Goldingen
Goldingen (lett. Kuldīga) ist eine an der Windau gelegene Stadt in Kurland, im heutigen Staatsgebiet von Lettland.
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Lage
Goldingen liegt 50 km nordöstlich von Libau und 141 km westnordwestlich von Mitau.
Geschichte
Unter dem livländischen Landmeister des Deutschen Ordens Dietrich von Grüningen (1242-1245) soll die Ordensburg errichtet worden sein, welche erst als „Jesusburg“ bezeichnet wurde. Später entstand der Name „Goldingen“.
Goldingen wurde bald wegen ihrer Lage und Größe die erste Kommende Kurlands, herrschte über ein großes Ländergebiet und erhielt 1347 das Stadtrecht[1]. Seit 1368 gehörte Goldingen zur Hanse. Aufgrund dieser Zugehörigkeit war die Stadt nun Mitglied in der Neuen Hanse und nahm an den Hansetagen der Neuzeit teil.
Goldingen wurde 1561 zur Residenz des Herzogs Gotthard Kettler und später zur Hauptstadt Kurlands. Unter Herzog Jakob Kettlers blühte die Wirtschaft in Goldingen auf: so entwickelte sich zum Beispiel der Schiffbau, Salpeterfabriken und Ziegelbrennereien.
Durch den polnisch-schwedischen Krieg und den Großen Nordischen Krieg sowie einer Pestepidemie verlor die Stadt an wirtschaftlichem und politischem Einfluss. Nach dem Frieden von Nystad 1721 stand Goldingen unter polnischer Oberhoheit bis zur Auflösung der polnisch-litauischen Adelsrepublik im Jahre 1795. Danach geriet Goldingen unter russische Herrschaft.
Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung. Die größten Unternehmen waren: die Nadelfabrik „Meteor“, die Streichholzfabrik „Vulkan“ und die Lederfabrik. Im Jahre 1881 hatte die Stadt bereits 9.151 Einwohner. 1886 wurde das Lehrerseminar von Riga hierher verlegt.
Bekannte, in Goldingen geborene Personen
- Jakob Kettler (1610–1681), Herrscher über Kurland, Enkel des letzten Deutschordensmeisters Gotthard Kettler
- Thekla Lingen (1866–1931), deutsch-russische Lyrikerin
Siehe auch
Literatur
- Ernst Hennig: Geschichte der Stadt Goldingen, Mitau 1809