Poppendick, Helmut

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Helmut Poppendick

Helmut Poppendick (Lebensrune.png 6. Januar 1901 in Hude; Todesrune.png 11. Januar 1994 in Oldenburg) war ein deutscher SS-Oberführer, Leiter des Persönlichen Büros des Reichsarztes SS- und Polizei sowie Leitender Arzt des SS-RuSHA.

Werdegang

1919 bestand Poppendick an der Oberrealschule zu Oldenburg das Abitur, woraufhin er ein Studium der Medizin antrat.

Poppendick absolvierte sein Medizinstudium in Berlin, Göttingen und München, wo er im Dezember 1926 das Staatsexamen ablegte und im Februar 1928 approbiert wurde.

Ab August 1935 war Poppendick Arzt im SS-Rasse- und Siedlungshauptamt und war dort ab 1941 als leitender Arzt tätig. Im März 1932 trat er der NSDAP (Mitgliedsnummer 998.607) bei, im Juli des selben Jahres der SS (Mitgliedsnummer 36.345).

Am 1. August 1939 wurde Poppendick Mitglied des Persönlichen Stabes des Reichsarztes der SS und Polizei Ernst-Robert Grawitz. 1943 wurde er von Grawitz zum Leiter des Personalamtes ernannt.

Nachkriegszeit

Helmut Poppdick wurde im Nürnberger Ärzteprozeß am 20. August 1947 zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Er wurde der Teilnahme an den Höhen-, Wiedererwärmungs- und Meerwasserversuchen der Luftwaffe, sowie der Impfstoff- und Sulfonamidexperimente angeklagt. Seine Verurteilung erfolgte auf Grundlage des Anklagepunktes IV seiner Mitgliedschaft in der - als im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß verbrecherisch erklärten - SS sowie zwar nicht der Teilnahme bei Durchführung an, wohl aber der Kenntnis von den kriminalisierten Humanexperimenten.

Nach seiner Haftentlassung am 1. Februar 1951 aus der Justizvollzugsanstalt Landsberg arbeitete Poppendick als Internist in Oldenburg, ab 1957 mit Kassenzulassung.

Literatur

  • Bayle, Francois: Croix gammee contre Caducee. Les experimentes humaines en Allemagne pendant la Deuxieme Guerre mondiale. o. O. 1950.
  • Oppitz, Ulrich-Dieter (Hrsg.): Medizinverbrechen vor Gericht. Erlangen / Jena 1999.