Frontenbewegung

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Die Frontenbewegung (auch Frontismus) war die Parallelbewegung der Schweiz zum Nationalsozialismus im Deutschen Reich. Seit ca. 1930 verstärkten sich in der Eidgenossenschaft Tendenzen, die eine Erneuerung des Landes auf Grundlage einer stärkeren Betonung des Gemeinschaftsgedankens forderten. Insgesamt blieb die Frontenbewegung – im Gegensatz zum deutschen Nationalsozialismus oder dem italienischen Faschismus – aber immer nur eine Randerscheinung.

Einflußreichste Gruppe innerhalb der zersplitterten und sehr vielfältigen Frontenbewegung war die Nationale Front. Der Name Frontenbewegung rührt daher, daß die meisten dieser Gruppen das Wort Front im Namen führten.

Geschichte

  • 1919 bildeten sich infolge des Landesstreiks in der Schweiz antikommunistische und antisozialistische Bürgerwehren. Diese Bürgerwehren waren Vorläufer der späteren Frontenorganisationen.
  • 1925 wurde in Zürich die nationalkonservative Heimatwehr gegründet.
  • Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum deutschen Reichskanzler ernannt. Dies führte in der Schweiz zum sogenannten Frontenfrühling.
  • 1933 gelang es den Frontisten, bei der Ständeratsersatzwahl in Schaffhausen einen Wähleranteil von 27 % zu erreichen. Im selben Jahr gewannen sie 10 von 125 Gemeinderatssitzen in Zürich.
  • Im November 1933 gewannen die Frontisten bei den Großratswahlen in Genf 9 % der Stimmen.
  • Im Januar 1934 führte eine Gruppe von Frontisten einen Bombenanschlag auf die Wohnung eines Mitarbeiters der Zürcher Tageszeitung „Volksrecht“ durch.
  • Im November 1934 kam es in Zürich zu mehreren frontistischen Demonstrationen gegen das Kabarett „Pfeffermühle“ und das Schauspielhaus Zürich.
  • Bei den Nationalratswahlen 1935 gewannen die Fronten je einen Sitz in Zürich und Genf.
  • Im selben Jahr scheiterten die von den Fronten lancierte Initiative, eine Totalrevision der Bundesverfassung durchzusetzen.
  • Im Mai 1935 wurde der Schaffhauser Stadtpräsident Walther Bringolf von einer Gruppe Frontisten während einer Veranstaltung massiv am Reden gestört. Nach der Veranstaltung kam es zu einer Massenschlägerei mit Sozialisten.
  • 1937 machten die Fronten vergeblich den Vorstoß, die Freimaurerlogen zu verbieten.
  • Im Juli 1940 kam nach der Niederlage Frankreichs die Hoffnung nach einem zweiten Frontenfrühling auf, und Bundespräsident Marcel Pilet-Golaz empfing die Frontisten Ernst Hofmann und Max Leo Keller zu einem offiziellen Gespräch.
  • Am 15. November 1940 kam es zur Eingabe der Zweihundert. Daraufhin verbot der Bundesrat am 19. November 1940 die Nationale Bewegung der Schweiz (NBS).
  • 1943 verschwand die letzte Frontenorganisation aus der Öffentlichkeit.

Propagandamittel

Zeitungen und Zeitschriften:

Die verschiedenen Frontenorganisationen

Schweizer in NS-Diensten

Es gab z. B. ca. 150 exilierte Schweizer, die der SS angehörten, die bekanntesten davon wohl der Luzerner Obersturmbannführer (Oberstleutnant) Franz Riedweg oder Benno Schaeppi.

Literatur

  • Beat Glaus: Die nationale Front. Eine schweizer faschistische Bewegung 1930–1940. Zürich/Einsiedeln/Köln 1969
  • Walter Wolf: Faschismus in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz. 1930–1945. Zürich 1969