Teufel, Fritz

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Fritz Teufel (1943–2010)

Fritz Teufel (geb. 17. Juni 1943 in Ingelheim, gest. 6. Juli 2010 in Berlin) war ein deutscher linker Selbstdarsteller, Autor und als aktiver Teilnehmer der sogenannten 68er-Bewegung ab 1967 der breiteren Öffentlichkeit medial bekannt.

Werdegang

Fritz Teufel wurde während des Krieges 1943 in Ingelheim als Letztes von sechs Kindern geboren. Die Familie zog 1946 nach Ludwigsburg.

Er kam 1963 nach West-Berlin. Teufel geriet schnell in den Sog der Studentenbewegung und wurde einer ihrer führenden Köpfe: Ein Spaß-Polit-Revoluzzer, der gern die Autoritäten provozierte. Zusammen mit Dieter Kunzelmann (1939–2018) gründete Teufel 1967 die (Freie-Liebe-WG) „Kommune 1“, die erste politisch motivierte Wohngemeinschaft. Mit provokanten und mehr oder weniger spektakulären Aktionen wollten sie das Establishment vorführen. Für Schlagzeilen sorgte Ende der 1960er Jahre ein angebliches Attentat auf den damaligen VS-Vizepräsidenten Hubert Humphrey (1967), das Teufel geplant haben sollte. Die Polizei wurde in den Medien als blamiert hingestellt, als sich herausstellte, daß die vermeintlichen Bomben aus Mehl und Pudding bestanden („Pudding-Attentat“).

Teufel war bekannt für seine selbstdarstellerischen öffentlichen Auftritte, durch die er in den BRD-Medien zum linken Star-„Revolozzer“ avancierte. So saß er u.a. wegen eines Steinwurfs auf den Schah von Persien auf der Anklagebank. Seine öffentlich posierenden Aktionen brachten ihn allerdings mehrmals auch ins Gefängnis. Insgesamt acht Jahre verbrachte er hinter Gittern. Teufel verbüßte diverse Haftstrafen, unter anderem als Mitglied der terroristischen „Bewegung 2. Juni“ – unter anderem wegen Bankraubs und Waffenbesitzes. Bis in die 1980er Jahre hinein trat er immer wieder in Erscheinung. Danach wurde es ruhig um den Bürgerschreck, Provokateuer und studentischen Wirrwarr. Er schrieb Kolumnen für die taz, betätigte sich als Bäcker in London und arbeitete viele Jahre als Fahrradkurier in Berlin. Als Teufel an Parkinson erkrankte, mußte er diese Tätigkeit jedoch aufgeben.

Helen Lollo war die Lebensgefährtin Teufels.

Teufel starb am 6. Juli 2010 im Alter von 67 Jahren in Berlin. Rainer Langhans, Dieter Kunzelmann, Grünen-Politiker Christian Ströbele, Gretchen Dutschke-Klotz (Witwe des Studentenführers Rudi Dutschke), RAF-Terrorist Ralf Reinders und die ehemalige Terroristin Inge Viett (Bewegung 2. Juni, RAF) erschienen zu seiner Trauerfeier am 16. Juli. Unbekannte hatten (6./7. August 2010) das Grab auf dem Friedhof in Berlin-Mitte aufgewühlt und seine Urne mitgenommen. In einem Brief, der neben dem Grab lag, wurde Teufel als „Menschenschänder“ bezeichnet und formuliert: „Engel kommen in den Himmel, Teufel in die Hölle.“

Veröffentlichungen

  • Rainer Langhans, Fritz Teufel (Hrsg.): Klau mich. StPO der Kommune I., Edition Voltaire, Frankfurt am Main, Berlin 1968 (Reihe: Voltaire Handbuch 2, hrsg. von Bernward Vesper), ISBN 3-88167-022-X. Nachdrucke (ohne die pornographischen Beilage): Trikont Verlag, München 1977 und 1978; Rixdorfer Verlagsanstalt, Berlin o. J.
  • Die Unbeugsamen von der Spree, Karl Heinz Roth, Fritz Teufel: Klaut sie! (Selbst)kritische Beiträge zur Krise der Linken und der Guerilla. In: Internationale Taschenbücherei Band 17. IVA-Verlag Polke, Tübingen 1979. ISBN 3-8826-6017-1
  • Fritz Teufel, Robert Jarowoy: Märchen aus der Spaßgerilja. Libertäre Assoziation, Hamburg/Verlag Roter Funke, Bremen 1980 (ohne ISBN)
  • Wer wird Weltmeister? taz-Kolumne vom 12. Juni 1986
  • Aus Teufels Küche. a-verbal VerlagsGmbH, Berlin 1988, ISBN 3-88999-008-8 (mit 72 Zeichnungen und 6 Rätseln von Fritz Teufel)
  • Eine Reise vom Neckar zur Mosel
  • Nichtig und Winzig in Frankreich
  • Die Reise nach Findland oda: Mehr Liebe für Diebe

Filmbeiträge

Fritz Teufel oder Warum haben Sie nicht geschossen? Dokumentarfilm (YouTube-Kanal: FritzTeufelVideos)