Havelberg

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Havelberg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Stendal
Provinz: Brandenburg
Einwohner (31. Dez. 2009): 7.124
Bevölkerungsdichte: 47 Ew. p. km²
Fläche: 149,13 km²
Höhe: 26 m ü. NN
Postleitzahl: 39539
Telefon-Vorwahl: 039387 und 039382
Kfz-Kennzeichen: SDL
Koordinaten: 52° 50′ N, 12° 4′ O
Havelberg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Bürgermeister: Bernd Poloski (parteilos)

Die Hansestadt Havelberg ist eine deutsche Stadt im Kreis Stendal in Sachsen-Anhalt.

Lage

Die Stadt, deren historisches Zentrum sich auf einer Insel in der Havel befindet, liegt an der Havel kurz vor ihrer Mündung in die Elbe. Im Norden und Osten grenzt die Gemarkung Havelberg an die Prignitz und an das Havelland. Durch den Dom St. Marien liegt Havelberg an der Straße der Romanik.

Geschichte

Havelberg ist eine Gründung Kaiser Ottos I. aus dem Jahr 948, als dieser hier das Bistum Havelberg begründete. Im Zuge der Deutschen Ostsiedlung wurde es zur Missionierung der Heiden errichtet. Havelberg ist neben Brandenburg an der Havel der älteste Bischofssitz östlich der Elbe. Beim Heidenaufstand von 983 wurde der Bischofssitz zerstört und war bis zum Heidenkreuzzug 1147 Hauptsitz der Brizanen. 1129 wurde Anselm, ein Schüler des Erzbischofs Norbert von Magdeburg, Bischof von Havelberg. Er begann 1150 den Neubau des Domes, dem ein Prämonstratenser-Chorherrenstift angeschlossen war. Die Domweihe fand am 16. August 1170 unter Teilnahme von Albrecht dem Bären, dem askanischen Gründer der Mark Brandenburg, statt. Um 1160 erhielt der Ort Stadtrecht. Nach einem Brand des Domes wurde 1279–1330 das Langhaus gotisch umgebaut. 1310 findet ein Rathaus auf der Stadtinsel erstmals Erwähnung, 1340 die Pfarrkirche St. Laurentius und 1390 die spätgotische Kapelle des St.-Spiritus-Hospitals. Nach einem Streit zwischen dem Domkapitel und den Hohenzollerschen Kurfürsten wurde es 1506 vom Orden der Prämonstratenser getrennt und in ein weltliches Domstift umgewandelt. Nach der Reformation 1561 wurde das Domkapitel lutherisch und 1571 erfolgte die Eingliederung des Bistums Havelberg in das Kurfürstentum Brandenburg.

Die Kirche St. Laurentius erhielt 1660 einen Westturm mit barocker Haube. Im Zeitraum von 1688 bis 1698 wurden auf der kurbrandenburgischen Werft mehr als 15 seetüchtige Schiffe unter Benjamin Raule mit niederländischen Schiffbauern für den Kurfürsten der Mark Brandenburg gebaut und von hier nach Hamburg und Berlin gebracht. 1698 wurde ein neues Rathaus gebaut, nachdem dieses 1627 durch dänischen Beschuß zerstört worden war. 1716 trafen sich in Havelberg der russische Zar Peter der Große und der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., wobei Gastgeschenke ausgetauscht wurden: Preußen schenkte dem Zaren das Bernsteinzimmer und erhielt dafür Soldaten, die sogenannten „Langen Kerls“. Seit 1750 ist der Havelberger Pferdemarkt nachweisbar. Garnisonsstadt ist Havelberg seit 1685.

Die klassizistische Havelberger Domschule westlich des Doms wurde 1804/05 erbaut. 1819 erfolgte die Aufhebung des Domstifts. 1856 bis 1901 wurde ein Teil der Domstiftsgebäude als Kaserne genutzt, seit 1904 als Prignitz-Museum und kath. Kapelle. 1854 entstand das heutige Rathaus. 1870 wütete ein verheerender Stadtbrand der 89 Häuser vernichtete. 1907 erhielt der Turm des Domes ein fünfarkadiges, neoromanisches Glockengeschoß mit Dachreiter.

Historisch bestehen enge Verbindungen zur Prignitz/Mark Brandenburg. Bis 1952 gehörte Havelberg zum Landkreis Westprignitz im Land Brandenburg. Mit der Gebietsreform in der DDR wurde Havelberg Kreisstadt des Kreises Havelberg im Bezirk Magdeburg. Dieser bestand bis zur Eingliederung in den Landkreis Stendal 1994. Eine 1990 erfolgende Abstimmung im Stadtrat mit dem Ziel, wieder nach Brandenburg angegliedert zu werden, war mit knappem Ergebnis erfolglos. 1996 wurde der Dom Eigentum der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Seit dem 1. Juni 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt.

Bekannte, in Havelberg geborene Personen