Hollaender, Friedrich

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Friedrich Hollaender (1896–1976)
Friedrich Hollaenders Grab
München, Ostfriedhof
Inschrift des Grabsteins

Friedrich Hollaender, auch: Frederick Hollander (Lebensrune.png 18. Oktober 1896 in London; Todesrune.png 18. Januar 1976 in München), war ein jüdischer Schlager-, Revue- und Filmkomponist.[1]

Werdegang

Friedrich Hollaender wurde am 18. Oktober 1896 in London als Sohn des berühmten Berliner Kapellmeisters und Komponisten Victor Hollaender geboren, der zuerst die Opern „San Lin“ und „Trilby“ und das Oratorium „Die Jugend Samuels“ schuf und danach die Schlager „Willst du mein Cousinchen sein?“ und „Die Kirschen in Nachbars Garten“, mit denen er Millionen verdiente. Der Sohn trat in seine Fußstapfen. In Berlin aufgewachsen, studierte er Musik bei Humperdinck, wandte sich dann aber der leichteren Muse zu. Er begann bei Max Reinhardt mit Bühnenmusiken. Bald kamen Schlagererfolge, Filmmusiken, Kabarett-Revuen, musikalische Lustspiele und ein eigenes Tingeltangel-Theater hinzu. Hollaender war Deutschlands populärster jüdischer Schlagerkomponist, als er für Marlene Dietrich in dem berühmten Film „Der blaue Engel“ 1929 das Lied „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ schrieb. Viele seiner in jener Zeit entstandenen Schlager wurden Welterfolge, darunter „Jonny, wenn du Geburtstag hast“, „In St. Pauli bei Altona“ und „Eine kleine Sehnsucht“. Nicht nur seine Melodien wurden Welthits, er schrieb auch die meisten Texte selber.

In der Weimarer Zeit vertonte Friedrich Hollaender auch Texte von Kurt Tucholsky. 1930 gründete er in Berlin das „Tingel Tangel Theater“. Mit seinem Vater († 1940[2]) zog er 1933 über Paris nach Hollywood, wo er (als Frederick Hollander) die Musik zu zahlreichen Filmen komponierte.[3] 1956 kehrte er in die BRD zurück.[1] Er lieferte die musikalische Untermalung u. a. für „Das Spukschloß im Spessart“ (1960).
Friedrich Hollaender starb 1976 in München.

Sein Nachlaß befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.

Filmographie

Musik
  • 1919: Prinz Kuckuck
  • 1926: Kreuzzug des Weibes
  • 1930: Der blaue Engel
  • 1930: The Blue Angel
  • 1930: Pension Schöller
  • 1930: Zapfenstreich am Rhein
  • 1930: Das Schicksal der Renate Langen
  • 1930: Einbrecher
  • 1930: Der Andere
  • 1930: Le procureur Hallers
  • 1930: Die große Sehnsucht
  • 1931: Flagrant délit
  • 1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht
  • 1931: Der Weg nach Rio
  • 1931: Drei Tage Liebe
  • 1931: Das gelbe Haus des King-Fu
  • 1931: Das Lied vom Leben
  • 1931: La maison jaune de Rio
  • 1932: Stürme der Leidenschaft
  • 1933: Ich und die Kaiserin
  • 1933: Moi et l’Impératrice
  • 1933: The Only Girl
  • 1936: Desire
  • 1936: Forgotten Faces
  • 1936: A Son Comes Home
  • 1937: Night of Mystery
  • 1937: Angel
  • 1937: Lügen... ein Vergnügen (True Confession)
  • 1937: Der Arzt der Unterwelt (Internes Can't Take Money)
  • 1938: Bluebeard's Eighth Wife
  • 1939: Television Spy
  • 1939: Destry Rides Again
  • 1941: Million Dollar Baby
  • 1943: Background to Danger
  • 1945: Conflict
  • 1945: Christmas in Connecticut
  • 1946: Cinderella Jones
  • 1946: Two Guys from Milwaukee
  • 1946: Never Say Goodbye
  • 1946: The Verdict
  • 1948: A Foreign Affair
  • 1948: Berlin Express
  • 1949: Caught
  • 1954: Sabrina
  • 1960: Das Spukschloß im Spessart
  • 1964: Das Blaue vom Himmel
  • 1982: Gedächtnis. Ein Film für Curt Bois und Bernhard Minetti
  • 1983: Haus Vaterland. Eine sehr deutsche Revue
  • 1999: Der Vulkan
  • 2002: Sterne, die nie untergehen - Atlantic Affairs
Regie
  • 1933: Ich und die Kaiserin
  • 1933: Moi et l’Impératrice
  • 1933: The Only Girl
Darsteller
  • 1930: Der blaue Engel
  • 1930: The Blue Angel
  • 1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht
  • 1961: One, Two, Three

Familie

Friedrich Hollaender war der Neffe des Schriftstellers Felix Hollaender und Onkel des deutschen Kriegshelden Walter Hollaender.

Siehe auch

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  2. Zu etwa 150 Filmen hat Hollaender die Musik geschrieben, auch als er im Februar 1933 mit seinem Vater nach Amerika ausgewandert war, wo dieser 1940 starb.
  3. Ungezählte Filme von Warner Brothers und Metro Goldwyn haben die beiden vertont. Jeanette Mac Donald und Nelson Eddy, Jane Russell, Ginger Rogers, Douglas Fairbanks, Clark Gable, Greta Keller und Marlene Dietrich sangen in der „Neuen Welt“ seine Lieder.