Haußmann, Ezard

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Ezard Haußmann (1935–2010)

Ezard Haußmann (Lebensrune.png 10. Februar 1935 in Potsdam; Todesrune.png 6. November 2010 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Er spielte in mehr als 150 Fernseh- und Kinoproduktionen mit.

Leben

Haußmann wurde am 10. Februar 1935 in Berlin in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Sein Vater war der UFA-Schauspieler Erich Haußmann, seine Mutter die Konzertsopranistin und Malerin Ruth Wenger, die sich als Künstlerin Claudia nannte, Tochter der Schweizer Schriftstellerin Lisa Wenger war und von 1924 bis 1927 mit Hermann Hesse verheiratet war.

Haußmann wuchs am Bodensee auf und besuchte zeitweise eine Klosterschule in der Schweiz.

Das Theater entdeckte er erst relativ spät für sich. „Ich war mit 18 zum ersten Mal im Theater“.[1] Nach Gelegenheitsarbeiten als Kellner und Koch war er am Landestheater Detmold als Souffleur, Beleuchter und Statist beschäftigt. Die Schauspielerei brachte er sich selbst bei. „Ich bin Schauspieler geworden, weil ich nichts anderes konnte“.

Nachdem seine Eltern 1956 mit ihm von der BRD in die DDR umgesiedelt waren, legte Haußmann an der Berliner Schauspielschule Ernst Busch sein Diplom ab. Da Erich Haußmann in der DDR zum gefeierten Star wurde, war auch die Zukunft von Ezard selbst gesichert. Nach Engagements auf kleineren Bühnen wie Wittenberg, Stendal, Quedlinburg und Wismar landete er 1960 am Deutschen Theater in Berlin und wechselte dann 1967 an die Berliner Volksbühne.[2] Seine Theaterkarriere in der DDR wurde unterbrochen, als Haußmann 1968 gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings protestierte.[3]

Der Autodidakt wandelte sich zum Charakterdarsteller, der oft für die Rolle des schönen Schurken besetzt wurde und immer wieder in Stücken Molières zu sehen war. Nach der Wende folgten Engagements unter anderem am Schillertheater Berlin, am Burgtheater Wien und am Schauspielhaus Bochum. Haußmann spielte aber nicht nur Theater, sondern wirkte auch in zahlreichen Fernsehfilmen und Serien wie „Justitias kleine Fische“ und „Abenteuer Airport“ mit. Im Kino war er zuletzt 2009 in der Komödie „Dinosaurier“ zu sehen, bei der sein Sohn Leander Regie führte.

Theaterproduktionen

  • 1982–1991: Der Geizige von Jean Baptiste Moliere – als Harpagnon
  • 1991–1993: Jedermann von Hugo von Hofmannsthal – als Jedermann
  • 1993: Don Carlos von Friedrich Schiller – als König Philipp
  • 1994–1995: Die Vaterlosen – als Platonov
  • 1996–1997: Der Raub der Sabinerinnen
  • 1998–2000: Eines langen Tages Reise in die Nacht
  • 2000: John Gabriel Borkmann von Henrik Ibsen – als Borkmann
  • 2001: Der eingebildete Kranke von Jean Baptiste Moliere – als Argan
  • 2001–2002: Die Glut von Knut Boeser nach Sandor Marai – als Henrik
  • 2003: Dolores nach Stephen King – als Tibedeau, außerdem Regie
  • 2003–2004: Der Sturm von Wiliam Shakespeare – als Prospero
  • 2005: Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt – als Alfred III
  • 2006: Maria Stuart von Friedrich v. Schiller – als Großschatzmeister Burleigh
  • 2007: Jedermann von Hugo von Hofmannsthal – als Teufel

Filmographie

Fußnoten

  1. sagte er 2006 in einem ddp-Interview
  2. Deutschlandradio Kultur, 7. November 2010: Schauspieler Ezard Haußmann gestorben
  3. rbb, 7. November 2010: Schauspieler Ezard Haußmann gestorben