Hayler, Franz
Franz Hayler ( 29. August 1900 in Schwarzenfeld; 11. September 1972 in Aschau im Chiemgau) war ein deutscher, stellvertretender, Wirtschaftsminister im Reichsministerium für Wirtschaft, zuletzt Wehrwirtschaftsführer, SS-Gruppenführer, Angehöriger des Freundeskreises „Reichsführer SS“, Staatssekretär, Oberleutnant d. R. der Wehrmacht und Mitglied des Reichstages im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hayler war der Sohn eines Münchner Lebensmittelhändlers. Er studierte Staatswissenschaften in München, promovierte und wurde 1921 Mitglied des Corps Bavaria München.
Nach dem Studium kämpfte er im Freikorps Oberland gegen die Münchner Räterepublik, im Ruhrgebiet und in Oberschlesien gegen die polnischen Aggressoren und nahm am legendären Marsch auf die Feldherrnhalle teil.
Der seit 1927 selbstständige Kaufmann übernahm daneben zahlreiche Ämter in Wirtschaftsverbänden, so war er ab Juni 1933 Leiter des Reichsverbandes Deutscher Kaufleute des Kolonialwaren-, Feinkost- und Lebensmittel-Einzelhandels e. V. (abgekürzt Rekofei), von 1934 bis 1943 war er Leiter der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, und ab 1938 Leiter der Reichsgruppe Handel.
Am 1. Dezember 1931 trat er als Mitglied Nr. 754.133 in die NSDAP ein, Mitte 1933 auch in die SS (Mitgliedsnummer 64.697), wo er 1939 zum SS-Standartenführer beim Hauptamt des Sicherheitsdienstes (SD) und später zum SS-Brigadeführer bzw. SS-Gruppenführer aufstieg.
Ab September 1942 war er dann Mitglied des Reichstags und anschließend Stellvertreter des Reichswirtschaftsministers Walther Funk. In Anerkennung seiner Verdienste beim Kriegseinsatz des deutschen Handels erhielt Franz Hayler vom Führer das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz verliehen.
Hayler wurde seit 1945 für mehrere Jahre interniert und war Zeuge (im Zeugenhaus) bei den Nürnberger Prozessen. Er war danach in der Nachkriegszeit als selbstständiger Geschäftsmann in München tätig.
Chronologie (absteigend)
- Staatssekretar im Reichswirtschaftsministerium: 30.01.1944 - 05.1945
- Vertreter des Reichswirtschaftsministers Walther Funk: 1943 - 1945
- Reichswirtschaftsministerium ab ca. Januar 1943
- Ehrenamtlicher Leiter der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel: bis 1943
- Mitglied des Reichstages (Wahlkreis Westfalen-Nord): 12.1942 - 05.1945.
- Ehrenamtlicher Richter beim Obersten Ehren- und Disziplinarhof der DAF
- Reichswirtschaftsrichter
- Mitglied des Engeren Beirats der Deutschen Reichsbank und des Engeren Beirats der Reichswirtschaftskammer
- Wehrwirtschaftsführer: ab 30.01.1938
- Leiter der Reichsgruppe Handel: ab 1938
- Leiter der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel: ab 1934
Auszeichnungen (Auszug)
- Schlesischer Adler II. und I. Klasse
- Tiroler Adler
- Annabergkreuz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Blutorden
- SS-Ehrenring
- SS-Ehrendegen
- Eisernes Kreuz (1939), II. Klasse
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934