Posse, Hans (1886)

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Hans Posse (1886))
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dr. jur. Hans Posse

Hans Ernst Posse (Lebensrune.png 13. August 1886 in Berlin; Todesrune.png 18. August 1965 in Singen) war ein deutscher Jurist, Reserveoffizier und Staatssekretär in der Zeit des Nationalsozialismus. In der Nachkriegszeit lebte Posse in Nußdorf bei Überlingen am Bodensee und war publizistisch für verschiedene Wirtschaftszeitungen tätig.

Werdegang

Margret Posse
Hans Posse.jpg
Hans Ernst Posse wurde am 13. Aug. 1886 in Berlin geboren. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Berlin-Charlottenburg. Das juristische Studium an den Universitäten Bonn und Berlin schloß er in Bonn mit der Promotion zum Dr. jur. ab. 1909 kam er als Referendar an die Regierung in Köln und 1913 als Regierungsassessor an das Landratsamt in Beuthen, O.-S. Den Weltkrieg machte er als Reserveoffizier mit. Nach Kriegsende wurde er 1918 als Hilfsarbeiter in das Preußische Ministerium für Handel und Gewerbe berufen und wurde 1921 Ministerialrat. Im Jahre 1924 wurde er Ministerialdirektor und Leiter der zoll- und handelspolitischen Abteilung im Reichswirtschaftsministerium. Im Dez. 1928 erhielt er die Leitung der deutschen Delegation während der deutsch-russischen Wirtschaftsverhandlungen. Er gehörte dann sowohl der deutschen Saardelegation an sowie als deutscher Vertreter der Wirtschaftskommission der Völkerbundsversammlung. Ende des Jahres. 1931 bereiste er die südeuropäischen Länder zum Zwecke wirtschaftspolitischer Besprechungen mit den dortigen Regierungen. Im Nov. 1932 wurde P. Mitglied des Wirtschaftskomitees beim Völkerbund.[1]

Kurzchronologie

  • 1886 geboren als Sohn des Komponisten und Harfenisten Wilhelm Posse (1852–1925)
  • 1914 bis 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, zuletzt als Oberleutnant der Reserve
  • 10 September 1919 geboren in Köln Peter Posse, Sohn von Hans Ernst und Margret Posse (Lebensrune.png 1896)
    • Peter heiratete später Gertrud Strube (1919–1993), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen
  • 1924 Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung II: Handels- und Zollpolitik im Reichswirtschaftsministerium
    • als solcher Mitglied des RLB (Reichs-Landbund)
  • 1933 bis 1938 allgemeiner Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium
    • „Deutschland will unabhängig sein von der Gnade fremder Völker“ verkündete Hans Posse, Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium. Das nationalsozialistische Autarkieprogramm sah etwa vor, Benzin aus heimischer Kohle zu gewinnen. Das Reichswirtschaftsministerium hatte, wie Staatssekretär Posse erklärt hat, bereits 1937 begonnen, „im Wettbewerb mit dem Vierjahresplan sich zu einer quantité négligeable zu entwickeln. Wir wurden um unsere Meinung zur Durchführung des Volkswagenprojektes nicht gefragt und haben nur gehört, daß der Plan im Schoß der Arbeitsfront geboren worden ist.“
  • 1935 Vorsitzender des Ostpreußenausschusses, als sein Stellvertreter fungierte Erich Koch
    • Arbeitsgrundlage war die „Führererklärung“ vom 5. Juli 1933 über die „berufungslose Sonderlage“ Ostpreußens. Der Ausschuß sah auf dieser Basis in sich „eine starke staatliche Autorität verankert“ und leitete daraus das Recht ab, nach vorherigen „Ausgleichsbemühungen“ zwischen den Ressorts bindende Beschlüsse treffen zu können. Die Ausführung dieser Beschlüsse wurde in die Hände des Oberpräsidenten Ostpreußens gelegt, dem damit auch formal die Federführung beim Wirtschaftsaufbau übertragen wurde.
  • 4. Februar 1938 bis 1941 Staatssekretär für Sonderaufgaben und Stellvertreter des Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft Walther Funk
  • Anfang 1940 Leiter des Sonderstabes Wirtschaftsbevollmächtigter (I Wi) beim Generalquartiermeister des Heeres im OKH
  • Juni 1940 Chef des Verwaltungsstabes beim Militärbefehlshaber Nordfrankreich
  • 1941 Reichskommissar für den Unilever-Konzern in Rotterdam
  • Nach dem Kriege interniert, Zeuge beim Nürnberger Tribunal im Prozeß gegen Walther Funk, zuletzt 1947 in Hamburg inhaftiert, wo das Entnazifizierungsverfahren stattfand
  • Mitte der 1950er zum Ehrenpräsident des Bundesausschusses für volkswirtschaftliche Aufklärung (BAVA) ernannt

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Das Seebeuterecht – Sein Geltungsbereich und sein Einfluss auf Handel und Wirtschaft, Schmidt & Klaunig, Bonn 1911 (Dissertation)
  • Grundlagen der künftigen deutschen Handelspolitik, in: „Veröffentlichungen des Reichsverbandes der Deutschen Industrie“, Heft 23, Berlin 1924
  • Von deutscher Handelspolitik, in: „Kölner Industriehefte“, Nr. 10, Neubner, Köln 1929
  • Die deutsche Wirtschaft, Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin 1937
  • Kommentar zur Reichsverteidigungsgesetzgebung. 2 Gewerbliche Wirtschaft (Allgemeines bis Feinmechanik und Optik), 1939
  • Aus der Werkstatt der Handelspolitik, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1950
  • Kleines Wörterbuch des Außenhandels, Verlag für Sozialwissenschaften, Frankfurt a. M. 1950

Literatur

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 50/1965 vom 6. Dezember 1965