Pflugk-Harttung, Heinz von

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Heinz Fritz von Pflugk-Harttung (Lebensrune.png 17. September 1890 in Leipzig; Todesrune.png 26. März 1920 in Berlin) war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres (vermutlich Marine-Infanterist der Kaiserlichen Marine) im Ersten Weltkrieg. 1919 diente Hauptmann von Pflugk-Harttung bei den Freikorps als Adjutant von Hauptmann Waldemar Pabst (Erster Generalstabsoffizier) im Garde-Kavallerie-Schützen-Division (GKSD) gemeinsam mit seinem Bruder Kapitänleutnant Horst von Pflugk-Harttung im Kampf gegen die Spartakisten.

Die Villenkolonie Hirschgarten mit Ausflugslokal während des Kaiserreichs - hier starb im März 1920 der verdiente Patriot Heinz von Pflugk-Harttung.

Im Mai 1919 wurde er zusammen mit seinem Bruder und anderen Angeklagten im Militärstrafverfahren (Feldkriegsgericht vom 8. bis 15. Mai 1919) um den Tod von Karl Liebknecht jedweder Schuld freigesprochen. 1920 war er als Befehlshaber am Kapp-Aufstand beteiligt.

Freikorps in Berlin

Hauptmann Heinz von Pflugk-Harttung war Chef eines Nachrichtenbüros im Reichswehrstab in der Bendlerstraße (heute: Stauffenbergstraße) und hatte während des Kapp-Lüttwitz-Aufstandes ein Werbebüro der Kappisten eröffnet. Er stellt eine „Sturmkompanie“ auf, die sich in Ruhleben (Berlin) aus entlassenen Soldaten und Studenten sammelte. Am 19. März 1920 sorgte die inzwischen regierungstreue Sturmkompanie in Stärke von ca. 150 bis 200 Mann in Hennickendorf und Rüdersdorf-Kalkberge für Ordnung. Sie vertrieb oder entwaffnete die dortigen Kommunisten und weitere Kriminelle. In Klein-Schönebeck (heute zu Schöneiche gehörend) traf sie dann mit anderen vorläufigen Reichswehreinheiten aus Crossen und Fürstenwalde zusammen.

Die Sturmkompanie „von Pflugk-Harttung“ rückte am Nachmittag des 20. März 1920 in Friedrichshagen ein, herbeigeholt von einem ortsbekannten Politiker der Alldeutschen, Sanitätsrat Dr. Karl Peters (1863–1938), der während des patriotischen Aufstandes Zeitfreiwillige zur Unterstützung geworben hatte. Die Truppe traf bei ihrem Einmarsch auf Widerstand und hatte fünf Tote zu beklagen, konnte jedoch die Stadt erfolgreich säubern. Die von Bolschewisten besetzen Wasserwerke und die Albatros-Werft (Pionier-Kommando) wurden geräumt. Bis zum 26. März stand Friedrichshagen daraufhin auf der Grundlage einer Verordnung des interimistischen Reichswehrministers General Hans von Seeckt (1866–1936) unter militärischer Verwaltung, Militärbefehlshaber wurde Heinz von Pflugk-Harttung.

Mord oder Unfall

Am 26. März 1920 ereignete sich in der Villenkolonie Hirschgarten vor der großen im April 1889 eröffneten Ausflugsgaststätte „Zum Aussichtsturm“ (Standquartier der Sturmkompanie) in der Hirschgartener Turmallee/Eschenallee 9 (heute: Teil der Wißlerstraße) ein schweres Explosionsunglück. Dort explodierten auf nicht geklärte Weise in einem Militärkraftwagen der Sturmkompanie „von Pflugk-Harttung“ bei der Abfahrt einige Handgranaten. Hauptmann Heinz von Pflugk-Harttung war sofort tot, einem Offiziersstellvertreter wurden beide Beine zerschmettert, der Gymnasialprofessor Ernst Roloff (1867–1920/21), Leiter der „Reichswehrhochschulkurse“, die an die Stelle der durch den Versailler Schandvertrag verbotenen Kriegsakademie trat, wurde leicht verletzt. Die ihn begleitende Frau von Thiessenhausen erlag später ihren Verletzungen. Man vermutet bis heute ein Attentat, konnte aber ein solches nie beweisen. Das zentrale Organ der KPD, „Die Rote Fahne“, ergötzte sich auf widerwärtigste Weise unter der Überschrift „Vergeltung“:

„Den Mörder Liebknechts, den Urheber des Schreckensregiments in Friedrichshagen, den Hauptmann Pflugk-Hartung, hat sein Schicksal erreicht. Er ist bei einer Explosion, der Entstehungsgrund ist unbekannt, ums Leben gekommen.“

Am 11. Mai 1938 wurde die Straße vor dem Ausflugslokal mit Blick auf die Müggelspree sowie Fernblick auf den Müggelturm samt Dampferanlegestelle im Stadtteil Friedrichshagen in Pflugk-Harttung-Straße zu Ehren des Hauptmanns umbenannt und hieß so bis zum 31. Juli 1947, als sie in Wißlerstraße umbenannte wurde.

Familie (Auswahl)

  • Vater: Julius Albert Georg Pflugk-Harttung[1] (1848–1919) — Urkundenforscher, Historiker, Fachautor und Archivar beim Geheimen Staatsarchiv in Berlin
  • Schwester: Elfriede von Pflugk-Harttung (Lebensrune.png 1892) — bekannte Schriftstellerin

Fußnoten

  1. Julius war der Sohn des Gutsbesitzers Friedrich Harttung und dessen zweiter Frau Elise. Nach dem Tode des Vaters 1870 adoptierte ihn 1876 sein Großvater mütterlicherseits, Georg Bernhard von Pflugk aus Hamm bei Hamburg.