Haloander, Gregor
Gregor Haloander (eigentlich Gregor Meltzer; geb. 1501 in Zwickau; gest. 7. September 1531 in Venedig, Italien) war ein deutscher Rechtsgelehrter.
Leben
Haloander studierte in Leipzig die Rechtswissenschaften, unternahm Quellenstudien halber zwei Reisen nach Italien, auf deren zweiter er, nachdem er auf der Reise von Ferrara nach Venedig an einer Fischvergiftung erkrankt war, wenige Tage später in Venedig starb.
Vom Rat der Stadt Nürnberg unterstützt, veröffentlichte Haloander seine sich durch scharfsinnige Kritik auszeichnenden Ausgaben römischer Rechtsquellen, nämlich:
- -Pandectae (3 Bände, Nürnberg 1529)
- -Institutiones (Nürnberg 1529)
- -Codex Justinianeus (Nürnberg 1530)
- -Novellae Constitutiones (Nürnberg 1531; zum erstenmal griechisch mit lateinischer Übersetzung)
- -Enchiridon von Epiktet (Nürnberg 1529)
Haloanders historisch-kritisch-philologische Ausgabe des Corpus juris civilis gilt als Pioniertat, weil sie im Gegensatz zu den mittelalterlichen Vulgatahandschriften auf die Quellen der Gesetzgebung Justinians zurückging und auch die griechischen Novellen brachte.
Literatur
- Georg Wolfgang Panzer: Willibald Pirkheimers Verdienste um die Herausgabe der Pandekten Haloanders. Nürnberg 1805
- Bernhard Schmidt: Symbolae ad vitam Gregorii Haloandri. Leipzig 1866
- Eduard Flechsig: Gregor Haloander. Zwickau 1872
Verweise
- Stintzing, Roderich von: Haloander, Gregor in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 449-451
- Liermann, Hans: Haloander, Gregor in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 571 f.
