Geiserich

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Hans Friedrich Blunck - König Geiserich.jpg

Geiserich („Speerfürst“); (Lebensrune.png um 389; Todesrune.png 25. Januar 477 in Karthago) war von 428 bis 477 König der Wandalen.

Leben

Karte zu König Geiserich und dem Zug der Wandalen

Im Jahre 406 eroberte sein Vater Godigisel nach dem Überschreiten des Rheins das von den Franken als römische Föderaten besetzte Gallien. Sein Halbbruder Gunderich wurde König, und gemeinsam mit den germanischen Stämmen Sueben und Alanen zogen sie 409 auf die Iberische Halbinsel. Der nun dort ansässige Germanen-Stamm der Wandalen wählte Geiserich im Jahre 428 nach dem Tode Gunderichs zum neuen König.

Mit dem Ziel, seinem Volk endgültig eine neue Heimat zu sichern, ließ er eine Flotte bauen und überquerte im Jahre 429 mit 80.000 Menschen und dem gesamten Vieh die Meerenge von Gibraltar. Der Wandalensturm überrollte dann handstreichartig ganz Nordafrika. Im Jahre 439 eroberte er Karthago und machte es zur Hauptstadt seines Reiches. Innerhalb weniger Jahre entstand damit dem Römischen Reich ein ernsthafter Rivale um die Macht im Mittelmeerraum. Auch Sizilien, Sardinien, Korsika und die Balearen fielen an Geiserichs Reich.

Eroberung Roms

Am 2. Juni 455 eroberte Geiserich dann auch die Stadt Rom ohne Blutvergießen. Innerhalb von zwei Wochen wurde die Stadt gewissenhaft, planmäßig und von Grund auf geplündert, woher die Bezeichnung „Vandalismus“ stammt. Dann kehrte Geiserich mit der Beute und dem gesamten Heer auf kürzestem Weg nach Karthago zurück.

Reichsmacht in Nordafrika

Anschließend regierte er noch 22 Jahre lang unbehelligt das germanische Wandalen-Reich in Nordafrika. Im Jahre 468 scheiterte der oströmische Kaiser Leo I. mit seinem Versuch, Geiserich mittels einer Flotte von 1.100 Schiffen aus Nordafrika zu vertreiben. Erst unter seinen Nachfolgern wurde das Reich vom wieder erstarkten Ostrom zerstört. Anfällig geworden, ging das Reich gegen die Invasionstruppen von Kaiser Justinian zugrunde.

Literatur

  • Jörg Lechler / E. F. Gautier: Geiserich. Könige der Wandalen. Zerstörung einer Legende, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1934
  • Hermann Eicke: König Geiserich in: „Deutsches Ahnenerbe. Lesestoffe für den Deutsch- und Geschichtsunterricht“, 1936 (PDF-Datei)
  • Hans Friedrich Blunck: König Geiserich. Eine Erzählung von Geiserich und dem Zug der Wandalen, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, 1942

Siehe auch