplan brauchte, in dieser schwierigen Seelsorge. Dann folgte er dem Ruf des Bamberger Erzbischofs Joseph Otto Kolb und übernahm den Auftrag als Diözesan-Referent für die Seelsorge an den Heimatvertriebenen. Erst in Gößweinstein wohnhaft, kam er im Juni 1948 nach Bamberg, wo er das Benefiziatenhaus ad Sanctum Josephum in der Pfarrei St. Gangolf bezog.
Papst Pius XII. erhob ihn zur Würde eines Apostolischen Protonotars, einem besonders hohen Rang in der Prälatur.
Als Diözesanreferent gilt seine Seelsorge besonders den heimatvertriebenen Priestern in unserer Erzdiözese. Ein weiteres Anliegen ist ihm die Aktion der Kapellenwagen in der weiten Diaspora. Den Heimatvertriebenen ist er durch seine Predigten und Vorträge bei vielen Gottesdiensten und Heimattreffen wohl bekannt, ganz besonders durch den feierlichen Pontifikalgottesdienst bei den alljährlichen Wallfahrten nach Vierzehnheiligen. Seit vielen Jahren ist er als Prosynodalrichter beim Erzbischöflichen Ehekonsistorium tätig.[1]

Während seiner Laufbahn in der Diözese Bamberg erlebte Wagner immer wieder Enttäuschungen, Ablehnung und fehlendes Verständnis. Beim Katholikentag 1966 in Bamberg untersagte man ihm einen Gottesdienst in St. Michael zu halten. Die Erlaubnis hierzu erhielt er erst nach einer Intervention bei Fürst zu Löwenstein, dem Präsidenten der Katholikentage, unter der Bedingung, daß die Heimatvertriebenen bis Mittag Bamberg wieder verlassen, damit in den Gasthäusern Platz für die Katholikentagbesucher sei.

Da Wagner zur sonntäglichen Vesper jedesmal den Dom besuchte, trug der Kapitelsenior zweimal dem Allgemeinen Geistlichen Rat die Bitte vor, daß Prälat Wagner im Chorgestühl Platz nehmen dürfe. Die Bitte wurde immer abgelehnt. Einem Kollegen des Leitmeritzer Domkapitels, Msgr. Zischek, wurde dies in Eichstätt stets zugestanden.[2]

Am 8. August 1969 verstarb Dr. Franz Wagner und wurde in der Priestergruft von St. Gangolf bestattet.

Fußnoten

  1. Leitmeritzer Heimatbote – Heimatblatt der Vertriebenen des Heimatkreises Leitmeritz, Ausgabe Dezember 1968, Seite 20
  2. Franz Bauer: Zum Gedenken an Prälat Dr. Franz Wagner in Jahresberich 2008 / Jahresprogramm 2009 der Ackermann-Gemeinde, Erzdiözese Bamberg, Seite 3