Pfeffer von Salomon, Friedrich
Friedrich „Fritz“ Pfeffer von Salomon ( 19. Mai 1892 in Berlin-Charlottenburg; 29. Oktober 1961 in Straelen) war ein Polizeipräsident in Kassel.
Leben
Fritz Pfeffer von Salomon wurde 1892 als Sohn eines Regierungsrates in Berlin-Charlottenburg geboren, trat 1912 als Fähnrich in das 1. westfälische Infanterie-Regiment Herwarth von Bitterfeld Nr. 13 in Münster ein und wurde 1914 Leutnant. Er ging am zweiten Kriegstage mit seinem Regiment ins Feld und zeichnete sich schon im August 1914 so aus, daß er als einer der ersten Offiziere des Ersten Weltkrieges das Eiserne Kreuz II. Klasse und ebenfalls im Oktober 1914 als einer der ersten Offiziere des deutschen Heeres das Eiserne Kreuz I. Klasse erhielt. Die Verleihung dieser Auszeichnungen hatte gerade in den ersten Kriegsmonaten ganz besonderes Gewicht. Der Hohenzollernsche Hausorden mit Kronen und Schwertern war weiterhin ein Lohn für die Kriegstaten, die Pflichttreue und das Draufgängertum dieses Mannes. Viermal wurde Fritz Pfeffer von Salomon verwundet. Als Kompanieführer stand er an der Ost- und an der Westfront.
In den Schlammgräben Flanderns und der Somme stand er oft nur mit wenigen Mann – so weit war seine Kompanie manchmal zusammengeschmolzen – in einer tagelang unter schwerstem Trommelfeuer liegenden Stellung und hielt sie trotzdem. Er nahm auf sich selbst dabei nicht die geringste Rücksicht, er ging seinen Soldaten mit besten Beispiel voran, und darum folgten sie ihm um so lieber und um so freudiger.
Bei der großen Offensive im März 1918 geriet Fritz von Pfeffer bei der Abwehr eines feindlichen Tankangriffs mittels Handgranaten in schweres feindliches Feuer und verlor dabei ein Bein. Als Schwerkriegsbeschädigter verließ er nach der Novemberrevolte das Lazarett. Sein Vater und zwei seiner Brüder waren als Offiziere des Landheeres gefallen, ein dritter Bruder hatte als Marineoffizier sein Leben im Ersten Weltkrieg für Deutschland gegeben. Nur sein vierter Bruder, Hauptmann Franz Pfeffer von Salomon, kam mit dem Leben davon, gründete nach dem Kriege das Freikorps Pfeffer, das an der Bekämpfung der Kommunistenaufstände im Ruhrgebiet erheblichen Anteil nahm, im Baltikum und in Oberschlesien kämpfte und sich auch sonst in Nachkriegskämpfen auszeichnete. Franz Pfeffer von Salomon war durch ein Feindgericht zum Tode verurteilt und von der preußischen Regierung als Fememörder verfolgt worden, war Gauleiter im Ruhrgebiet und dann bis 1930, Oberster SA-Führer.
Fritz Pfeffer von Salomon studierte nach dem Ersten Weltkrieg zunächst in Münster Rechtswissenschaften, gab das Studium bald wieder auf, besuchte landwirtschaftliche Lehranstalten und war dann bis 1929 als Landwirt tätig. Er schloß sich genau wie sein Bruder Franz 1924 dem Völkisch-Sozialen Block an, ging 1928 zur NSDAP, nahm am Parteitag 1929 in Nürnberg teil und wurde dann Leiter der Personalabteilung der Obersten SA-Führung.
1931 wurde er als Stabsführer der Generalinspektion der SA und SS zum Obergruppenführer von Ulrich nach Kassel versetzt, bis er im April 1933 zum Polizeipräsidenten von Kassel ernannt wurde. Pfeffer von Salomon hatte trotz seines einen Beines auch aktiven SA-Dienst getan und ohne Rücksicht auf seine Gesundheit und seine Person sich mit ganzer Kraft für den Nationalsozialismus eingesetzt.