Gerhard-Fieseler-Werke

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Fieseler Fi 156 mit dem Kennzeichen D-IKVN, Vorführmaschine des Unternehmens „Fieseler Flugzeugbau Kassel“, 1937

Die Gerhard-Fieseler-Werke GmbH (kurz „Fieseler-Werke“ oder „Fieseler“) waren eine deutsche Flugzeugfabrik in Kassel. Bis zum 1. April 1939 firmierte das Unternehmen unter Fieseler Flugzeugbau Kassel.

Geschichte

Werkschutz der Fieseler-Werke
Plakat in Anspielung auf die Vergeltungswaffe Fieseler Fi 103 gegen den englischen Aggressor

Gegründet wurden die Gerhard-Fieseler-Flugzeugwerke 1931 von Gerhard Fieseler als „Fieseler Flugzeugbau Kassel“ zur Produktion von Sportflugzeugen.

„Am 1. Januar 1936 trat in die Firma Fieseler ein neuer Mann ein, den der Leiter der Entwicklungsdirektion, Prof. Dr.-Ing. Karl Thalau, dem Firmeninhaber vorgeschlagen hatte. Es war Dr.-Ing. Hermann Winter, der sich während einiger Jahre in Bulgarien beim Aufbau der dortigen Luftfahrtindustrie verdient gemacht und während dieser Zeit durch die Konstruktion einer Reihe von erfolgreichen Flugzeugmustern einen Namen geschaffen hatte. Er übernahm die Konstruktionsabteilung, der u.a. die Aufgabe der Serienreifmachung des neuen Flugzeugs zufiel. Es spricht viel dafür, daß Dr. Ing. Winter bereits einiges an Ideen zum Verbessern des abgelehnten Entwurfs beigesteuert hat. Was von den Neuerungen an der Attrappe nun auf Konto des bisherigen Chefkonstrukteurs und Leiters der Entwurfsabteilung, Ing. Reinhold Mewes, sowie seiner rechten Hand, Dipl.-Ing. Viktor Maugsch, gegangen ist und was von Dr. Winter stammte, ist heute nicht mehr festzustellen. Daß aber ganz sicher alle dazu beigetragen haben werden, dürfte feststehen. Es bedarf keiner großen Phantasie sich vorzustellen, daß die wegen des Eintritts von Dr. Winter notwendig gewordene Neuverteilung der Aufgaben zwischen dem jetzt Entwurfsabteilung heißenden bisherigen Konstruktionsbüro und der neugeschaffenen Konstruktionsabteilung Dr. Winters sicher nicht ohne Reibungen vor sich gegangen sein wird. Und genau an dieser Stelle hat auch der große Streit um die Urheberschaft am Flugzeug ‚Storch‘ seinen Ursprung, der lange Jahre nach dem Krieg die damals – 1936 – noch an einem Strang Ziehenden dann heftig entzweite. Die Arbeiten gingen jedenfalls schnell voran, so daß schon gegen Ende Januar 1936 der RLM-Kommission die vor allem im Rumpfbereich stark veränderte Attrappe erneut vorgestellt werden konnte. Für diese Besichtigung, an der übrigens die Herren Mewes und Maugsch nicht mehr teilnahmen, dafür aber bereits Dr. Winter, hatte Stabsing. Alpers auch den bereits erwähnten Hauptmann Seidemann als Vertreter des Generalstabs hinzugezogen. Diesmal entsprach das, was den Herren gezeigt wurde, voll den Wünschen des Auftraggebers, so daß mit Hochdruck an den Bau der ersten Musterflugzeuge herangegangen werden konnte. Die Erstellung der dafür benötigten Fertigungsunterlagen war nun Angelegenheit von Dr. Winter mit seinem Konstruktionsbüro, während das Team Mewes-Maugsch sich anderen Aufgaben zuwenden konnte.“[1]

Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkriegs gegen Deutschland durch Frankreich und England produzierten die Werke hauptsächlich militärisches Gerät. Nach der sogenannten „Befreiung“ 1945 wurde das Werk demontiert, der Rest dem Erdboden gleichgemacht, um den deutschen Flugzeugbau endgültig zu zerstören.

Entwicklungen von Fieseler

Bezeichnung Name Verwendung Stückzahl
Fieseler F 1 Tigerschwalbe Kunstflug-Flugzeug 1
Fieseler F 2 Tiger Kunstflug-Flugzeug 1
Fieseler F 3 Wespe Sport- und Reiseflugzeug 3
Fieseler F 4 Sport- und Reiseflugzeug 2
Fieseler F 5 Schul-, Sport und Reiseflugzeug 51
Fieseler F 6 Schul- und Sportflugzeug 1
Fieseler Fi 97 Sport- und Reiseflugzeug 5
Fieseler Fi 98 Doppeldecker-Sturzkampfflugzeug 3
Fieseler Fi 99 Jungtiger Sport- und Reiseflugzeug 1
Fieseler Fi 103 V1 Fliegende Bombe rund 35.000
Fieseler Fi 156 Storch Verbindungsflugzeug 2.867
Fieseler Fi 157 Versuchsflugzeug, unbemanntes Zielflugzeug 3
Fieseler Fi 158 Versuchsflugzeug 1
Fieseler Fi 166 Projekt mit Wernher von Braun
Fieseler Fi 167 Torpedobomber 14
Fieseler Fi 168 Projekt eines Erdkampfflugzeuges
Fieseler Fi 253 Spatz Sport- und Reiseflugzeug 6
Fieseler Fi 256 Verbindungsflugzeug 6
Fieseler Fi 333 Projekt eines militärischen Mehrzweck-Transportflugzeuges

Verweise

Fußnoten